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Wie das Smartphone die Eltern-Kind-Beziehung stört

Was passiert in den Köpfen von Säuglingen, wenn Eltern oder enge Bezugspersonen durch digitale Geräte abgelenkt und die Interaktion unterbrochen ist? Nora Zimmer, Kindheitspädagogin B.A., Dipl.-Kommunikationswirtin sowie Studierende im Master „Angewandte Familienwissenschaften“ am Department Soziale Arbeit, hat sich dieser Frage in ihrer Bachelorarbeit angenommen.

Person hält in der rechten Hand ein Smartphone und in der linken Hand den Griff eines Kinderwagens

Nora Zimmer, Kindheitspädagogin B.A., Dipl.-Kommunikationswirtin sowie Studierende im Master „Angewandte Familienwissenschaften“ am Department Soziale Arbeit, hat sich mit der Frage beschäftigt, wie das Smartphone die Eltern-Kind-Beziehung stört.

Wie verläuft eine Interaktion zwischen Eltern und Säuglingen? 
Nora Zimmer
: Gewöhnlich verfügen Eltern beziehungsweise Bezugspersonen weltweit intuitiv über alle Fähigkeiten für den Dialog mit dem Neugeborenen. Wir sprechen in kurzen Sätzen, überdeutlich, langsam, wiederholen und sprechen in einer höheren Tonlage. So kann der Säugling die Ansprache verarbeiten. Bereits ein zwei Monate alter Säugling wartet ab, wenn man mit ihm spricht und erwartet eine Reaktion, wenn er etwas tut. Er gewinnt eine erste Vorstellung von Dialogen. Oft ahmen wir den Säugling nach. Wir reagieren auf seine Gefühle und helfen ihm, sie zu verstehen und zu regulieren. Dadurch bekommt er ein Bild von sich selbst und es entsteht eine erste Grundlage für soziale Kompetenz.

Der Säugling nutzt Blickkontakt, Lächeln, Lallen, Mimik und Gestik. Im Miteinander entstehen auch Missverständnisse. Sie werden jeweils korrigiert. Der Austausch spielt sich ein. Kann der Säugling die einfühlsame Versorgung vorhersehen, verstärkt sich die Bindung. Das wirkt sich positiv auf die seelische Entwicklung aus. Blickkontakt bedeutet in allen Kulturen „ich werde gesehen“. Ein aufmerksamer Blick, ein Lächeln, liebevolle Worte oder Gesten gehen runter wie Babyöl: Ich bin liebenswert, ich kann sogar etwas bewirken, ich kann der Welt vertrauen, sie ist sicher und spannend zum Erkunden – das Urvertrauen.

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