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Wie interagieren wir mit Großbildschirmen?

Sanfte Technologie – Interaktion mit Ambient Displays

Forscher*innen am Creative Space for Technical Innovations (CSTI) untersuchen die Wirkung von großen, interaktiven Bildschirmen – den sogenannten Ambient Displays – auf Passant*innen. Eine Langzeitstudie, in Kooperation mit Prof. Michael Koch von der Universität der Bundeswehr in München, wird nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Studierende des Departments Medientechnik im GamesLab

Studierende des Departments Medientechnik im GamesLab vor einer Wand mit Flatscreens.

Wer kennt sie nicht, die riesigen Flatscreens an Häuserwänden, auf Werbetafeln oder auf dem Weg in die Kantine. Forscher*innen am Creative Space for Technical Innovations (CSTI) untersuchen deren Einsatzweisen und Wirkungen auf Menschen. Die DFG fördert jetzt das Projekt mit dem Titel „HopE – Untersuchung des Honeypot-Effekts an (halb-)öffentlichen Ambient Displays in Langzeitfeldstudien“. In Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München läuft das Projekt für einen Zeitraum von 36 Monaten: die Fördersumme beträgt 283.708 Euro.

Eigentlich ist die Forschung an den sogenannten Ambient Displays bereits gut 15 Jahre alt. Diese Großbildschirme hängen beispielsweise an Flughäfen oder Bahnhöfen und dienen hier als Leitsysteme. Dr. Jan Schwarzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am CSTI, untersuchte in seiner Doktorarbeit 2019 die Nutzung von großen, interaktiven Bildschirmen im unmittelbaren Unternehmenskontext über mehrere Jahre hinweg. In Unternehmen können diese Flatscreens dabei helfen, Informationsprozesse besser sichtbar zu machen und den spontanen Austausch anzuregen. „Wir hatten das Glück, den Einsatz der Bildschirme in einer realen Firma in Lüneburg im Langzeiteinsatz zu testen.“

Langzeituntersuchung von mindestens einem halben Jahr ist geplant
Die Co-Leiterin des CSTI, Dr. Susanne Draheim, ergänzt: „Oft laufen Untersuchungen zu diesen Ambient Displays vier bis acht Wochen. Wir hier am CSTI haben jetzt eine Langzeituntersuchung von mindestens einem halben Jahr angesetzt. Dabei geht es uns um die trennscharfe Unterscheidung verwandter Effekte in der Display-Forschung, im Konkreten dem Novelty- und dem Honeypot-Effekt“. Der Novelty-Effekt entsteht dann, wenn etwas neu ist und damit in die allgemeine Aufmerksamkeit rückt. Dieser Effekt nutzt sich allerdings schnell wieder ab. Der Honeypot-Effekt dagegen betrifft Situationen, in denen Personen vor Bildschirmen andere Personen wiederum anziehen. Dies führt beispielsweise zu einem Austausch.

Der Honeypot-Effekt wird unter anderem aber auch dazu verwendet, den Novelty-Effekt auszulösen.In der durch die DFG geförderten Studie, steht deshalb der Honeypot-Effekt von halböffentlicher Nutzung der Megabildschirme im Vordergrund. Schwarzer sagt: „Wir wollen grundsätzliche Gesetzmäßigkeiten ausfindig machen, um eine bessere Unterscheidung dieser beiden Effekte zu erreichen. Derzeit fehlen uns aber Analysewerkzeuge, um den Honeypot-Effekt und verwandte Effekte tiefgehend zu untersuchen. Solche Werkzeuge wollen wir in dem Projekt entwickeln.“

Contact

Dr. Susanne Draheim
Fakultät Technik und Informatik
Co-Leiterin des Creative Space for Technical Innovations (CSTI)
susanne.draheim (at) haw-hamburg (dot) de

Dr. Jan Schwarzer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Creative Space for Technical Innovations (CSTI)
jan.schwarzer (at) haw-hamburg (dot) de

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