NEW 4.0 | Aus- und Weiterbildung

Die Transformation des Energiesystems stellt auch die Aus- und Weiterbildung vor neue Herausforderungen und erfordert eine bedarfsorientierte Anpassung der bestehenden Bildungsangebote. Die veränderten und von der Industrie gewünschten Bedarfe für berufsbegleitende Weiterbildung und bestehende Angebote wurden erhoben, um festgestellte Weiterbildungslücken durch neue Aus- und Weiterbildungsangebote sowohl für die berufliche als auch für die akademische Bildung zu konzipieren. Hierdurch soll die langfristige Wettbewerbsfähigkeit pulsierender Wirtschaftsstandorte sichergestellt werden. Übergeordnetes Ziel des Arbeitspakets 7 war also die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zur Bewältigung der vielfältigen fachlichen Herausforderungen, die aufgrund der neu entstehenden EE-und IT-Technologien entstehen. Hieraus ergibt sich ein Bedarf nach Weiterbildung existierender Fachkräfte, aber auch nach Konzepten für die an diese Abläufe angepasste Ausbildung neuer oder zuvor branchenfremder Fachkräfte im Energiesektor. Vorstellbar ist hier gerade im Hinblick auf intelligente Stromnetze oder die Sektorkopplung auch das Entstehen komplett neuer Berufsbilder.

Um passgenaue Qualifizierungsangebote der für den Betrieb intelligenter Energiesysteme benötigten Fachkräfte entwickeln zu können, wurde zuerst eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Methodisch lieferten strukturierte Interviews im gewerblich-technischen Bereich mit den Projektpartnern aus den AP 1 bis AP 5 die empirische Grundlage für eine GAP-Analyse zur Identifikation von Bedarfslücken, die anschließend im Verbund von den Projektpartnern geschlossen wurden. Aus den Interviews wurde ein Fragebogen entwickelt, der eine systematische Erhebung der Bedarfe der Projektpartner in der Region als auch überregional, sowie von wirtschaftlichen Stakeholdern aus dem Energiesektor (auch außerhalb des Projekts), ermöglichte. Dieser Bedarfsanalyse wurde eine Angebotsanalyse gegenübergestellt, um bestehende Qualifizierungsprogramme der Kooperationspartner, anderer Hochschulen, und Weiterbildungseinrichtungen im gesamten Projektgebiet zu erfassen. Aus der Gegenüberstellung waren Qualifizierungsanforderungen für Schulungsangebote zu erarbeiten. Aufgrund der Expertisen der Projektpartner sollte Fokusthemen identifiziert werden, wie z.B. Systemintegration, Gebäudemanagement oder Informationssicherheitsmanagement in Energienetzen.

Um die entwickelten Qualifizierungsanforderungen zu evaluieren, wurden exemplarische Bildungsangebote (wie etwa Zertifikatskurse und Module für die Aufstiegsqualifizierung) erarbeitet, welche in konkreten Pilotprojekten noch während der Projektlaufzeit erstmals durchgeführt und evaluiert wurden. Eine zentrale Frage war, welche verschiedenen Formate sich anbieten, um das Bildungsangebot bestmöglich zu ergänzen. Mögliche Formate waren etwa akademische Weiterbildung, Weiterbildungsmodule für die berufliche Qualifizierung oder Zertifikatskurse. Aufmerksamkeit sollte dabei auch auf die Entwicklung von Online-Modulen gelegt werden, um zu evaluieren, wie diese strukturell ausgestaltet und mit Präsenzformaten kombiniert werden können. Folgerichtig wurde in Arbeitspaket 7 „Aus- und Weiterbildung“ gemäß der Ziele aus der TVB veränderte Bedarfe in der akademischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung zunächst identifiziert und inhaltlich beschrieben, um darauf aufbauend neue, berufsbegleitende Qualifizierungsangebote zu entwickeln und zu erproben. Die folgenden Ziele des AP7 sind erfüllt worden:

Aus- und Weiterbildungsbedarfe wurden identifiziert, eine GAP-Analyse zwischen Bedarfen und Angeboten vorgenommen. Die Ergebnisse wurden gemeinsam in Form einer ausführlichen wissenschaftlichen Qualifizierungsstudie sowie einer kompakten Broschüre veröffentlicht.

Unter dem gemeinsamen Dach „NEW 4.0 - Akademie“ haben die HAW Hamburg, die Uni Hamburg, die HS Flensburg und die TH Lübeck berufsbegleitenden Qualifizierungsangebote für den Raum Hamburg/Schleswig-Holstein angeboten, die im Rahmen des APs, basierend auf den Ergebnissen der Qualifizierungsstudie entwickelt wurden.

Durch die Qualifizierungsangebote erfolgte ein schneller Wissenstransfer aus Forschung & Entwicklung in Unternehmen & Praxis. Innovative Inhalte wie „Märkte und Smart Balancing“, „Sektorenkopplung“ oder Digital Leadership sowie eine Vielzahl von weiteren Digitalisierungsthemen (IKT-/IT Sicherheit/ Data Science, KI & Co für die Energiewende) stehen dafür.

Bezogen auf die SINTEG Kernthemen wurde mit diesem AP primär ein Beitrag zum „Kernthema Partizipation & Akzeptanz – Verständnis schaffen und Leidenschaft wecken für eine chancenorientierte Energiewende“ erarbeitet. Das vermittelte Wissen diente dabei gleichzeitig aber auch der Stärkung der weiteren SINTEG Kernthemen „Flexibilitätspotenziale identifizieren und Sektorkopplung verstärken“, „Netzdienliche Flexibilitätsmechanismen entwickeln“ sowie „Digitalisierung – zwischen Enabler und Mehrwertdiensten im intelligenten Energiesystem“. So stärkt die Weiterbildung für die Energiewende zumindest indirekt auch die Themen „Wirtschaftlichkeit“, „Versorgungssicherheit“, „Akzeptanz“ sowie „CO2-Minderung“.

 

Weiter Materialien und wissenschaftliche Veröffentlichungen zu dem NEW 4.0 Teilprojekten finden Sie unter: CC4E-Marking und Kommunikation oder auf der Projektwebseite NEW 4.0

 

Projekt-Team: Jonas Bannert, Felix Röben, Lia Maria Lichtenberg

Duration
-
Budget
458.000
In cooperation with
Hochschule Flensburg - University of Applied Science
Technische Hochschule Lübeck
Handwerkskammer Hamburg
Universität Hamburg
Funding
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Unit
CC4E - Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
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