Search Studies

Die Suche nach bzw. das Wiederauffinden von relevanten Informationen erfordert die Bereitstellung und Zugänglichmachung von Informationen und Daten sowohl in Form von strukturierten als auch unstrukturierten Datenbeständen. Während bis zum Ende des 20. Jahrhunderts eher analog gesucht wurde, ging mit der Entstehung des World Wide Web ein Paradigmenwechsel einher, der die Digitalisierung des gesamten Informationssuchprozesses bewirkte.

Heutzutage spielen (Web-)Suchmaschinen wie beispielsweise Google oder Informationsportale wie Wikipedia bei der Informationssuche eine zentrale Rolle. Aspekte der informationswissenschaftlichen Forschung rund um das Thema Suche umfassen nicht nur systemseitige sondern auch gesellschaftliche Fragestellungen der Websuche sowie das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer bei ihrer Interaktion mit dem Suchsystem.

Die Forschungsgruppe Search Studies bündelt die (bisher bereits am Department Information und Medienkommunikation in der Forschung und Lehre behandelten) Bereiche (Interactive) Information Retrieval, Information Behaviour, Usability, Wissensorganisation und -repräsentation und führt sie in gemeinsamen Forschungs- und Kooperationsprojekten zusammen:

  • Information Retrieval (IR) und Interactive Information Retrieval (IIR) beschäftigen sich mit dem gezielten Suchen (und Wiederfinden) von Informationen; Schwerpunkt sind hier im Gegensatz zu dem Bereich der Wissensorganisation unstrukturierte Datenbestände. Die IR-Forschung beschäftigt sich u.a. mit Fragen der Relevanzbewertung, des Rankings und der Evaluierung von Informationssystemen. Mithilfe des vom Search Lab betriebenen Relevance Assessment Tools wurden bereits vielfältige Studien in diesen Bereichen am Department Information und Medienkommunikation durchgeführt.
     
  • Information Behaviour (IB) untersucht das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern vor, während und nach der Suche nach Informationen in Informationssystemen. Schwerpunkt ist das Suchverhalten während der Interaktion mit dem IR-System. Hierbei werden insbesondere sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden und Online-Tools zur Datenerhebung genutzt sowie statistische Verfahren zur Datenanalyse angewandt.
     
  • In der Usability geht es um die Gebrauchstauglichkeit von (Software-)Produkten und deren Interface-Design, die sich in ihrer Effektivität, ihrer Effizienz sowie der Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer ausdrückt. In enger Zusammenarbeit mit dem Usability-Labor am Department Information und Medienkommunikation wurden bereits zahlreiche Studien unter Beteiligung von Testpersonen durchgeführt.
     
  • Information Retrieval (IR) beschäftigt sich mit dem gezielten Suchen (und Wiederfinden) von Informationen. Schwerpunkt sind unstrukturierte Datenbestände; die IR-Forschung beschäftigt sich u.a. mit Fragen der Relevanzbewertung, des Rankings und der Evaluierung von Informationssystemen.
     
  • Wissensorganisation/Knowledge Organization (KO) untersucht die Strukturierung und systematische Ordnung von Wissenseinheiten (Begriffen) nach ihren gemeinsamen Merkmalen) sowie die Anwendung und Nutzung von Ordnungssystemen zur Beschreibung von Informationen und Objekten.

Die Integration dieser Forschungsbereiche ist für viele Themen und Fragestellungen relevant.  Beispiele reichen von der Zugänglichmachung von Archivalien über die Suche in Unternehmensbeständen, bibliothekarischen Informationssystemen und dem World Wide Web bis hin zu komplexen, menschliches Verhalten antizipierenden Systemen (Chatbots).

Weitere Informationen zu aktuellen Forschungsprojekten, Kooperationen und eine Liste der Publikationen sind zu finden unter www.searchstudies.org