Den Bauch voll innovativer Technik
Nein, wie ein Hund sieht er nicht aus: Er hat kein weiches Fell, schaut seinen Besitzer nicht mit treuen Augen an und wedelt nicht mit dem Schwanz. Dennoch ist der Shared Guide Dog 4.0 einem Hund ähnlicher als man denkt. Denn er übernimmt alle wichtigen Funktionen eines Blindenführhundes, wenn nicht sogar mehr: Er führt blinde, sehbeeinträchtigte und ältere Menschen sicher durch den urbanen Raum mit all seinen Hindernissen. Möglich macht das ein ausgeklügeltes technisches System, das Wissenschaftler*innen der HAW Hamburg entwickelt haben. Es basiert auf der Technik fahrerloser Transportfahrzeuge und ist mit Industrie 4.0-Technik ausgestattet.
Sicher ans Ziel dank Shared Guide Dog
„Unser Shared Guide Dog basiert auf einem Gelände-Rollator, der über einen elektrischen Motor angetrieben wird“, erklärt Prof. Dr. Gärtner vom Department Maschinenbau und Produktion die Funktionsweise. "Außerdem ist er mit Sensoren ausgestattet, mit denen er sein Umfeld erfassen kann. So bringt er seine Nutzerinnen und Nutzer sicher ans Ziel." Sensoren, die an den Handgriffen der Rollatoren die Berührung messen, stellen beispielsweise sicher, dass der Abstand zu weiteren Personen oder Gegenständen eingehalten wird.
Gärtner und sein Team tüfteln bereits seit zwei Jahren an dem Projekt. Die Aufgabe ist herausfordernd und vieles muss bedacht werden: Was tun, wenn das eingebaute GPS-System in der Nähe hoher Gebäude nicht verlässlich funktioniert? Wie sehen die Sicherheitsanforderungen im öffentlichen, urbanen Raum aus? Wie kann der „Hund“ auf spärlich gekennzeichneten Parkwegen navigieren, wo Poller, spielende Kinder und tobende Hunde als Hindernisse lauern?