Die HAW-CSULB Family endlich wieder face-to-face

Die Freude war auf beiden Seiten groß als es nach zwei Jahren Corona-Pause vom 06. bis zum 10. Juni 2022 endlich wieder Filmworkshops mit Lehrenden vom strategischen Partner, California State University, Long Beach (CSULB) in Hamburg gab. 2020 und 2021 musste man auf Online-Workshops umstellen, die auch sehr erfolgreich waren, aber nichts ersetzt den Austausch vor Ort. Professor Wolfgang Willaschek berichtet.

Gruppen von Studierenden und Lehrenden vor dem Campus Finkenau

Film Workshops mit Kent Hayward and Kevin O'Brien (CSULB) in Hamburg

Herrlich oder wie man in den USA gerne sagt „Marvellous“, dass es nach „Carrying the Torch / Die Fackel tragen“ und „Postcards from Home“ endlich wieder zu einer „leibhaftigen“ Begegnung zwischen dem Department „Film & Electronic Arts“ und der Medientechnik kommen konnte. Was steckt dahinter? Hinter Fackel und Postkarten verbergen sich die Corona bedingten Online-Workshops, die mit Unterstützung des DAAD im November 2020 und Juni 2021 die roten Fäden und Leitlinien dieses seit 2014 existierenden regen Lehrenden- und Studierenden-Austausches beider Hochschulen aufrechterhielten.

Endlich wieder in Präsenz

Nun endlich wieder ein Lehrenden-Workshop in Präsenz! Es war der inzwischen siebente mit dem Etikett „CSULB at HAW“ seit 2014, dem hoffentlich bald – geplant ist derzeit Herbst 2022 – der fünfte Besuch „HAW at CSULB“ folgen wird. Kent Hayward – man kann ihn getrost einen der „Väter“ und Leitfiguren dieser Partnerschaft nennen – und Kevin O´Brien (das zweite Mal in Hamburg: „Ich liebe diese Stadt ganz einfach…“) führten als versierte Filmemacher, Autoren und Produzenten, vor allem aber als leidenschaftliche Lehrende einen mehrteiligen Workshop mit Studierenden der Medientechnik durch. Diese kamen aus dem ersten Semester „Bildgestaltung-Dramaturgie“, aus dem Wahlpflichtmodul „Praxis Dramaturgie“, aus dem Film-Projektmodul „Short Cut“ des dritten Semesters (zu dem es ein cineastisches Pendant an der CSULB gibt) und auch aus dem Kreis der in diesem Semester im Department Medientechnik weilenden Exchange Students. Und mit Luke Wagner und Claith Fancy waren Studierende der CSULB darunter: Synergieeffekte, wohin man sieht.

Expertise auf beiden Seiten

Vor allem aber unterstrich dieser Workshop einmal mehr, worin ein zentraler Kern der Partnerschaft vom Fuße Hollywoods aus besteht: Einführungen und Darlegungen, Filmbeispiele und intensive Diskussionen über Screenwriting, Storyboard, Dreharbeit, Production und „Management, Management, Management“, wie es dies in solcher Form zwangsläufig in einer primär auf medientechnischem Knowhow und einer Praxis- und Projektorientierung aufgebauten Lehre „bei uns zuhause“ so nicht gibt. Es muss nicht erwähnt werden (oder eben gerade), mit welcher „Wissensgier“ und Begeisterung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei jede Anregung zum Filme schreiben und machen aufnahmen. Bis hin zu einer „Consulation Hour“, bei der einzelne Studierende und kleine Gruppen ihre Ideen und Visionen mit den amerikanischen Prof.-Profis „Face to Face“ erörterten.

Natürlich wäre diese Partnerschaft keine solche, gäbe es nicht am „Fuße Hamburgs“, oder sagen wir lieber auf dem Campus Finkenau ein Pendant dazu und damit das Hamburgische Salz in der gemeinsamen Suppe – ziemlich einzigartige technische Projekt- und Praxisverhältnisse in der Lehre und in den Laboren nämlich. Daher war ein Besuch der Gäste bei den Proben zum interaktiven virtuellen Gemeinschaftsprojekt „Beyond Imagination“ im Virtual Reality-LED-Studio PMBlue in Hamburg-Billbrook sicherlich ein weiteres Highlight. Und dies nicht zuletzt, weil so ein gewisses Alleinstellungsmerkmal der Medientechnik zum Tragen kam: neue Mittel, Gerätschaften und Stile, die von technischer Seite aus ganz folgerichtig eine neuartige Dramaturgie, ein anderes „Storytelling“ erfordern. Bereits im März 2019 weilten Lehrende der HAW an der CSULB, um diese innovative Achse mit einem VR-Projekt „Looking through the Glass“ zu initiieren. Der Besuch letzte Woche entfachte dann ein wahres Feuerwerk, was man „wie“ exakt auf diesem Gebiet in Zukunft veranstalten will.

Heimisch in Hamburg

Begleitet von Dorothea Wenzel, der Dekanin DMI und „Schutzherrin“ dieser Partnerschaft seit 2014, versuchten Wolfgang Willaschek, Christina Becker, Martina Hentig und Ole Christiansen (er war 2021 einer der Austauschstudierenden an der CSULB) sowie zahlreiche Kolleginnen und Kollegen im Department, es den amerikanischen Gästen in Hamburg so heimisch wie nur möglich zu machen. (Der längst rituelle Besuch einer „ureigenen“ Gastronomie fehlte natürlich ebenfalls nicht…). Apropos heimisch in HH geworden: Am letzten Workshoptag lernten die Gäste, dass man „Moin“ nicht allein als Morgengruß verwendet. Aber dass „Moin, Moin“, so einer der Studierenden im Workshop, vor allem bedeutet, es eher mit einem Fremden zu tun zu haben… Und da Kent Hayward und Kevin O´Brien stets ausschließlich „Moin“ sagten – dieses aus vollem Herzen –, gibt es den nachhaltigen Beweis, wie heimisch, familiär und längst zu Partnern und Freunden die amerikanischen Gäste in Hamburg geworden sind. Daher gilt für Studierende wie Lehrende: Auf ein baldiges „leibhaftiges Neues“, demnächst am Fuße Hollywoods.

Text: Wolfgang Willaschek

Kontakt

Prof. Wolfgang Willaschek
Department Medientechnik

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