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Mutig gegen Klischees und Ausgrenzung

Mia Oberländer ist die Gewinnerin des Comicbuchpreises 2021 der Berthold Leibinger Stiftung. Die Studentin der Fakultät Design, Medien und Information wurde für ihr Werk „Anna“ ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld von 20.000 Euro. Aufgrund der Pandemie findet die Preisverleihung am heutigen Mittwoch nicht in Präsenz statt. Stattdessen kann das Werk online und entlang eines Spaziergangs in der Stuttgarter Innenstadt entdeckt werden.

Beispielseiten aus dem Graphic Essay mit dem Titel "Anna" von Mia Oberländer

Der Graphic Essay von Mia Oberländer spielt mit Klischees und zieht sie ins Lächerliche.

Der Comic von Mia Oberländer wurde im vergangenen November prämiert. Die drei Protagonistinnen darin haben alle den gleichen Vornamen: Anna 1, Anna 2 und Anna 3. Dabei sind Anna 2 und Anna 3 sehr groß, zumindest finden das die Mutter sowie Großmutter, Anna 1, genau wie ihr Bergdorf und der Rest des Umfelds. Anna 2 und Anna 3 werden dabei mit Vorurteilen konfrontiert und verurteilt. In der Begründung der Jury für die Auszeichnung des Comics heißt es: „Es ist ein Buch, das denjenigen Mut machen will, die aufgrund von Äußerlichkeiten ausgegrenzt werden. Indem es mit all den Klischees spielt, sie entlarvt, und somit lächerlich macht.“

Für die Autorin geht es dabei um Selbstwahrnehmung, das Selbstbild und die Rückmeldung, die man aus dem eigenen Umfeld bekommt. Außerdem steckt auch einiges von der eigenen Familiengeschichte in dem Werk: „Lange hielt ich mich selbst für die dünnste und größte Person der Welt, dabei bin ich nur 1,75 m groß. Dass nur ich das so wahrnehme, ist mir erst aufgefallen, als ich nach Hamburg gezogen bin“, sagt Oberländer. Recherchen, wie der eigene familiäre Hintergrund und die Eigenwahrnehmung zusammenpassen, brachten Oberländer dazu, ihren Comic zu zeichnen.
 

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