Fachtagung Jugendhilfe

Fachtagung Jugendhilfe: „Gut“ und „gerne“ arbeiten in der Jugendhilfe

Den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe „laufen die Menschen weg“. Nicht mehr einzig die (oft restriktive) Finanzierung der Jugendhilfe bestimmt und begrenzt die Entwicklung der Angebote, sondern zunehmend fehlen die Menschen, von denen die Angebote leben: die sozialpädagogischen Fachkräfte. Zeit und Anlass für eine Zäsur, die die Perspektive der Mitarbeitenden einnimmt, und sich damit beschäftigt, wie die Felder der Jugendhilfe dauerhaft gute, erfüllende und attraktive Arbeitsplätze sein können.

Die Tagung will diese Entwicklung für Hamburg aufzeigen, Ursachen für die Arbeitsfelder Hilfen zur Erziehung, Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit und ASD beleuchten und gemeinsam Perspektiven entwickeln.

Wie wollen wir zukünftig erfüllt, befriedigend und gut in der Jugendhilfe arbeiten? Wie können wir Fachkräfte gewinnen und halten? Wie müssen sich Organisationen und Rahmenbedingungen ändern? Wie können Studium und Praxis besser verbunden werden?
Dazu soll mit Kolleg*innen aus Praxis, Verwaltung und Hochschule in Workshops gearbeitet werden.


Veranstalter
Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege Hamburg

Ansprechpartner
Martin Apitzsch
apitzsch (at) diakonie-hamburg (dot) de
Tel. 040/30620338

HAW Hamburg, Department Soziale Arbeit

Ansprechpartner
Prof. Dr. Jack Weber

jack.weber (at) haw-hamburg (dot) de
Tel. 040/42875 7091


Veranstaltungsort
Die Tagung wird digital auf der Videokonferenzplattform Zoom stattfinden.


Vorläufiges Programm der digitalen Fachtagung

Bis 9.00 Ankommen und technische Einführung

9.00  Begrüßung

  • Prof. Dr. Ulrike Voigtsberger, Leiterin des Departments Soziale Arbeit der HAW Hamburg
  • Jens Stappenbeck, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege Hamburg – AGFW

9.15  „Gut“ und „gerne“ arbeiten in der Jugendhilfe? –  oder „die Letzte macht das Licht aus“. Fachkräftemangel: Perspektivwechsel auf die Mitarbeitenden in der Jugendhilfe

  • Prof. Dr. Jack Weber, HAW-Hamburg

10.00 Workshops
1: Suche nach gutem HzE-Träger
2: Freude in der Betreuung
3: Diversitäts- und diskriminierungssensible Organisationsentwicklung
4: Vom Kopf auf die Füße  
5: Generation Z – Begeistern und binden
6: Beruflicher Alltag im ASD
7: Als Kolleg*in ankommen in der (stationären) Jugendhilfe
8: ASD - (k)ein Handlungsfeld sozialer Arbeit?
9: „Hilfe! Wir suchen Verstärkung für unser Team!“
10: Trotzdem machen: Fachlichkeit - Bedingungen
11: Perspektive der Qualifizierung
12: Selbstfürsorge in traumapädagogischer Arbeit


12.00 Wie gewinnen wir die Menschen für die Jugendhilfe?

  •  Gespräch mit Graham Lewis, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGFH) und Leiter der Elsa-Brandström-Jugendhilfe Minden

13.00 Abschluss der Tagung

Übersicht der Workshops

Workshop 1
Wie finde ich den Träger, der zu mir passt?
Marion Thom (Stiftung Abendroth-Haus)
Andrea Mayer (Großstadt-Mission)
Aus organisationspsychologischen und praxisnahen Erkenntnissen unterscheiden wir zwischen verschiedenen Trägerformen mit unterschiedlichen Arbeitsbedingungen und -kulturen. Wie passen „meine“ Fähigkeiten (Bewerber*innen) zu den Anforderungen?

Workshop 2
Freude im Umgang mit jungen Menschen in der Wohngruppe
Barbara Haarmann (JesusCenter e.V.)
Martin Apitzsch (Diakonisches Werk Hamburg)
Junge Menschen in Wohngruppen reagieren vor dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrungen mitunter mit Aggressionen, Rückzug, Misstrauen, fehlende Mitarbeit, Dogenkonsum. Was motiviert Fachkräfte, sich damit auseinanderzusetzen? Welche Freude wird bei der Arbeit empfunden?

Workshop 3
Diversitäts- und diskriminierungssensible Organisationsentwicklung
Prof. Dr. Silke Betscher (HAW-Hamburg)
Che Wiafe (Fachkraft in der stationären Jugendhilfe)
Wir stellen Ergebnisse eines partizipativen Praxisforschungsprojektes vor, mit dem die Perspektive der Mitarbeiter*innen auf Diversitätsentwicklung und Diskriminie-rungsschutz erhoben wurde. Dabei wird deutlich, dass die Arbeitszufriedenheit maßgeblich vom organisatorischen Handeln in Bezug auf diese beiden Momente geprägt ist. Modelle nachhaltiger Organisationsentwicklung im Bereich Diversität und Antidiskriminierung werden außerdem im Workshop vorgestellt.

Workshop 4
Jugendhilfe vom Kopf auf die Füße stellen
Dr. Sandra Küchler, Sabine Kümmerle (SOAL- Alternativer Wohlfahrtsverband)
Wir möchten mit einer paradoxen Intervention herausfinden, welche Jugendhilfe gutes Arbeiten braucht, und welche Forderungen wir daraus formulieren können. Wir laden ein zu einem Gedankenexperiment weg von „mehr desselben“ (mehr Studienplätze, mehr Qualifikation, mehr finanzielle Mittel) hin zu einer Jugendhilfe, in der es Spaß macht zu arbeiten.

