Fünf Fragen für...Ahmad Hamamah

1. Warum ein Studium in Deutschland?

2014 haben mein jüngerer Bruder und ich Syrien verlassen und sind in die Türkei eingereist. Er hatte sich schon damals für das Studium in Deutschland entschieden und ist dorthin weitergereist. In dieser Zeit war ich allein in der Türkei und ziemlich perspektivlos. Die Erfahrung meines Bruders hat mich dazu bewegt, mich auch auf den Weg nach Deutschland zu machen. Das weltweit bekannte Bildungsniveau deutscher Hochschulen sowie das bezahlbare Studentenleben in Deutschland waren die wichtigsten Gründe für meine Entscheidung. Also absolvierte ich in der Türkei meinen ersten Deutschkurs und bekam anschließend mein Studentenvisum für Deutschland.

2. Warum hast du Medientechnik gewählt?

Mein Interesse an Film, Theater, Kunst und Musik war mir seit der Kindheit sehr klar. Nichtsdestotrotz war das Interesse an Physik, Elektronik und Mathematik genauso groß. Eigentlich war der Plan mein Elektrotechnikstudium, das ich in Syrien angefangen habe, in Deutschland zu Ende zu bringen. Aber dann hat ein Freund mich gefragt, ob ich in seinem Short Film mein Instrument (Oud) spielen könnte. Der Film wurde im Produktionslabor der HAW Hamburg gedreht und für mich war das Liebe auf den ersten Blick. Mich haben jedes Gerät und alle Details in diesem Raum fasziniert. Die Kombination aus Kameras, Licht, Tongeräten und Bildschirmen lieferten mir ein surreales und bezauberndes Gefühl. Da wusste ich, dass ich in diesem Raum meine Interessen aus Ingenieurwissenschaften und Kunst zusammenbringen und sie ausleben möchte. So habe ich mich für den Studiengang Medientechnik beworben.

3. Was sind deine Lieblingsfächer und warum?

Diese Frage zu beantworten, wird mir nicht leicht gelingen, denn jedes Fach hat seine Magie. Aber die Fächer, die ich besonders ansprechend finde, sind „Videotechnik“ und „Dramaturgie“. Bei dem einen ist es die Technik, die mich fasziniert, bei dem anderen die Kunst. In der Videotechnik lernt man viel über die Reise und Verwandlung der Lichtenergie in ihren unterschiedlichsten Formen durch die Linse, die Kamera und die Kabel bis zur Wiedergabe auf dem Bildschirm als Licht. Anderes gesagt, lernt man was analoge und digitale Signale, Videostudiosysteme, Signalübertragung usw. sind. Und auf der anderen Seite lernt man in der Dramaturgie die Kunst, Gegenteile zusammenzubringen. So kann man aus dem Sagen und dem Schweigen, den Geräuschen und der Stille, dem Licht und dem Schatten die besten Meisterwerke erschaffen und interpretieren. Daneben lernt man was ein Drehbuch und ein Storyboard ist und man erlebt alle Herausforderungen in der Vorproduktion, Produktion und Postproduktion sowie vom Logline und Floorplan bis zum Schnitt und Sound Design.

4. Wie läuft das Studium?

Das Studium läuft gut und ist einfach perfekt für mich! Wir haben sehr professionelle Dozenten und Professoren, die selbst Erfahrungen in der Industrie gesammelt haben und dort tätig sind. Sie unterrichten uns nicht nur, sondern sind auch Vorbilder, die uns helfen, unsere beruflichen und praktischen Ziele zu verwirklichen. Sie tragen dazu bei, dass wir in unserem Studium und mit unseren Projekten realistisch umgehen und bereiten uns somit gut auf unsere Zukunft vor.

Außerdem gibt es zusätzliche Workshops, die wir sowohl vor Ort als auch online machen. Sie sind ein echtes „Eye-Opener“ für mich und eine tolle Chance für Networking mit anderen Studierenden. Mein Lieblingsworkshop ist der „CSULB-HAW Virtual Film Workshop“ mit der California State University, Long Beach. Hier trifft man sehr kreative Studierende auf internationaler Ebene und lernt professionelle Filmemacher*innen kennen, die einen auch nach den Workshops unterstützen und einem gerne zur Verfügung stehen.

5. Was gefällt dir an Hamburg?

Mir gefällt der Hafen, die Schiffe, das Wasser und die Brücken! Am allerschönsten ist die Architektur! Das Studium in Hamburg bringt Abwechslung, denn am Jungfernstieg zum Beispiel erlebt man Action und am Stadtrand gibt es Wälder und Seen, wo man sich entspannen und wieder zu sich finden kann. Das bietet mir kaum eine andere Stadt!