Dialogorientiertes Qualitätsmanagement: Studentische Beteiligung durch „Runden Tisch“ und „Küchenkabinett“

[Lehre/Forschung] Zur Förderung der studentischen Partizipation ist das beste Mittel oftmals der Dialog: So gibt es seit einem Jahr an der Fakultät Life Sciences einen „Runden Tisch“, bei dem sich Studierende regelmäßig mit dem Dekan treffen und besprechen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ein weiteres gutes Beispiel aus der Praxis ist das „Küchenkabinett“ des Departments Informatik in der Fakultät TI. Hier werden Studierende direkt in die Arbeit des Departments miteinbezogen.

„Die Idee zu einem Runden Tisch, wurde bei einem Workshop im Dezember 2012 geboren, bei dem es ausdrücklich darum ging, die Möglichkeiten der Mitgestaltung von Studierenden auszuloten,“ erzählt Christine Wollmann, Qualitätsmanagerin der Fakultät Life Sciences. „Die Ergebnisse aus dem Workshop haben die Studierende und ich anschließend unserem Dekan, Prof. Dr. Claus-Dieter Wacker, vorgestellt. Und er hat dabei spontan die Idee zu dem Runden Tisch entwickelt,“ erzählt Wollmann weiter. Gesagt, getan und so haben sich Prof. Dr. Wacker, die Prodekane und Christine Wollmann mittlerweile an drei Terminen im Sommersemester 2013 und an zwei Terminen in diesem Wintersemester bei Plätzchen, Cappuccino und Wasser mit Studierenden der Fakultät getroffen um über ihre Belange zu reden.

Die Qualität in der Lehre und Rahmenbedingungen des Studiums sind hier genauso Thema wie das Aufstellen von weiteren Fahrradständern oder die Anschaffung eines Kopiergerätes mit USB-Anschluss. Zu den Treffen sind alle Studierenden eingeladen. In der Regel kommen zehn bis zwölf Gäste, wobei die Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachschaften besonders stark vertreten sind.

„Meines Erachtens wurde der Runde Tisch von den Studierenden gut angenommen, weil er einen informellen Austausch außerhalb der üblichen Gremiensitzungen bietet und es hier speziell nur um die Belange der Studierenden geht. In den Gremien sind sie in Anführungszeichen eine »Statusgruppe« unter vielen und es ist nicht immer der Raum da, bestimmte Themen auf den Tisch zu bringen. Der Runde Tisch hat sich als geeignete Form erwiesen, Probleme direkt anzusprechen und Lösungen zu finden. Natürlich müssen wir die Studierenden bei manchen Themen bitten, sich direkt an die Fachausschüsse zu wenden. Aber damit machen wir ihnen auch Mut, für ihre Belange einzutreten und nicht locker zu lassen,“ sagt Dekan Wacker über seine Erfahrungen mit dem Runden Tisch.

Küchenkabinett zur kurzfristigen Nachsteuerung
Das Department Informatik praktiziert bereits seit dem Jahr 2005 eine andere Art, die Partizipation der Studierenden zu fördern. Beim Küchenkabinett werden zwei StudierendenvertreterInnen direkt in die Organisationsarbeit des Departments mit eingebunden.

Alle vierzehn Tage trifft sich Departmentleiter Prof. Dr. Franz Korf mit seinem Stellvertreter, dem Prüfungsausschussvorsitzenden, dem Studienreformausschussvorsitzenden, den Laborleitern, der Stundenplanerin, den Studiengangskoordinatoren und zwei Studierendenvertretern, um über die Arbeit und aktuelle Probleme zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden.

„Das Küchenkabinett hat sich als Mittel zur kurzfristigen Nachsteuerung im Department sehr bewährt. Durch diese regelmäßigen, meist 45-minütigen Treffen, können wir Probleme frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren. Dabei beziehen wir bewusst auch die Studierenden mit ein,“ sagt Professor Korf. Diese dialogorientiert Qualitätssicherung“ des Departments Informatik wurde von externen Gutachtern im Reakreditierungsbericht hervorragend bewertet.

Die regelmäßigen Gespräche des „Küchenkabinetts“ fördern natürlich auch das gegenseitige Verständnis für die Arbeit der anderen. Denn beispielsweise sieht ein Prüfungsausschussvorsitzender eine bestimmte Situation unter einem ganz anderen Aspekt als ein Laborleiter und es zeigt sich, was an der Organisation eines Labores alles dran hängt. Auch die Studierendenvertreter erfahren so von den Sorgen und Nöten der „Macher“ des Departments, können ihre Sicht der Dinge miteinbringen und auf Augenhöhe auch ihre Themen und Probleme auf den „Küchen-“Tisch bringen. – Eine gute Voraussetzung, um gemeinsam für alle zu sinnvollen Lösungen zu kommen.

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