Workshop 5
Generation Z – Begeistern und binden für die Kinder und Jugendhilfe
Oliver Voigt, Stella Jacobi (Sozialbehörde Hamburg)
Immer mehr Fachkräfte scheiden altersbedingt aus der Sozialen Arbeit aus, die Anforderungen, die steigen, und der Arbeitsmarkt verändert sich. Arbeitgeber müssen Nachwuchskräftequalifizierung, Arbeitsbedingungen, Führungsstil und Kultur anpassen. In diesem Workshop möchten wir mit Ihnen Ihre Ansprüche, Werte und Vorstellungen über ihre Arbeit in der Jugendhilfe diskutieren. Was benötigen Sie und was ist Ihnen wichtig, um Ihre Tätigkeiten als Sozialarbeiter:innen in der Kinder- und Jugendhilfe ausüben zu können?

Workshop 6    
„Kinderschutz- quo vadis?“ – Anspruch und Wirklichkeit des beruflichen Alltags im ASD
Sigrun Zielke, Christian Dreyer-Witt, Tanja Brückmann, N.N. (DBSH Hamburg)
Die Arbeitssituation im ASD ist nach wie vor durch hohe Fluktuation der Fachkräfte gekennzeichnet, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Qualität der Fallbearbeitung. In dem Workshop wollen wir in den Austausch darüber gehen, welche Gelingensbedingungen für ein „gutes“ Arbeiten im ASD erforderlich sind.

Workshop 7
Als Kolleg*in ankommen in der (stationären) Jugendhilfe!
Lars Dierking (Gangway), Christian Tönnes (Basis und Woge e.V.), Matthäus Joskowski (Caritas-Hamburg)
Der berufliche Einstieg in die Jugendhilfe wird oft als schwierig erlebt. Der Workshop will an Erfahrungen der Teilnehmer*innen anknüpfen und gemeinsam erarbeiten, wie das Ankommen in der Jugendhilfe besser gestaltet und begleitet werden kann. Grundlage dafür ist ein in der Entwicklung befindliches trägerübergreifendes Projekt, das im Workshop vorgestellt wird.

Workshop 8
Der ASD – (k)ein Handlungsfeld sozialer Arbeit?
Katharina Russmann, Matthias Stein (LAG-ASD Hamburg)
Wir wollen die widersprüchlichen Anforderungen an die Fachkräfte im ASD beleuchten. Dabei wird der Fokus gelegt auf die Herausforderungen des Handelns im Kontext der fremdbestimmten Garantenstellung, die damit verbundene Priorisierung der Gefahrenabwehr bei gleichzeitiger Forderung nach Effektivität und Effizienz an eine sozialpädagogische Tätigkeit in behördlichen Strukturen.

Workshop 9
„Hilfe! Wir suchen Verstärkung für unser Team!“
Prof. Dr. Gunda Voigts (HAW), Kristina Krüger (Diakonisches Werk Hamburg)
Der Fachkräftemangel macht auch vor der Kinder- und Jugendarbeit nicht halt. Die fachlichen Anforderungen sind hoch, aber die tariflichen, befristeten und zeitlichen Arbeitsbedingungen sind wenig attraktiv. Wir wollen uns offen über Fachkräftequalifizierung und -gewinnung in der Kinder- und Jugendarbeit austauschen.

Workshop 10
Sozial ist´s, wenn wir es trotzdem machen?
Dennis Dringelburg (ver.di Hamburg), David Kachel (ver.di Jugend, Streetlife e.V.), Matthias Weser (Sozialarbeiter)
Wie wir unserer Fachlichkeit in der Praxis folgen können, ist stark von den Rahmenbedingungen unserer Arbeitsverhältnisse beeinflusst. Wir wollen zusammentragen, was gute Bedingungen ausmachen und was diesen entgegensteht. Dabei wollen wir über Handlungsmöglichkeiten sprechen: Wie können wir Veränderungen in die eigene Hand nehmen?

Workshop 11
Perspektive der Qualifizierung
Prof. Dr. Ulrike Voigtsberger (HAW)
Orte der Qualifizierung sind – neben anderen Verantwortungsträgern - Akteure bei der Gewinnung von Fachkräften. Im Workshop soll mit Blick auf das Studium gemeinsam erarbeitet werden, welche Kompetenzen Fachkräfte brauchen, welche Qualifizierungswege dafür sinnvoll sind, aber auch, welche Bedingungen sowohl an den Hochschulen als auch im Praktikum dafür nötig wären. Dabei wollen wir quantitative und qualitative Aspekte berücksichtigen.

Workshop 12
Selbstfürsorge in der traumapädagogischen Arbeit
Michaela Ernster, Josie Bischoff (Margaretenhort)
Was braucht es, um einerseits methodisch gut zu arbeiten und andererseits gut mit den Arbeitsbelastungen umzugehen? Wir wollen uns anhand der traumapädagogischen Praxis über Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung, der Weiterbildung, des Gesundheitsmanagement u.a. austauschen.

Anmeldungen werden per E-Mail unter
Fachtagung.Jugendhilfe (at) haw-hamburg (dot) de entgegengenommen.
Bitte senden Sie uns formlos Ihren Erst-und Zweitwunsch für einen Workshop sowie Ihren vollen Namen, Organisation und ob Sie Student*in sind zu.

Flyer zur Fachtagung Jugendhilfe: „Gut“ und „gerne“ arbeiten... (PDF)

Contact

Martin Apitzsch
apitzsch (at) diakonie-hamburg (dot) de
Tel. 040/30620338

Prof. Dr. Jack Weber
jack.weber (at) haw-hamburg (dot) de
Tel. 040/42875 7091

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