Im Rahmen der Umsetzung der Energiewende hin zu einem klimaneutralen Energiegesamtsystem steht Deutschland vor einer Jahrhundertaufgabe. Es gilt das gesamte Energiesystem, also die Versorgung von Bürger*innen und Unternehmen mit Energie für Strom-, Wärme- und Mobilitätsanwendungen auf erneuerbare und CO2 neutrale Energieträger umzustellen. Dabei ergeben sich in allen drei Bereichen Fragestellungen, die Rückkopplungen zum städtischen Raum aufweisen und damit Konsequenzen für die Stadtentwicklung haben. Folgende Beispiele seien hier exemplarisch aufgeführt:
Im Bereich der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gilt es Flächen für Windkraftanlagen (WKA) und Photovoltaik zu finden. Wo in der Stadt lassen sich welche Potenziale lokalisieren? Dabei ist die Rückwirkung einer intensiven Nutzung dieser Potenziale auf das bestehende Stromnetz zu analysieren. Es gilt zu klären wann, wo unter welchem EE-Ausbauszenario welche Ausbaunotwendigkeit des Stromverteilnetzes notwendig wird. Diese Frage wird weiter beeinflusst von der Geschwindigkeit und dem Umfang des Ausbaus von Wärmepumpen zur Raumwärmebereitstellung und dem weiteren Ausbau von Ladesäulen (öffentlich und privat) für das Laden von E-PKW und zukünftig ebenso E-LKW.
Ziel von Care4Hamburg ist die Stärkung der Forschungskooperation der Technischen Universität Hamburg (TUHH), der HafenCity Unversität Hamburg (HCU) und der HAW Hamburg, um zukünftig mehr Daten zur Hamburger Energiewende auf der Urban Dataplatform der FHH verfügbar zu machen. Dadurch sollen den Stakeholdern der Stadt Informationen für Diskurs- und Entscheidungsprozesse zur Verfügung gestellt werden, die helfen, Lösungen für Probleme beim notwendigen Umbau des Energiesystems zu finden. Dafür sollen zunächst bestehende Daten und Energiesystemmodelle von ITT/TU und CC4E/HAW verfügbar gemacht werden. Danach sollen mit Stakeholdern (Energienetzbetreiber, Behörden, Cluster EEHH) Fragestellungen definiert werden, die in der Laufzeit dieses Projekts bearbeitet werden.