(Hochschul-)Bildung inklusiv

An der HAW Hamburg werden ab dem Wintersemester Bildungsfachkräfte nach dem Modell des Instituts für Inklusive Bildung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel qualifiziert. Bildungsfachkräfte sind Menschen, die vormals in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen gearbeitet haben und jetzt für drei Jahre qualifiziert werden. Anschließend werden sie an der Hochschule angestellt, um als Expert:innen für Inklusion und Teilhabe selbst Bildungsarbeit zu leisten. Die Qualifizierung erfolgt durch einen externen Bildungsanbieter. Ihre Praxiserfahrungen können die angehenden Bildungsfachkräfte an der HAW Hamburg sammeln. Dieses Projekt begleitet die Qualifizierung wissenschaftlich, koordiniert die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur:innen und untersucht die Wirkungen auf personaler wie organisationaler Ebene im Rahmen einer qualitativen Evaluation. Einer der innovativen Ansätze dieses Projektes ist der Einbezug der Studierenden in 1. den Prozess der Entwicklung der Qualifizierung, 2. den Qualifizierungsprozess selbst sowie 3. die Begleitforschung.

Nach der erfolgreichen Implementierung von Bildungsfachkräften an der Hochschule können die Studierenden von und mit ihnen für ihre spätere professionelle Praxis lernen. Im Sinne des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderung erfolgt so nicht nur eine Bewusstseinsbildung (Artikel 9 UN-BRK), sondern sie werden ihre späteren Aufgaben in den verschiedenen Berufsfeldern besser auf die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen ausrichten bzw. inklusiver denken und handeln können. Der Einsatz von Bildungsfachkräften ermöglicht damit einerseits die bessere Qualifizierung der Studierenden (Bildungsperspektive) und die Stärkung von Inklusions- und Diversitykompetenzen der Hochschulmitglieder. Andererseits erfolgt eine Verbesserung von Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, u. a. indem sie in ihren Fähigkeiten gestärkt werden, Zugang zum System Hochschule erhalten und eine Alternative zur Arbeit in der Werkstatt bekommen (Empowermentperspektive).

Projektteam: 

Katharina Scholz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projektlaufzeit
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ProjektBudget
388.200
Mittelgeber
Stiftung Innovation in der Hochschullehre
Einrichtungen
Fakultät Wirtschaft und Soziales
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