| Campus
Mädchen-Zukunftstag

Girls only!

Am 27. April findet wieder der Girls'Day statt. Die Fakultät TI beteiligt sich mit einem spannenden Angebot für Mädchen ab der fünften Klasse. Marlene Bartschies studiert Entwicklung und Konstruktion am Department Maschinenbau und Produktion. Zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten vom Department Maschinenbau und Produktion sowie von der Fakultät Technik und Informatik organisiert sie den Mädchen-Zukunftstag. Wir haben mit ihr gesprochen.

Marlene Bartschies (links) mit Brianna Dias (Mitte) und Anna Solod (rechts) von der Frauennetzwerkgruppe EWA (Engineering Women’s Alliance) der HAW Hamburg.

Marlene Bartschies (links) mit Brianna Dias (Mitte) und Anna Solod (rechts) von der Frauennetzwerkgruppe EWA (Engineering Women’s Alliance) der HAW Hamburg.

Frau Bartschies, Sie studieren Entwicklung und Konstruktion am Department Maschinenbau und Produktion und organisieren in diesem Jahr den Girls'Day bei uns an der Fakultät. Als Frau sind Sie in ihrem Studiengang in der Minderheit. Woran liegt es in Ihren Augen, dass sich so wenige junge Frauen für ein Ingenieurwissenschaftliches Studium begeistern?

Vielleicht fehlen einigen jungen Frauen die Vorbilder und damit die Selbstverständlichkeit, dass Technik auch Frauensache ist. Angefangen mit den Berufsbezeichnungen, dass mit dem Begriff "Ingenieur" eher ein Mann assoziiert wird. Auch wenn in den Medien die Rede von "Vorstandschefs" oder "Abteilungsleitern" ist – beispielsweise in der Automobilindustrie oder Luftfahrt –, sind diese Positionen fast ausschließlich von Männern besetzt und das prägt natürlich die unterbewusste Sicht. Auch habe ich den Eindruck, dass etwas Technisches zu studieren für einige Männer auch etwas von „sich beweisen“ hat. Vielleicht haben Frauen danach einfach weniger Verlangen.

Doch wie lässt sich das ändern? Was können wir tun, um mehr Mädchen für Technik zu begeistern? Und inwieweit kann das Angebot der Fakultät am Girls'Day helfen, Mädchen für ein Studium im Bereich Technik und Informatik zu interessieren? 

Verbessern kann man das denke ich, indem wir weibliche Vorbilder sichtbarer machen. Und wenn Kinder schon früh mit Bau- und Bastelprojekten in Kontakt kommen, Einblicke bekommen oder selbst experimentieren können, wie beispielsweise bei Angeboten zum Mädchen-Zukunftstag. An meiner Schule gab es viele handwerkliche und technische Projekte. Dadurch hatte ich nie den Eindruck, dass es mir nicht liegen könnte.

Wir haben an der Fakultät viele spannende Angebote zum Girls‘Day. Ich denke, wenn die Mädchen noch ein kleines Andenken mitnehmen können, wie beispielsweise einen selbstgefrästen Schlüsselanhänger oder einen digitalen Würfel, bleiben wir bestimmt gut in Erinnerung. Und wenn es in ein paar Jahren dann um die Studienwahl geht, entscheiden sie sich vielleicht für die HAW Hamburg. Es gibt viele interessante und anschauliche Projekte und Labore bei uns. Vielleicht schaffen wir es, im Anschluss an die Angebote noch eine kleine Führung zu machen, um noch mehr Einblicke zu geben.

Welche Themen und Aktionen erwarten die Mädchen bei uns? 

Wir haben beispielsweise einen Kurs zum Recyclingprozess von Kunststoff, der war bereits innerhalb weniger Tage voll, sodass wir die Teilnehmerinnenzahlen noch heraufgesetzt haben. Auch der Lötkurs vom Maker Space ist sehr gefragt oder das CNC-Fräsen eines Schlüsselanhängers. Zwei Mädchen können beim Aufbau der Versuche für die Physik-Vorlesung mithelfen und im Labor mitmachen.

Noch ein paar freie Plätze gibt es auch noch für den Kurs zum Bau eines einfachen Elektromotors und für die Montage eines Getriebes. Wir haben weitere Plätze im Angebot für Nachhaltigkeit und KI. Dort können sich die Mädchen mit Studierenden und Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Disziplinen rund um die Softwareentwicklung unterhalten. Sie erfahren dort außerdem mehr über deren Arbeit in Afrika und welchen Einfluss die Künstliche Intelligenz auf die Forschung hat.

Wie kamen Sie dazu, bei der Organisation des Girls'Day mitzuwirken?

Ich bin in der Frauennetzwerkgruppe EWA der HAW (Engineering Women’s Alliance). Darüber kam die Anfrage von Frau Prof. Dr. Anna Usbeck, ob ich Interesse hätte, bei der diesjährigen Organisation des Girls’Days mitzuhelfen. Und wir haben schon beschlossen, dass von nun an jedes Jahr jemand aus unserem EWA-Orga-Team mithelfen wird.

Wo finden interessierte Mädchen mehr Informationen und wo können sie sich anmelden? 

Anmelden können sich die Mädchen online über die Webseite vom Girls'Day: www.girls-day.de
Dort findet man die Angebote der HAW im Radar, wenn man die Stichworte „Hamburg“ und „haw“ eingibt. Vier von acht Angeboten sind schon ausgebucht! Und vielleicht kommen noch ein oder zwei Angebote kurzfristig dazu. Die Anmeldezeit endet allerdings bereits am 20. April.

Contact

Prof. Dr. Anna-Kerstin Usbeck
Department Maschinenbau und Produktion

T +49 40 428 75-8707
annakerstin.usbeck (at) haw-hamburg (dot) de

x