| Pressemitteilung
Vom Bundesausschuss gefördertes Projekt

Gesundheit von Menschen mit geistiger Behinderung fördern

Menschen mit geistiger Behinderung haben ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, gleichzeitig ist für sie der Zugang zu Angeboten erschwert. Ein Verbundprojekt unter der Führung der HAW Hamburg will daher die Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit der Zielgruppe fördern und die Versorgungslage verbessern. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit 4,7 Millionen Euro.

Studierende der Sozialen Arbeit an der HAW Hamburg auf dem Campus der Fakultät Wirtchaft und Soziales in der Alexanderstrasse 1, Berliner Tor

Das Department Pflege und Management liegt in der Alexanderstraße am Campus Berliner Tor.

Erwachsene mit geistiger Behinderung zu einem gesünderen und selbstbestimmten Leben zu befähigen – das ist das Ziel einer neuen Studie im Verbundprojekt FaPP-MgB unter der Leitung von Prof. Dr. Miriam Tariba Richter vom Department Pflege und Management der HAW Hamburg. Dafür werden ab März Menschen mit geistiger Behinderung gesucht. Insgesamt 256 erwachsene Menschen können an der Studie teilnehmen.

Im Mittelpunkt der Studie stehen gemeinsam entwickelte Präventionspläne von Menschen mit geistiger Behinderung und Pflege-Expert*innen zur Gesundheitsförderung in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressmanagement und Sucht. Die Teilnehmer*innen werden von Pflege-Expert*innen – das sind akademisch qualifizierte Pflegende mit Masterabschluss – individuell beraten und auf dem Weg zu mehr Selbstwirksamkeit und gesteigerter Gesundheit begleitet. Prof. Dr. Richter, Professorin für Pflegewissenschaft, betont das „Voneinander-lernen“: „Wir beziehen unsere Studienteilnehmer*innen aktiv mit ein und lernen von ihnen, so wie sie von uns lernen,“ erklärt sie.

Die Bedeutung des Verbundprojekts unterstreicht die Hamburger Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Hamburg, Ulrike Kloiber: „Menschen mit Behinderung sind keine Hilfeempfänger*innen, sondern Expert*innen in eigener Sache. Das Projekt zielt darauf ab, Menschen mit geistiger Behinderung als Expert*innen für sich wahrzunehmen und sie zu befähigen, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern.“

Die Konsortialpartner der Studie sind neben der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) das Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI) der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA), die Fachhochschule Bielefeld (FHB), das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) und die AOK Rhein-land/Hamburg (AOK). Gemeinsam wollen sie die Situation der betroffenen Erwachsenen durch eine gezielte Gesundheitsförderung und -prävention verbessern und bringen dazu ihre jeweilige Expertise aus Wissenschaft, Versorgungspraxis und Gesundheitsberatung ein. Als Kooperationspartner*innen tragen außerdem der BKK Landesverband Nordwest, Leben mit Behinderung Hamburg, die alster-dorf assistenz west, die alsterdorf assistenz ost sowie das BHH Sozialkontor mit zur Durchführung des Projekts bei.

Nicht nur das Land Hamburg und die Teilnehmer*innen können von der Studie profitieren. Die neue Versorgungsform könnte auch auf andere Regionen übertragen und Teil der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen werden.

WEITERE INFORMATIONEN
 
FaPP-MgB – Fallmanagement und Pflegeexpertise als Präventionsansatz für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung - G-BA Innovationsfonds

Contact

Fakultät Wirtschaft und Soziales
Department Pflege und Management
Prof. Dr. Miriam Tariba Richter
Professorin für Pflegewissenschaft
Tel.: +49 40 428 75-7092
miriamtariba.richter (at) haw-hamburg (dot) de
 

FÜR RÜCKFRAGEN DER MEDIEN
Dr. Katharina Jeorgakopulos
Pressesprecherin und Pressereferentin
T +49 40 428 75 91 32
presse (at) haw-hamburg (dot) de

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