#DigitaleSoA studieren: eine Halbzeitanalyse

Curriculumentwicklung partizipativ

Wandel braucht Teilnahme: Das Projekt „#DigitaleSoA studieren“ beteiligt Praktiker*innen, Adressat*innen, Lehrende und Lernende der Sozialen Arbeit. In einer Zukunftswerkstatt sowie im darauffolgenden World Café tauschten sich die Teilnehmer*innen bereits über Wünsche, Bedürfnisse und Ressourcen mit Blick auf die curriculare Verankerung digitaler Kompetenzen aus. Adressat*innen gaben in Interviews Auskunft über ihre Sichtweisen.

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Die Zukunftswerkstatt fand am 24. September 2021 statt. Praktiker:innen, Studierende sowie Lehrende verständigten sich in drei Sessions zum Curriculum der Zukunft, geprägt vom digitalen Wandel. Die insgesamt 14 Teilnehmenden brachten sowohl Bedenken an als auch Hoffnungen ein, die mit digitalen Kompetenzen verknüpft wurden. Diese schrieben sie auf Moderationspappen und pinnten sie an Meta-Plan-Wände, die im Nachgang vom Forschungsteam mittels explikatorischer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.

Die Auswertung ergab ein Set von neun digitalen Kompetenzen, die die Frage beantworteten, was sie im Curriculum verankert sehen wollten. Darüber hinaus wurden Strategien entworfen, die dem Team Auskunft darüber gaben, wie der Gegenstand zu rahmen sei – und zwar als sog. Querschnittsthema, das über disziplinäre, nationale und individuelle Grenzen hinaus verstanden und gestaltet werden müsse.

Im Rahmen des World Cafés am 21.01.2022 wurden die vorgelegten Kompetenzen und Strategien von den Teilnehmenden kritisch hinterfragt, bestätigt oder im Sinne einer besseren Passung modifiziert. Diskutiert wurde die (mögliche) Trennschärfe der Kompetenzen, die zwar durch die Begrifflichkeiten behauptet, allerdings in der praktischen Zuordnung zum modularisierten Curriculum nicht haltbar war.

Insgesamt wurden drei Adressat:innen der Sozialen Arbeit interviewt. Die Interviewergebnisse unterstrichen die Notwendigkeit, den digitalen Wandel im Studium der Sozialen Arbeit zu berücksichtigen. Die Analysen zeigten, dass sich die interviewten Personen ganz selbstverständlich sowohl in analogen als auch in digitalen Sphären bewegen. In der Sozialen Arbeit können diese Sphären ebenso wenig als getrennte behandelt werden.

Die partizipative Forschungsstrategie hat dem Forschungsteam vor allem eines vor Augen geführt: Digitalität, eine individuell-reflektierte Aneignung digitaler Dinge, kann bei Fachkräften der Sozialen Arbeit nicht per se vorausgesetzt werden. Sie findet abhängig von verschiedenen Handlungsfeldern und Arbeitsbereichen statt. Vor allem fiel es Mitforschenden nicht leicht, professionsbezogene Bedenken und Hoffnungen gleichzeitig in einen Kompetenzrahmen zu übersetzen. An dieser Stelle ist nun das Team rund um Prof. Dr. Bettina Radeiski gefragt, den Staffelstab zu übernehmen. In den kommenden Monaten stehen die Forscher:innen somit vor der Aufgabe, geeignete Konzepte zu entwickeln und die zu Tage gebrachten Erkenntnisse in eine konkrete Curriculumentwicklungsstrategie zu überführen. Das Ziel: Zum Ende des Jahres 2023 soll dem Department Soziale Arbeit ein Leitfaden zur Verankerung digitaler Kompetenzen im Studium der Sozialen Arbeit vorgelegt werden, der sowohl den Ansprüchen der Mitforschenden als auch den zeitgemäßen Anforderungen des Arbeitsmarktes in der Sozialen Arbeit entspricht. Das Team strebt darüber hinaus den Entwurf eines generalisierten Leitfadens als Empfehlung für andere Departments an der HAW Hamburg an.

Das Projekt wird von der Fakultät Wirtschaft und Soziales gefördert.

Mehr Infos zum Projekt sowie zu den bereits durchgeführten Evaluationen finden Sie auf der Website www.digitalesoastudieren.de.

Text: Michelle Mittmann

„Die partizipative Forschungsstrategie ist in dynamischen, vom Wandel geprägten Zeiten ein echter Gewinn. Sie baut Brücken, sorgt für Verständigung und Konsens in Zeiten, in denen die Spaltung der Gesellschaft droht.“

Michelle Mittmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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Department Soziale Arbeit

Michelle Mittmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

T +49 40 42875-9314 oder via MS Teams

michelle.mittmann (at) haw-hamburg (dot) de

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