Die Förderphase 2021/22 -
Das Beste aus drei Welten: Hybride Lehr-/Lernangebote als OER


Gesellschaftliche Bedeutung 

Bildung für alle - dieses Ziel verfolgt die HOOU seit ihrer Gründung. Nicht nur durch die aktuelle Situation sehen wir die Zukunft im flexiblen Lernen und setzen den Fokus auf offene, hybride und nachhaltige Lehr-/Lernformate. Somit werden wir den Bedarfen an eine moderne Wissensgesellschaft gerecht.  

Die aktuelle Förderphase setzt sich zum Ziel, in der OER-Bildungslandschaft etwas Neues zu schaffen, ein Statement zu setzen. Hybrides Lernen macht gemeinschaftliches Lernen möglich: gegenseitige Unterstützung, Strukturierung des Lernalltags, soziale Eingebundenheit im Lernen, Austausch, Vertiefung durch Dialog werden unter anderem gefördert. Damit werden – neben fachlichen – vielfältige überfachliche Kompetenzen geschult. Auch Lehrende können sich gegenseitig unterstützen, indem sie ihre hybriden Lehrkonzepte sowie Materialien als OER konzipieren, die sich dann in Form der 5 V-Freiheiten nach David Wiley nutzen lassen (verwahren/vervielfältigen, verwenden, verarbeiten, vermischen, verbreiten).1 

Was ist hybrides Lernen für uns? 

Der Begriff hybrides Lernen wird unterschiedlich definiert und ist im Wandel. Wir verstehen darunter sowohl die klassischen Blended Learning Formate (d. h. eine "Kombination von virtuellen und nicht-virtuellen Lernsettings und Methoden"2 wie z. B. Flipped/Inverted Classroom) als auch Formate, die über diese Dichotomie hinausgehen. “Das ist mehr als die Frage ‘online oder offline?’ Vielmehr geht es um die Verknüpfung von ‘online und offline’.”3  
Wir fördern die didaktisch sinnvolle Kombination und Verzahnung verschiedener Lehr-/Lernelemente (z. B. synchron/asynchron, digital/face-to-face, virtuell/in Präsenz usw.) und nehmen damit Kompetenzen in den Blick, die das selbstgesteuerte Lernen im Zusammenspiel mit Lernbegleitung, Kooperation und Kollaboration fördern.4  

Und das Ganze als offene Bildung gedacht – das Beste aus drei Welten. 

Projekte der  Förderphase 2021/22

Die HOOU möchte Lehr-/Lernkonzepte fördern, die über reine Selbstlernmaterialien und  
-angebote hinausgehen.  Alle technischen Lösungen, die dabei zum Einsatz kommen, sollen DSGVO-konform sein. 

Zum Beispiel:     

  • Eine Vorlesung wird angereichert durch Selbstlernelemente, die digital oder analog genutzt werden können und besteht aus einer vorgegebenen Struktur mit Präsenz- und Online-Anteilen. 

  • Ein digitales Selbstlernangebot wird ergänzt um einen interaktiven (digitalen oder face-to-face) Ansatz mit anderen Lernenden und/oder einer Lehrperson.  

  • Ein Seminar wird semesterbegleitend um digitale Übungsaufgaben (z. B. escape rooms, Simulationen, Fallstudien) ergänzt. 

  • Eine Lerngruppe wird in zwei Untergruppen geteilt. Abwechselnd nehmen die zwei Gruppen in wöchentlichen Treffen vor Ort oder per Videokonferenz an einem Austausch teil. Dazwischen gibt es Selbstlernphasen, die durch digitale und analoge Lernmaterialien unterstützt werden. 

  • Es kommen technische Lösungen zum Einsatz, die das hybride Lernen unterstützen oder begleiten und gezielt mehr Interaktion zwischen den Studierenden und/oder Lehrenden ermöglichen.   

Weitere Beispiele für bereits umgesetzte hybride Lernkonzepte sind unter GOOD PRACTICES – Beispiele für gelungene hybride Lehr-/Lernformate  zu finden. 

HOOU-Projekte in der Lehre der HAW: 
Alle Angehörigen der HAW Hamburg sind eingeladen Projekte/Anträge einzureichen. Wie begrüßen auch Anträge von Lehrenden, die ein hybrides Lernangebot in ihre Lehre integrieren wollen (inkl. Prüfungsmöglichkeiten im Sinne des Constructive Alignment) und beraten gerne gesondert dazu. 

Anforderungen an den Projektantrag 

Die folgenden Anforderungen sollten bei Antragsstellung im Ansatz erkennbar sein. Die Ausarbeitung des Lehr-/Lernkonzepts kann im Laufe der Förderphase erfolgen: 

Bei der Auswahl der Projekte legen wir besonderen Wert auf eine didaktisch schlüssige Idee, aus der ersichtlich wird, dass Sie eine bewusste Auswahl für Ihr Lernsetting getroffen haben. 

Die Stimmigkeit des gesamten Lernkonzepts mit all seinen hybriden Elementen ist uns wichtig: Lernziele, Inhalte, Methoden, Lernsettings, eine Zeitachse (falls möglich) – für diese Punkte sollen zum Zeitpunkt des Antrags erste Ideen entwickelt sein und in der Gesamtheit überzeugen (beachten Sie bitte hierfür auch den Kriterienkatalog). Das heißt: Die Lernziele und -inhalte der Elemente ergänzen sich zu einem sinnvollen Ganzen. Zu klären ist hierbei, welche Kompetenzen durch welche Lernelemente gefördert werden sollen.  

Das fertige Konzept muss so aufbereitet werden, dass es durch andere Lehrende genutzt und weiterverwendet werden kann (OER-Gedanke). 

Das didaktische Konzept muss zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht fertig formuliert sein. Die Bereitschaft, sich mit didaktischen Fragestellungen auseinanderzusetzen, ist aber elementarer Bestandteil der Arbeit im Projekt.  

Technische Umsetzungen und DSGVO-Konformität: 
Bei Förderanträgen für technische Lösungen sind solche besonders willkommen, bei denen eine DSGVO-Konformität bestmöglich gewährleistet ist. Unterstützenswert sind daher datenschutzkonforme technische Lösungen für Lehr-/Lernangebote und -formate, die Open Source sind und durch Hochschulen, Schulen oder andere Einrichtungen niedrigschwellig in Eigenhosting betrieben werden und im Idealfall noch auf eigene Lehr-/Lernbedarfe der Nutzenden angepasst werden können. 
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Quellen: 
https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/, Abruf am 19.03.2021 
2: https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/blended_learning, Abruf am 09.03.2021 
3: HAW Hamburg: https://www.haw-hamburg.de/digitalisierung/lehre-und-lernen/hybride-lehr-und-lernraeume, Abruf am 9.3.2021 
4: Gabi Reinmann: HYBRIDE LEHRE – EIN BEGRIFF UND SEINE ZUKUNFT FÜR FORSCHUNG UND PRAXIS, https://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2021/02/Impact_Free_35.pdf, Abruf am 9.3.2021