Modellprojekt „Dele“ wird von der Fernsehlotterie im Ersten präsentiert

Sun, 16 Jan 2022, 6:00 pm – 7:00 pm

Dorothea Eckert-Schwegler und Johanna Wessels vom "Projekt Dele"

Dorothea Eckert-Schwegler und Johanna Wessels vom "Projekt Dele"

Das Hamburger „Projekt Dele“ wird von der Deutschen Fernsehlotterie im Ersten präsentiert. Es wurde am Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg noch mit dem Namen "Adele" unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Langer zusammen unter anderem mit Johanna Wessels entwickelt.

Nach Schätzungen des Projektes Dele sind in Hamburg ca. 40.000 Menschen von dem Phänomen Desorganisation, umgangssprachlich auch als „Messie-Syndrom“ bekannt, betroffen. Das „Projekt Dele“ widmet sich dieser Herausforderung und begleitet, berät und vernetzt betroffene Menschen. Das von der Deutschen Fernsehlotterie mit 398.000 Euro geförderte Angebot zur Unterstützung von desorganisiert lebenden Menschen stellt sich diesen Sonntag im Rahmen der Gewinnzahlenpräsentation vor der tagesschau vor.

Das dreijährige Forschungsprojekt „adele“ zur (Wieder-) Eingliederung alter, desorganisiert lebender Menschen in das Hilfe- und Unterstützungssystem wurde am Department Soziale Arbeit der Fakultät Wirtschaft und Soziaes der HAW hamburg entwickelt und war im Juni 2020 zu Ende gegangen. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Andreas Langer untersuchte das „Messie-Phänomen“ bei älteren Menschen und entwickelte Hilfsangebote für die Praxis. Johanna Wessels war Projektkoordinatorin im Projekt adele.

Das Forschungsprojekt "Adele“ wurde nach Abschluss an der HAW Hamburg von dem Träger Ambulante Hilfe Hamburg e.V. mit einer Laufzeit von 2,5 Jahre übernommen und unter dem Namen „Dele" erweitert und in die Praxis umgesetzt. Das Projekt berät, unterstützt, begleitet und vernetzt betroffene Menschen in Hamburg. Desorganisiert lebende Menschen sind oftmals von komplexen sozialen Problemlagen betroffen, sie leiden unter Ausgrenzung und gesellschaftlicher Stigmata und haben häufig finanzielle Schwierigkeiten. „Mir fällt es ganz schwer, Sachen wegzuschmeißen. Für mich ist es kein Müll, für mich ist es mein Leben. Die Situation in meiner Wohnung ist chaotisch, überfüllt und eng. Das macht mich traurig, weil ich selbst unfähig bin, das zu ändern. Ich lasse sehr ungerne Menschen in meine Wohnung, weil es mir peinlich ist“, berichtet eine betroffene Person. „Wir machen Hausbesuche und helfen vor Ort, erste Schritte ins Handeln umzusetzen. Ich erlebe, dass es den Menschen guttut, mit ihrem Problem nicht mehr allein zu sein“, so Johanna Wessels, aktuelle Projektleitung „Dele“. Das Projekt begleitet die Menschen über 12 Monate und bietet auch Gruppenangebote an.

Möglich gemacht wurde das Projekt auch durch eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie von 398.000 Euro. Am Sonntag präsentieren die Sozialarbeiterin Dorothea Eckert-Schwegler und Projektleiterin Johanna Wessels zusammen mit Betroffenen das Projekt in den Gewinnzahlen der Deutschen Fernsehlotterie im Ersten. „Engagement braucht Sichtbarkeit. Wir geben daher in der Präsentation unserer Gewinnzahlen den Menschen aus unseren geförderten Maßnahmen eine Plattform und zeigen funktionierende Lösungen für die Ursachen gesellschaftlicher Herausforderungen. Ermöglicht werden diese Maßnahmen durch den Einsatz unserer Mitspielerinnen und Mitspieler, denen unser Dank gilt“, so Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie.

Contact

Department Soziale Arbeit
Prof. Dr. Andreas Langer
Professor für Sozialwissenschaften
T +49 40 428 75-7055
andreas (dot) langer (@) haw-hamburg.de

Johanna Wessels
Projektkoordinatorin im Projekt adele
(Wieder-) Eingliederung alter, desorganisiert lebender Menschen in das Hilfe- und Unterstützungssystem
johanna (dot) wessels (@) haw-hamburg.de
 

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