| Forschung
Verbundprojekt mit HAMBURG WASSER und dem UKE

Gewässer besser vor Rückständen schützen

Wie Mikroschadstoffe, beispielsweise Medikamentenreste, gezielt aus dem Abwasser entfernt werden können, damit diese nicht die Umwelt belasten – an diesen neuen technischen Verfahren arbeiten HAMBURG WASSER, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zusammen mit den Departments Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der HAW Hamburg. Sie konzentrieren sich im Verbundprojekt auf die Ultra- und Nanofiltration von Abwässern. Für das Forschungsvorhaben wurde auf dem Klinikgelände des UKE Anfang September eine Forschungsanlage aufgestellt, in der unterschiedliche Behandlungsoptionen für das Abwasser erprobt werden.

Doktorand M.Sc. Marten Klatt Promotion untersucht in seiner Promotion verschiedene Szenarien, etwa wie die Nanofiltration mit anderen Verfahren wie der granulierten Aktivkohle kombiniert werden kann.

M.Sc. Marten Klatt untersucht in seiner Doktorarbeit verschiedene Szenarien, etwa wie die Nanofiltration mit anderen Verfahren wie der granulierten Aktivkohle kombiniert werden kann.

Die Versuche, die am UKE und in weiteren Versuchsanlagen an der HAW Hamburg, bis Ende 2023 durchgeführt werden, liefern Erkenntnisse darüber, wie zukünftig  Spuren problematischer Stoffe besser aus dem Abwasser entfernt werden können. Wir haben uns das Projekt und die Pilotanlage am Life Sciences Campus von den beteiligten Experten der HAW Hamburg, dem Umwelttechniker Prof. Dr. Jörn Einfeldt und Verfahrenstechniker Prof. Dr. Falk Beyer und deren Doktorand M.Sc. Marten Klatt, erklären lassen.
 

Über 100.000 Arzneimittel sind in Deutschland zugelassen
Zu den Arzneimittel gehören beispielsweise Schmerzmittel wie Diclofenac, Blutdrucksenker und Hormone, die über Ausscheidungen ins Abwasser gelangen. Zusätzlich landen weitere Schadstoffe wie Resistenzgene darin. Herkömmliche Kläranlagen arbeiten mit mechanischen und  biologischen Verfahren: Mikroorganismen reinigen das Abwasser unter Zugabe von Sauerstoff in Klärbecken. Das am Ende aufbereitete Wasser wird in Flüsse und Seen geleitet. Eine Vielzahl an Medikamenten und weiterer belastender Stoffe aus dem Abwasser sind allerdings nicht vollständig biologisch abbaubar. Rückstände davon gelangen über den Klärwerksablauf  in die Umwelt und sind häufig als toxisch einzustufen.

Der Forschungscontainer beim UKE beinhaltet die herkömmliche biologische Reinigungsstufe des Hamburger Klärwerks im Miniaturformat. Dazu werden in ihm weitere Reinigungsverfahren erprobt wie die Ultrafiltration und die Aktivkohleadsorption. „Die Aktivkohle, die als Granulat in das verschmutzte Wasser gegeben wird, hat eine sehr große Oberfläche, an die sich unterschiedliche Schadstoffe gut anheften können,“ erklärt Prof. Jörn Einfeldt, der am Department Umwelttechnik forscht und lehrt und schon vor seiner Tätigkeit an der HAW Hamburg mit HAMBURG WASSER zusammengearbeitet hat. Die an die Aktivkohle angehefteten Schadstoffe können später zusammen mit der Aktivkohle verbrannt werden.

Contact

Fakultät Life Sciences
Department Umwelttechnik
Prof. Dr.-Ing. Jörn Einfeldt
Abwasser- und Abluftbehandlung, Technisches Umweltmanagement
Stellv. Leitung Department Umwelttechnik
Tel. +49 40 428 75 6264
Tel. +49 38821 14481
joern.einfeldt (at) haw-hamburg (dot) de
 

Department Verfahrenstechnik
Prof. Dr.-Ing. Falk Beyer
Verfahrenstechnischer Apparate- und Anlagenbau
T +49 40 428 75-6258
falk.beyer (at) haw-hamburg (dot) de
 

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