Ehrenamtliches Engagement junger Menschen in Jugendverbänden

Ein Praxisforschungsprojekt zur Zukunft von Jugendverbandsarbeit nach Corona

Ehrenamtliches Engagement junger Menschen in Jugendverbänden

Ausgangslage

Ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen ist ein wichtiges konzeptionelles Kernelement von Jugendverbandsarbeit. Junge Menschen übernehmen in Jugendverbänden Verantwortung, indem sie Gruppentreffen, Freizeiten oder Projekte selbstorganisiert planen, durchführen und auswerten. Durch ihr Engagement fühlen sie sich mit dem Jugendverband verbunden und sind häufig über längere Zeit aktiv. Das Absolvieren einer Jugendgruppenleiter*in-Card (Juleica)-Schulung ist eine wichtige Basis dafür. In den Schulungen erlernen junge Menschen neben Gruppenpädagogik und Methoden der Kinder- und Jugendarbeit u. a. auch Wissen über rechtliche Aspekte und beschäftigen sich mit Fragen des Kinder- und Jugendschutzes.

In den durch die Corona-Pandemie besonders geprägten Jahren 2020 und 2021 war die Anzahl beantragter Juleicas rückläufig. Dies hat bis heute Auswirkungen auf die Gesamtzahl der gültigen Juleicas. Da die Juleica-Antragsdaten als Indiz für Entwicklungen ehrenamtlichen Engagements in Jugendverbänden gelten, werden sie in diesem Projekt genauer betrachtet. Auch wenn die Zahlen der Juleica-Anträge im Jahr 2022 wieder angestiegen sind, geben die Entwicklungen Anlass zur Ursachenforschung und Folgeneinschätzung, denn Jugendverbände sind strukturell auf ihre Ehrenamtlichen angewiesen. Ehrenamtliches Engagement in Jugendverbänden lebt davon, dass junge Menschen die von ihnen gemachten Erfahrungen und ihr Wissen jeweils an jüngere Verbandsmitglieder weitergeben. Neue Ehrenamtliche werden häufig aus der Gruppe der Teilnehmenden gewonnen.


Ziele der Forschung

Ziele des Praxisforschungsprojektes sind vor dieser Ausgangslage:

  • ein Resümee der in der Pandemie entstandenen Herausforderungen für Jugendverbände,
  • die Ermittlung des aktuellen Status quo des ehrenamtlichen Engagements in Jugendverbänden,
  • die Darstellung aktueller Herausforderungen von ehrenamtlich engagierten jungen Menschen in Jugendverbänden sowie
  • die empirisch basierte Ableitung von Handlungsempfehlungen für die zukünftige Jugendverbandspraxis.

Mit dem Praxisforschungsprojekt wird ein Beitrag zur Beantwortung der Fragen geleistet, mit welchen Herausforderungen ehrenamtliches Engagement junger Menschen in Jugendverbänden konfrontiert ist und was daraus abgeleitet für eine konzeptionelle Zukunftsausrichtung von Jugendverbandsarbeit erforderlich ist.

Projektträger, Forschungsinstitution, Kooperationspartner*innen und Fördergeberin

Der Projektträger des Praxisforschungsprojektes ist der Deutsche Bundesjungendring (DBJR). Der DBJR ist die Arbeitsgemeinschaft der bundeszentralen Jugendverbände und der Landesjugendringe. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), Departement Soziale Arbeit, Arbeitsbereich Kinder- und Jugendarbeit führt die Praxisforschung verantwortlich durch. An drei regionalen Praxisstandorten wird mit Partner*innen vor Ort kooperiert. Diese sind der Landesjugendring Hamburg e. V., der Kreisjugendring Stormarn e. V. und der Jugendring Westsachsen e. V.. Das Projekt wird aus Mitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V. gefördert und von einzelnen Landeszentralstellen für die Juleica finanziell unterstützt.

Duration
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Budget
215.000
Funding
Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.
Deutscher Bundesjugendring
Jugendleiter*in-Card (Juleica)
Unit
Fakultät Wirtschaft und Soziales
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