Die Veränderungen der Energiewende haben u.a. durch die höhere Fluktuation im Stromsektor auch Einfluss auf den Wärmesektor. So können zum einen durch flexible KWK-Anlagen oder Wärmepumpen die Schwankungen auf der Stromseite in Kombination mit der Wärmedeckung sinnvoll kompensiert werden. Zum anderen wird zur Zielerreichung der Energiewende ebenfalls eine erhöhte Wärmeerzeugung durch erneuerbare Erzeuger benötigt. Damit sowohl der flexible stromgeführte KWK-Betrieb als auch die Erzeugung durch erneuerbare Wärmeerzeuger optimal in Wärmenetze integriert werden kann, möchte das Konsortium, bestehend aus der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der Hamburg Energie GmbH und der eNeG Gesellschaft für wirtschaftlichen Energieeinsatz GmbH, die Entwicklung und testweise Umsetzung eines intelligenten Wärmenetzes durchführen. Ähnlich wie im Smart Grid (intelligentes Stromnetz) könnte so durch die kommunikationstechnische Anbindung aller Akteure und Prozesse im Wärmenetz eine höchstmögliche Effizienz sowie größtmögliche Flexibilität bereitgestellt werden. In dem hier vorgestellten Projekt werden während einer vierjährigen Laufzeit Konzepte für alle beteiligten Ebenen des Wärmenetzes entwickelt und deren Wirksamkeit durch umfangreiche Feldtest in einem großen Nahwärmenetz nachgewiesen. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Projektes „Smart Power Hamburg“ (SPH) kann so die Infrastruktur der zukünftigen Wärmeversorgung erforscht werden.
Die Entwicklungen von Smart Prosumer Heating Technolgies (Smart Pro HeaT, SPHT) setzt an dem Punkt an. Die bisher bestehenden Eigentumsgrenzen zwischen dem Wärmenetzbetreiber und dem Wärmenetzanschlussnehmer werden technisch überschritten. Dadurch werden in Wärmenetzten Flexibilitäts- und Effizienzsteigerungspotenziale identifiziert und nutzbar gemacht. Mit SPHT wird das intelligente Wärmenetz, das Smart Heat Grid, um intelligente Wärmeabnehmer erweitert. Um vor allem letztere detailliert abbilden zu können wird eine Forschungskooperation mit der Universität von Aalto im Rahmen des European Strategic Energy Technology (SET) Plan angestrebt. Die Universität von Aalto bringt zusätzliche Expertise im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik in das Projekt ein. Darüber hinaus sind mit Fourdeg Ltd., Caverion Ltd. und Halton Ltd. drei finnische Praxispartner beteiligt.