Nach dem Auftakt des Projektes CamPuls – ein Forschungsprojekt zur Studierendengesundheit an der HAW Hamburg – im Januar 2020 hat sich in den vergangenen zehn Monaten viel getan. Dabei arbeitet das Projekt-Team unter erschwerten Studienbedingungen wie die Umstellung auf Online-Lehre. Das Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Wolf Polenz konnte sich darauf einstellen und auf die neuen Herausforderungen für Studierende reagieren.
Der erste Schritt: Das Projekt-Team von CamPuls führte zunächst systematische Fokusgruppen-Interviews mit Studierenden an den vier Fakultäten der HAW Hamburg durch. Thematisch geht es dabei um die Belastungen und Ressourcen der Studierenden im Allgemeinen und bezogen auf die Corona-Pandemie. Dazu wurden Wünsche und Vorstellungen der Studierenden an ein Studentisches Gesundheitsmanagement, kurz SGM, erfasst. Diese Ergebnisse sollen abschließend hochschulweit veröffentlicht werden.
Im laufenden Forschungsprojekt CamPuls sind Bachelor- und Masterarbeiten zum Thema Studierendengesundheit vorgesehen. Acht Abschlussarbeiten zum Thema wurden bereits verfasst. „Mit dieser wissenschaftlichen Begleitung verspricht sich CamPuls wertvolle Ergebnisse und Erkenntnisse durch Studierende, die für die operativen Arbeit des Projektes aufgegriffen und umgesetzt werden sollen“, sagt Kathrin Poggel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts.
Des Weiteren: Die Ergebnisse der Umfrage mit insgesamt 787 Studierenden zu Gesundheitsthemen, insbesondere im Sommersemester 2020, flossen in einen Workshop für „Selbstfürsorge für Studierende in pflegenden Berufen“ ein. In einem Interview mit der Gesundheitsexpertin Professorin Annette C. Seibt stand die sexuelle Gesundheit im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Department Ökotrophologie entstand ein Kochbuch mit dem Titel „Gesunde Rezepte gegen die Isolation – von Studierenden für Studierende“. Dazu gab es eine Kräutergarten-Anleitung als Upcycling-Beispiel sowie Bewegungsvideos.
Ein digitales Angebot der „Kompetenz-Werkstatt“ wurde mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse umgesetzt. "Die aktuelle Situation während der Corona-Krise stellt Studierende zusätzlich zu den Lerninhalten vor weitere enorme Herausforderungen. Da ist es besonders wichtig, die Gesundheitsförderung nicht aus den Augen zu verlieren", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. In der Kompetenz-Werkstatt fanden Online-Webinare zur Arbeitsgestaltung, Achtsamkeit und gesunden Ernährung im Homeoffice statt. Sie wurde dabei von professionellen Referent*innen unterstützt, die mit Studierenden über Prüfungsängste, gesunden Schlaf und Stressbewältigung sprachen.
Inzwischen wurde das Thema „Studierendengesundheit“ auch auf organisationaler Ebene bei Hochschulgruppen und Stabstellen kommuniziert. Drei verschiedene Arbeitsgruppen zu den Themen „Mental Health stärken“, „Digitale Lehre & Gesundheit“ und zu der „HAW-Vision einer gesundheitsfördernden Hochschule“ arbeiten dem Projekt CamPuls bereits zu. Und auch vom „Kompetenzzentrum Gesundheitsfördernde Hochschulen“ wird das Projekt CamPuls inzwischen wahrgekommen.
„Im aktuellen Wintersemester wird CamPuls den lokalen Strukturaufbau an der HAW Hamburg für das SGM weiterverfolgen“, ergänzt Prof. Polenz. „Dazu wollen wir versuchen, weitere Hochschulmitglieder für das Thema Studierendengesundheit zu gewinnen. Unabhängig von der Lehrsituation und den Lehrformaten möchten wir den Studierenden eine Vielzahl von Angeboten gegen Isolation und zur Stärkung ihrer Gesundheitskompetenzen anbieten.“
(Text: Kathrin Poggel/Katharina Jeorgakopulos)
Weitere Information
Die aktuellen Online-Webinare für das Wintersemester 2020/2021 können unter diesem Link abgerufen werden: www.kompetenz-werkstatt.one
Der Instagram-Kanal @campuls_haw informiert regelmäßig über aktuelle Aktivitäten
Interview auf der Seite der Techniker Krankenkasse mit Prof. Dr. Polenz zum Thema "Studentisches Gesundheitsmanagement":
https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesunder-arbeitsplatz/zur-sache-sgm-an-der-haw-2083726