Ist-Analyse für Internationalisierungsstrategie abgeschlossen

[Hochschulpolitik] Das Beratungsunternehmen CHE Consult unterstützt unsere Hochschule bei der Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie. Das Unternehmen präsentierte nun am 7. Juni seine Auswertung zum Stand der Internationalisierung an der HAW Hamburg.

Am 7. Juni fand eine Auswertungspräsentation zum Stand der Internationalisierung mit dem Beratungsunternehmen CHE Consult statt, das unsere Hochschule bei der Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie unterstützt. Teilgenommen haben neben dem Vizepräsidenten Thomas Netzel Lehrende, Studierende und Verwaltungspersonal aller Fakultäten, die sich bereits für einen globalen Austausch, für die Förderung internationaler Kompetenzen der Studierenden und für eine verstärkte Netzwerkbildung mit geeigneten internationalen Partnerinstitutionen einsetzen.

Ziel: Eine kohärente Internationalisierungsstrategie
Das Ziel des Gesamtprojektes ist es, die Vielzahl der Internationalisierungsaktivitäten unserer Hochschule in einer kohärenten Internationalisierungsstrategie zusammenzuführen und die HAW Hamburg als Hochschule mit internationalem Profil stärker zu positionieren. Die Präsentation des Beratungsunternehmens CHE Consult, das uns dabei unterstützt, war ein Zwischenbericht zur aktuell abgeschlossenen Ist-Analyse.
Analysiert wurde in einer Kombination aus einer Dokumenten- und Datenanalyse, Gruppeninterviews, einer hochschulweiten Online-Befragung mit 1.625 Teilnehmenden aller Statusgruppen der Hochschule und einem Fokusgruppengespräch. Dabei wurden auch Empfehlungen des Audits der Hochschulrektorenkonferenz „Internationalisierung der Hochschulen“ aus dem Jahr 2013 miteinbezogen. Die Analyse ist Grundlage für die Bedarfsanalyse und die Entwicklung der Strategievarianten für die künftige Internationalisierungsstrategie als nächstem Schritt des Prozesses.

Für die Ist-Analyse hat CHE Consult mit fünf Zieldimensionen von Internationalisierung gearbeitet, Indicators for Mapping and Profiling Internationalisation (IMPI), die in einem mehrjährigen, von der EU geförderten Projekt mit mehr als 80 Hochschulen europaweit entwickelt wurden. Die Ziele wurden seitdem von mehr als 800 Hochschulen weltweit zur Entwicklung ihrer Internationalisierungsstrategie eingesetzt.

Die fünf Zieldimensionen sind die Verbesserung der Qualität der Lehre und der Forschung, die Vorbereitung der Studierenden auf das Leben und Arbeiten in einer globalisierten und interkulturellen Welt, die Verbesserung der internationalen Reputation und Sichtbarkeit der Hochschule und der Beitrag der Hochschule zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und für ein größeres gesellschaftliches Engagement.

Ergebnisse und erste Empfehlungen
Was waren die wichtigsten Ergebnisse der Analyse für unsere Hochschule? Laut CHE Consult fehlt der HAW Hamburg ein systematischer Angang in der Internationalisierung. Es werden zwar viele Zielsetzungen erfolgreich umgesetzt, es fehlt jedoch ein prozessorientierter systematischer Ansatz. Die dokumentierten Ziele decken sich größtenteils mit den Zielen der Online-Befragung und den geführten Interviews. Festgestellt wurde, dass die Datenlage eher schlecht war und die Empfehlungen zur Internationalisierung des HRK-Audits aus dem Jahr 2013 nicht aufgegriffen wurden. Insgesamt betrachtet liegt die HAW Hamburg leicht über dem Durchschnitt im Bereich der Zielerreichung. Die Online-Umfrage, an der sich alle Statusgruppen beteiligt haben, deckte sich mit den qualitativen Befunden aus der Dokumenten- und Datenanalyse, laut CHE Consult eine gute Basis für das weitere Vorgehen.

Die Antworten aus der Online-Umfrage haben zwei der Zieldimensionen in den Vordergrund gerückt: Verbesserung der Qualität der Lehre und Vorbereitung der Studierenden auf globale Herausforderungen. Bei den abgefragten Handlungsbedarfen wiederum wurde eine Priorisierung auf Forschungsqualität, internationale Sichtbarkeit und Vorbereitung der Studierenden auf globale Herausforderungen gelegt.

Im Fokusgruppenworkshop am 29. Mai wurden auf der Basis von Clusterzielen aus der Online-Befragung und der Interviews mit Lehrenden, Verwaltung und Studierenden konkrete Internationalisierungsziele für die fünf IMPI-Dimensionen formuliert.

Erste Handlungsempfehlungen von CHE Consult lauten:
•    Priorisierung der Internationalisierungsziele, auch innerhalb der IMPI-Dimensionen
•    Verbesserung der internen Kommunikation zu Internationalisierungszielen und bestehenden -aktivitäten an der HAW Hamburg,
•    Systematische, regelmäßige und umfassende Datenerhebung in Bezug auf die priorisierten Ziele,
•    Berücksichtigung der die Strategiebildung und -umsetzung betreffenden HRK-Empfehlungen im weiteren Prozess.

Wie geht es weiter?
Mit den Ergebnissen der Ist-Analyse und diesen Empfehlungen als Basis kann die nächste Phase der Entwicklung der Internationalisierungsstrategie starten: die Bedarfsanalyse und die Entwicklung unterschiedlicher Umsetzungsvarianten mit einem Variantenvergleich und einer Sensitivitätsanalyse.

Grundsätzlich lässt sich jetzt schon festhalten: Das vielseitige Engagement vieler Einzelpersonen an der HAW Hamburg im Bereich der Internationalisierung der Hochschule signalisiert, dass eine Bündelung dieser Kräfte ein großes Potenzial birgt. Die durch die lebhafte Beteiligung aller Statusgruppen zustande gekommene Ist-Analyse hat eine sehr gute Basis für die strategische Ausrichtung der HAW Hamburg als internationale Hochschule geliefert.
(Autorin: Martina Schulze, Leitung des International Office)

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