Ausstellung "under pressure – pandemic narratives"

Ausstellung "under pressure – pandemic narratives"

Unter dem Titel „under pressure – pandemic narratives“ stellen Ottje Bunjes, Anna Hampel und Maren Lisner/Rothholz Studien zu den Erlebnissen und (Be-)Deutungen der Covid19-Pandemie von Adressat*innen, Akteur*innen und Student*innen der Sozialen Arbeit vom 10.-17. Juli 2021 im nachtspeicher23 vor.

Ottje Bunjes und Anna Hampel nutzen künstlerische Ausdrucksformen in ihrer wissenschaftlichen Praxis der Sozialen Arbeit, um die gesellschaftliche Produktion von Ungleichheiten aufzuzeigen und zu hinterfragen. Sie loten in ihrer gemeinsamen Studie transdisziplinäre Formen und Praxen kritischer Öffentlichkeitsarbeit aus und gehen der Frage nach, was der immunologische Imperativ #stayhome im Kontext von Wohnungslosigkeit bedeutet. Für ihre Audio-Dokumentation und begehbare Audio-Installation führten sie Interviews mit Frauen ohne Wohnung, die temporär Unterkunft in einem Container-Wohnprojekt finden.
Die pandemischen Erzählungen werden in ein Protokoll andauernder sozialer Figuration überführt. Aus den Fragen nach den Erlebnissen und (Be-)Deutungen während der Covid19-Pandemie ist ein auditives Kaleidoskop entstanden: oszillierend zwischen gegenwärtiger Wohnungslosigkeit und vergangener Obdachlosigkeit, stabiler Lebenswelt und prekärer Lebenslage, widerständiger Autonomie und ohnmächtiger Abhängigkeit, dem Alltag als Krise sowie dem Ausnahmezustand als Normalität. Die öffentliche Dokumentalität der Stimmen und Perspektiven schafft ein Forum und wird als Intervention zur Sichtbarmachung von Machtverhältnissen begriffen.

Die zweite Forschungsarbeit der Ausstellung ist von Maren Lisner/Rothholz. Sie zeigt eine filmische Performance-Studie von Leere und Einsamkeit im verlassenen Raum. Es gab das Leben davor und es gibt das Jetzt, das Nicht-in-unsere-Ordnung-Passende. Ein Existieren in einem Zwischenraum-Kontinuum mit ineinander verschwimmenden Grenzen, Routinen und Zeitabläufen. Der neue kulturelle Code lautet Social-Distancing. Aus diesem Jetzt heraus lässt sich Maren Lisner/Rothholz auf einen suchenden dialogischen Prozess mit dem verlassenen Raum ein, der einmal ihren Alltag als Student*in strukturierte. Das Wahrnehmen und das kommunikative Umgehen mit dem entfremdeten Ort sowie die sinnlich-emotionale Erkundung von räumlicher wie auch innerlicher Leere und Einsamkeit stehen im Mittelpunkt ihrer Performance-Studie. Ein Smartphone dient als Kamera und Tonaufzeichnungsgerät. Gefilmt wird ohne Stativ, nur mit einem Selfie-Stick. Als Lichtquelle dient lediglich das vorhandene Licht.

10. bis 17. Juli 2021, mit erweiterten Öffnungszeiten

Öffnungszeiten:
Samstags: 15-21 Uhr (Terminbuchung empfohlen)
Sonntags, montags, mittwochs und donnerstags: 16-19 Uhr
Dienstags und freitags : 16-21 Uhr
An den letzten beiden Ausstellungstagen sind alle Künstler*innen anwesend.

https://nachtspeicher23.hamburg/2021/06/06/under_pressure/

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