Am Biodesign-Zentrum arbeitet Paul am sogenannten Spezi-Framework mit: einer Sammlung von rund dreißig Softwarekomponenten, die eingesetzt werden, um Apps für klinische Studien schneller zu entwickeln. Dieser Standard ist in den USA bereits weit verbreitet und gewinnt auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Ziel des Frameworks ist es, die Entwicklungszeit solcher Apps von mehreren Monaten auf wenige Tage zu verkürzen.
Auf das Spezi-Projekt wurde Paul vor zwei Jahren über X (ehemals Twitter) aufmerksam. Ein Jahr später fing er an, Verbesserungen für das Software-Ökosystem einzubringen. Nach mehreren Beiträgen bekam er einen guten Kontakt zur Projektleitung, die ihn dann im Herbst 2024 fragte, ob er mit dem Team vor Ort arbeiten möchte. Als „undergraduate visiting research intern“ startete er im Frühjahr 2025 an der Elitehochschule nahe dem Silicon Valley. Paul beschreibt die Teamarbeit vor Ort wie folgt: „Der Austausch mit den Forschenden läuft dabei in einem herrlichen Mix aus Englisch und Deutsch, da einige im Team aktiv versuchen, die Sprache zu erlernen und mehrere weitere Forscher hier auf dem Campus von der TU München und der ETH Zürich kommen.“
Interessant ist, dass Paul erst im vierten Fachsemester seines Bachelorstudiengangs an der HAW Hamburg ist. Wer „Maschinenbau und Produktion“ liest, wundert sich vielleicht auch über ein Forschungsprojekt in digitaler Gesundheit und wie das zusammenpasst. In Heidelberg aufgewachsen hatte Paul schon als Jugendlicher Kontakt zu Medizinthemen. Vom ersten Aushilfsjob in der Telefonzentrale des Klinikums über ein eigenes Start-up im Bereich Medizin und Technik und ein Grundpraktikum bei Siemens Healthineers, wo er Magnetresonanztomografen gebaut und gewartet hat, blieb er immer eng am Thema Medizin.