Schweißtechnisches Kolloquium

„Wissenstransfer zwischen Hochschule und Industrie“

Ende Februar fand bereits zum 35. Mal das schweißtechnische Kolloquium in der Aula des Departments Maschinenbau und Produktion der HAW Hamburg statt. Die Organisation der Veranstaltung mit über 210 Teilnehmer*innen wurde vom Forschungs- und Transferzentrum intelligent industrial innovations, kurz FTZ3i, unterstützt.

Ganz konzentriert: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 35. schweißtechnischen Kolloquiums.

Das schweißtechnische Kolloquium wurde wie üblich vom Vorsitzenden des DVS Bezirksverbandes Mathias Huke eröffnet. Prof. Enno Stöver, Leiter des Departments Maschinenbau und Produktion, begrüßte alle Teilnehmenden und legt in seiner Rede die Bedeutung der Veranstaltung aus Sicht der Hochschule dar.

Das Programm beinhaltete einen Mix aus unterschiedlichen Themen aus der Praxis. Insgesamt wurde über Qualitätssicherung, Digitalisierung, additive Fertigung und spezielle Fügetechnologien gesprochen. „Die Teilnehmer konnten durch die thematische Vielfalt  über den Tellerrand hinausschauen und in Gesprächen ihren eigenen Horizont erweitern“, erklärte Prof. Dr. Shahram Sheiki, Leiter des Forschungs- und Transferzentrums 3i.

Spannende Impulse aus der Wirtschaft
Rainer Trillmich von der Bolte GmbH stellte die Qualitätssicherung im Bolzenschweißen über die richtige Handhabung der Schweißparameter und insbesondere den Verlauf der Spannung vor. Die Bedeutung der Schutzgase für eine gute Qualität einer Schweißnahtverbindung wurde von Herrn Frank Steller (Linde GmbH) mittels Lichtbogenaufnahmen erläutert.

Die Qualität einer Schweißnaht wird nicht nur durch das verwendete Schutzgas beeinflusst, sondern auch über die Art, wie das Schlauchpaket - und insbesondere die stromführenden Leitungen - gelegt werden. Martin Willinger von Fronius International GmbH erläuterte sehr nachvollziehbar, wie die am Brenner liegende Spannung von der Induktivität beeinflusst wird. Die Induktivität dient dazu, die Leistung des Lichtbogens zu beschreiben, der beim Schweißen entsteht.

Torsten Winterfeldt (PACSESS Ltd) stellte ein digitales Produkt zum Datenmanagement  vor, mit dessen Hilfe unter anderem Prüfungsergebnisse wie die Durchstrahlungsprüfung oder die Ultraschallprüfung nachträglich bewertet werden können.

An der HAW Hamburg ist uns der Wissenstransfer zwischen der Hochschule und der Industrie ein Anliegen

Prof. Dr. Shahram Sheikhi, Leiter des FTZ 3i

Die neuesten Entwicklungen in der additiven Fertigung von metallischen Komponenten wurden den Teilnehmer*innen in zwei Vorträgen vorgestellt: Jens Groffmann von TÜV NORD Systems GmbH erläuterte die Neuerungen und Ergänzungen in den Normen für die additive Fertigung. Prof. Sharahm Sheikhi von der HAW Hamburg stellte die Anlagen, technische Anforderungen sowie die Eigenschaften von Produkten vor, die mittels additiver Fertigung hergestellt werden. Er legte die wichtigsten vier Verfahren dar und wies auf Unterschiede zwischen den Prozessen hinsichtlich Produktivität, Eigenschaften und Marktreife hin.

Das Fügen von Kunststoffen spielt wegen den vielen polymerbasierten Produkten eine wichtige Rolle in der Industrie. Jörg Belfin von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Nord gGmbH (SLV Nord) sprach über die Grundlagen und Herausforderungen beim Fügen von Polymeren.

Im Abschlussvortrag ging Heiko Wojke von Wayss & Freytag Ingenieurbau AG auf nicht planbare, schweißtechnische Herausforderungen ein, die bei der Herstellung tiefer Baugruben im konstruktiven Ingenieurbau entstehen.

Zusammenkommen, netzwerken, austauschen
Das Kolloquium wurde durch eine Posterausstellung zur Forschung des FTZ 3i ergänzt. Prof. Sheikhi blickt zufrieden auf die Veranstaltung zurück: „An der HAW Hamburg ist uns der Wissenstransfer zwischen der Hochschule und der Industrie ein Anliegen“, so Sheikhi. Hier ein Forum zu schaffen, für Unternehmen, Wissenschaftler*innen und Studierende sei wichtig. „Außerdem liegt uns die Verbindung von Theorie und Praxis am Herzen. Insbesondere Studierende konnten durch die Veranstaltung die Inhalte des Moduls „Fügetechnik“ anhand unterschiedlicher Perspektiven aus der Praxis besser verstehen und hatten die Möglichkeit, sich mit Industrievertretern auszutauschen“, erklärt er.

Mehr Informationen zum Forschungs- und Transferzentrum 3i.

Text: Prof. Shahram Sheikhi/Tiziana Hiller

Kontakt

Prof. Dr. Shahram Sheikhi
Department Maschinanbau und Produktion

Berliner Tor 13
20099 Hamburg
Raum 124

T +49 40 428 75-8955
shahram.sheikhi (at) haw-hamburg (dot) de

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