Die HAW Hamburg wurde 2025 zum ersten Mal eingeladen zur Flugerprobung der DLR_Uni_Summer_School

Bei der DLR_Uni_Summer_School handelt es sich um eine deutschlandweit einzigartige gemeinsame Veranstaltung der deutschen Luftfahrt-Universitäten und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), die u.a. nach dem Vorbild des Fluglabors der HAW Hamburg gestaltet ist. Die Teilnehmenden erproben theoretische Kenntnisse der Flugmechanik praktisch in zwei Forschungsflugzeugen. Daten werden systematisch aufgenommen, ausgewertet und am Ende der Veranstaltung präsentiert.

In diesem Jahr durfte die HAW Hamburg mit einem Studenten und einem Betreuer teilnehmen.

Teilnehmer der DLR_Summer_School vor den Versuchsflugzeugen© Kristina Rottig/TU Braunschweig

Teilnehmer:innen der DLR_Summer_School vor den Versuchsflugzeugen (Bild: Kristina Rottig/TU Braunschweig)

Die DLR_Uni_Summer_School (Eigenschreibweise) fand in diesem Jahr am Flughafen Braunschweig in der Woche vom 08. bis 12.09.2025 statt. Es handelt sich um eine deutschlandweit einzigartige gemeinsame Veranstaltung der deutschen Luftfahrt-Universitäten und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Die Teilnehmenden erproben theoretische Kenntnisse der Flugmechanik praktisch in zwei Forschungsflugzeugen. Daten werden systematisch aufgenommen, ausgewertet und am Ende der Veranstaltung präsentiert. Teilnehmende erleben einen exklusiven Einblick in das professionelle Vorgehen bei Flugversuchskampagnen, wie sie regelmäßig vom DLR für diverse Forschungsprojekte durchgeführt werden.

Die Forschungsflüge finden mit der Cessna F406 D-ILAB des Instituts für Flugführung (IFF) der TU Braunschweig sowie der Cessna 208B Grand Caravan des DLR statt. Betreuende nehmen gegebenenfalls nur am Flugprogramm des DLR teil. Während der Flüge halten die Studierenden mit Hilfe der "Test Cards" alle relevanten Daten zur Auswertung fest.

Zusätzlich werden Parameter in der Messanlage der Flugzeuge gespeichert und den Gruppen zur Auswertung mitgegeben. Die Auswertung erfolgt durch die Gruppen eigenständig im Laufe der Woche. Am Ende der Summer School werden die Ergebnisse den anderen Gruppen präsentiert. Leider war nicht genug Zeit für eine wissenschaftliche Diskussion der studentischen Ergebnisse.

Neben dem Flugprogramm wird auch ein Begleitprogramm organisiert. Dabei besteht die Möglichkeit, den Remote Tower am Flughafen Braunschweig Wolfsburg zu besichtigen, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) mit ihrer Wrackhalle, sowie Firmen und Institute am Forschungsflughafen Braunschweig. Nicht alle Teilnehmenden können bei allen Besichtigungen mitmachen. Betreuende erhalten Restplätze.

Im Jahr 2006 wurde die Cessna Grand Caravan des DLR zum Fliegenden Hörsaal umgebaut. Dabei diente auch das Fluglabor an der HAW Hamburg als Vorbild. Der Fliegende Hörsaal des DLR war dabei nur wenigen Studierenden der Universitäten vorbehalten. Im Unterschied dazu wurde das Fluglabor an der HAW Hamburg über 23 Semester mit allen Studierenden des Studiengangs Flugzeugbaus durchgeführt. Flüge in (nur) viersitzigen Flugzeugen ohne spezielle Instrumentierung können einfach, flexibel, preiswert (hinsichtlich des Personals und der Flugkosten) sowie mit hohem didaktischen Nutzen durchgeführt werden.

Die deutschen Luftfahrt-Universitäten nehmen an der DLR_Uni_Summer_School jedes Jahr mit maximal fünf Studierenden und gegebenenfalls einer betreuenden Person teil. In diesem Jahr durfte die HAW Hamburg mit einem Studenten und einem Betreuer teilnehmen. Wünschenswert wäre, wenn dies als neue Tradition gefestigt oder gar ausgebaut werden könnte.

Als Erweiterung der einfachen Flugerprobung der HAW Hamburg basierend nur auf Test Cards, ist die Auswertung der Eigenbewegung des Flugzeugs anhand der Messdaten mit MATLAB spannend. Sehr interessant waren auch die Gespräche mit den Testpiloten über verschiedene Möglichkeiten, die jeweiligen Eigenbewegungen des Flugzeugs anzuregen.

Ein gemeinsames Essen am letzten Abend (Donnerstag) gab die Möglichkeit zum Netzwerken und zu Gesprächen in zwangloser Umgebung.

 

Text: Prof. Dr. Dieter Scholz

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Dieter Scholz, MSME

info(@)profscholz.de

x