Ich suchte eine Kombination aus Technik und Wissenschaft

Ines Lienou Lzeutchi ist eine unserer vielen Bachelor-Studierenden aus Kamerun, die Deutschland wegen seiner Expertise in den Ingenieurwissenschaften als Studienort gewählt haben.

Zum Gespräch treffen wir uns in einem der vielen Labore der Fakultät Life Sciences auf dem zweitgrößten Campus der HAW Hamburg in Bergedorf, eine zwanzig­minütige Reise mit der S-Bahn vom Hauptcampus Berliner Tor entfernt. In dieser technischen Welt ist die 20-Jährige Ines Lienou Lzeutchi aus Kamerun seit drei Semestern zu Hause. „Als ich mich über Studien­möglichkeiten in Deutschland informierte, hatte ich keinen festen Studiengang im Kopf“, erzählt sie, „aber ich suchte eine Kombination aus Technik und Wissenschaft.“

Mit dem Bachelorstudiengang Verfahrenstechnik an der HAW Hamburg ist sie fündig geworden. „Es ist genau das, was ich machen wollte“, sagt sie und erklärt: „Es ist viel Mechanik, Chemie, Physik und Naturwissen­schaften. Und in diesem Semester machen wir auch spannende Projekte.“ Im Vergleich zum Studium in Kamerun – dort hat sie zwei Jahre Biologie studiert – findet sie das Studium an der HAW Hamburg viel persönlicher. „An der Uni in Kamerun gab es immer nur große Gruppen“, erzählt sie. „An der HAW Hamburg ist es viel besser. Hier studiert man in kleinen Gruppen und man kann direkt nachfragen, wenn was unklar ist.“  

War der Anfang in Deutschland schwer? „Mir war kalt!“, lacht sie „und es war Sommer!“ Sie erzählt weiter: „Deutsch war mein Lieblingsfach in der Schule, und ich habe noch zwei Jahre Deutsch gelernt während ich Biologie studiert habe. So war ich gut vorbereitet als ich nach Hamburg kam. Und ich habe auch das Propädeutikum gemacht. Das kann ich sehr empfehlen. Als ich mein Studium anfing, hatte ich in den Vorlesungen dadurch keine Sprachschwierigkeiten.“ Das Pro­pädeutikum ist ein Vor­bereitungs­­semester für ausländische Studierende. In drei Monaten vor dem Studien­beginn lernt man wissenschaftliche Grundbegriffe und man wird in das deutsche Hochschulsystem eingeführt. Das Programm beinhaltet auch Ausflüge und den Besuch von Vorlesungen. „Es war aber nicht nur lernen. Wir hatten tolle Ansprech­partner, und unsere Probleme und Sorgen wurden dort ernst genommen.“

Ines hat ihr Abitur in Kamerun mit gerade mal sechszehn Jahren gemacht. Das kommt nicht oft vor. So ist es keine Überraschung, dass sie an der HAW Hamburg zu den Leistungsstipendiatinnen und Stipendiaten gehört. Die HAW Hamburg vergibt ab dem dritten Semester Leistungsstipendien aus Mitteln des Deutschen Akademischen Aus­tausch­diensts (DAAD), der Karl-Heinz Ditze Stiftung und aus Landesmitteln der Hansestadt Hamburg. Jährlich stehen der Hochschule ca. 80.000 Euro zur Verfügung. „Als ich von den Stipendien gehört habe, war ich noch motivierter, gute Noten zu schreiben. Mit dem Stipendium muss ich nicht so viel nebenbei jobben und kann mich mehr auf mein Studium konzentrieren“.

Und was nach dem Studium kommt, hat sie schon vor Augen. „Ich möchte gern im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten.“ Wir wünschen alles Gute.

 

iw

17.12.2103