Department Medientechnik

(Bühnen)-Licht am Ende des Tunnels

Der 26-jährige Masterstudent Jan studiert Medientechnik an der HAW Hamburg. Ein wichtiger Teil seines Studiums sind Praktika in der Veranstaltungsbranche. Doch die liegt seit Beginn der Pandemie völlig brach. Jan hat einen Weg gefunden, weiterhin mit Licht und Lichtdesign zu arbeiten.

Tanzende in einer Disco, Licht ist ein wesentlicher Stimulator

Tanzende in einer Disco, Licht ist ein wesentlicher Stimulator

Drei Tage, 10 Bühnen, 150 Discjockeys, 100 Tänzer und Tänzerinnen, 200.000 Besucher, 350 Sicherheitskräfte, 60 Bühnentechniker*innen, 150 Kilometer Kabel, 1.500 LED Scheinwerfer, 300 Dixi-Klos, 50 Foodtrucks, mehr als 800.000 Würstchen, mehr als 1.000.000 Liter Bier und Kosten von über 200€ pro Ticket. Das ist, kurz zusammengefasst, das „Parookaville“, das größte Festival für elektronische Tanzmusik in Deutschland.

Zumindest war dies bis zum Jahr 2019 der Fall. Denn so wie nahezu alle Festivals und Events, wurde 2020 auch das Parookaville bei Weeze für die großen Massen abgesagt. Es blieb bei einer abgespeckten, minimierten Streaming-Version für das eigene Wohnzimmer. Mit 9 Discjockeys, 2 Bühnen und weniger als 100 auserwählten Gästen, die unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen an Stehtischen mitfeiern durften. Ob das Spaß macht? Vielleicht. 

Sicher ist jedoch, dass der finanzielle Schaden für die gesamte Event- und Veranstaltungsbranche gewaltig ist. Von diesem Stillstand sind besonders Discotheken, Bars und Theater betroffen. Also Orte, an denen Licht, Ton und Pyroeffekte für Magie sorgen.

Der Studiengang Medientechnik ist nicht auf den Eventbereich beschränkt

Der 26-jährige Jan ist einer dieser Magier. Er schafft in Clubs, Fernsehshows, auf Feiern und auf Messen mit Lichtkonzepten die gewünschte Stimmung. Jan studiert Medientechnik am Department DMI und ist freiberuflicher Medientechniker. Er spielt Bass in einer Band, und weiß deshalb, auf was es auf den Bühnen ankommt. Zur Zeit kann er sein Wissen aber gar nicht anwenden: Durch die Pandemie ist die Anzahl seiner Aufträge als freiberuflicher Medientechniker gleich Null. Und für das Studium heißt das: Wo es keine Arbeit gibt, da ist erst einmal kein Praktikum möglich. Obwohl Jan bis zur Bachelorarbeit eins absolviert haben soll.

Der Studiengang Medientechnik ist allerdings nicht auf den Eventbereich beschränkt. Medientechniker*innen arbeiten auch in Rundfunkhäusern oder im Projektmanagement, sie sind Ingenieure*innen in einem künstlerischen Umfeld. Die Ausbildung muss also nicht zwangsläufig an einer (leeren) Bühne stattfinden. Und es gibt Licht am Ende des Tunnels, die neue Professorin für Lichttechnik an der HAW Hamburg, Prof. Dr.-Ing. Carolin Liedtke,  zeigt Perspektiven auf:

„Licht ist eine Querschnittskompetenz“

(Text: Michael Chahabi, Masterstudent der Medientechnik)

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