„Die Aufgabe im Hochschulrat braucht Kontinuität“

[Hochschulpolitik] Mit großer Mehrheit wurde Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen, vom Hochschulsenat der HAW Hamburg am 28. März 2019 als langjähriges Hochschulratsmitglied erneut in diesem Amt bestätigt.

Zu ihrer Wiederwahl war Prof. Dr. rer. pol. Karin Luckey am 28. März 2019 zu Gast in der Sitzung des Hochschulsenats der HAW Hamburg, um mit den Mitgliedern des Gremiums persönlich ins Gespräch zu kommen: „Es ist mir wichtig, dass Sie mir ihr Vertrauen für die Aufgabe im Hochschulrat entgegenbringen. Da der Hochschulrat Kontinuität benötigt – bestimmte Prozesse dauern ihre Zeit und sollten gut begleitet werden –, stehe ich sehr gern wieder für dieses Amt zur Verfügung,“ sagte die Sozialwissenschaftlerin, die seit Dezember 2010 Mitglied im Hochschulrat der HAW Hamburg ist.

Sie sei eine Befürworterin der Governance auf verschiedenen Verantwortungsebenen, die in einer Hochschule austariert werden müssten und begrüße eine Check-and-Balance-Politik. „Bevor wichtige Entscheidungen getroffen werden, sollte man multiperspektivisch auf die Dinge schauen,“ erläuterte die 62-Jähirge. Seit 2008 ist sie Rektorin der Hochschule Bremen.

Von Bonn und Wuppertal, über Hamburg und Niedersachsen nach Bremen
Obwohl viele Personen aus dem Hochschulsenat Frau Luckey bereits persönlich kennen, stellte sie sich vor einer Frage- und Feedbackrunde noch einmal kurz mit ihrem beruflichen Werdegang vor, der ihre Positionierung und die Verbindung zur HAW Hamburg verdeutlicht: Sie ist eine First-Student-in-Family und hat in Bonn und Wuppertal die Fächer Politik, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Germanistik studiert. 1997 promovierte sie als eine der ersten drei Promovendinnen an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg, worin sie eine Parallele zu unserer Hochschule sieht, da die HAW Hamburg nach wie vor für ein eigenständiges Promotionsrecht in ausgewählten Bereichen eintritt.

Von 1997 bis 2008 war Frau Luckey Professorin an der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven im Bereich Sozialmanagement. Dort war sie ebenfalls Dekanin des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit sowie Mitglied des erweiterten Präsidiums. In den elf Jahren in Oldenburg hat sie fünf Hochschulleitungen erlebt, was sie sehr für ihre jetzige Aufgabe als Rektorin der Hochschule Bremen geprägt habe.

Parallelen der Hochschule Bremen und HAW Hamburg
Die Hochschule Bremen hat vergleichbar mit der HAW Hamburg eine vielfältige Fachkultur und steht im Wettbewerb mit anderen im Wissenschaftssystem. „Auch in Bremen stellt man sich die Frage, mit welchem Profil sich die Hochschule positionieren will? Diese Frage zu begleiten, sehe ich als eine wichtige Aufgabe im Hochschulrat an,“ so Karin Luckey. „Die HAW Hamburg hat bereits wichtige Themen für sich platziert, wie Weiterbildung, Duales Studium und die Rolle der Hochschule für die Gesellschaft. Dies begrüßt der Hochschulrat, da sich die HAW Hamburg dadurch im Wettbewerb mit anderen Hochschulen anschlussfähig zeigt.“

Frage- und Feedbackrunde
Aus dem Hochschulsenat wurden an Professorin Luckey unter anderem Fragen zur Bologna-Reform, zur Personalentwicklung und der Rolle des Hochschulrats als Impulsgeber gestellt.

Sie sei eine Befürworterin der Bologna-Reform. Die Hochschulen hätten die Aufgabe, das Beste daraus zu machen. „Wir müssen Bologna gestalten und uns mit unseren eigenen Qualitätsansprüchen kritisch auseinandersetzen. Zudem müssen sich die Hochschulen bewusst darüber werden, welche Kompetenzprofile sie für eine sich stark verändernde Arbeitswelt und Gesellschaft bieten.“

Auf die Frage, ob der Hochschulrat der HAW Hamburg weitere Impulse geben solle, antwortete Frau Luckey: „Ich habe großen Respekt vor dem Workload und der Geschwindigkeit der HAW Hamburg, die sie bei all ihren Themen an den Tag legt. Denn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen mitgenommen werden und es gilt dabei, viele Aushandlungsprozesse nach innen und nach außen zu führen. Daher bin ich beim Thema Impulse sehr zurückhaltend. Es braucht genügend Zeit, all die Themen, die bereits auf der Agenda stehen, gut und solide anzugehen.“

Zum Thema Personalentwicklung unterstich Frau Luckey, es sei wichtig, gerade im Hinblick auf den Wettbewerb der Hochschulen untereinander, sich mit Personalentwicklung und Employer Branding zu beschäftigen, um ein verlässlicher und attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Im Anschluss an das Gespräch wurde Frau Luckey mit großer Zustimmung 36935für eine weitere Amtszeit von 4 Jahren vom Hochschulsenat gewählt. (12-Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen). Der Präsident unserer Hochschule, Prof. Dr. Micha Teuscher, freute sich sehr über ihre erneute Bereitschaft zu diesem Amt und gratulierte der Hochschule zur Wahl dieses langjährigen Hochschulratsmitglieds.
(Text:  Ina Nachtweh)

 

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