Anna Nguyen, 2023/24

Nguyen hatte nach einigen Jahren im Beruf und in der Praxis als Redakteurin, das Bedürfnis sich fachlich weiterzuentwickeln, und vor allem das Wissen im Bereich Journalismus und der Kommunikation zu vertiefen.

Sie wollte sich bereits für den ersten Jahrgang des Studiengangs Digitale Kommunikation bewerben, weil sie vom Konzept des Studiengangs begeistert war. Allerdings hatte sie sich vorerst doch nicht dafür beworben, weil sie ein Jobangebot bekam. Da ihr der einzigartige Studiengang aber nicht aus dem Kopf ging, bewarb sie sich hierfür an der HAW Hamburg ein paar Jahre später. Nach der Zusage für den Studiengang kündigte sie ihren Job.

Der Schwerpunkt auf die Praxis durch den Newsroom, die Praxisprojekte und die Masterarbeit sowie den zahlreichen Vorträgen und Workshops von namhaften Medien, wie die ZEIT, der SPIEGEL, WDR und Co. machten den Studiengang sehr attraktiv für Nguyen. Sie fand es auch bedeutend, dass bei der Auswahl der Studierenden nicht nur die Noten zählten, sondern auch die Praxiserfahrung und die Motivation eine Rolle spielten.

Es gefällt Nguyen sehr, dass an der HAW Hamburg nicht klassisch akademisch gearbeitet wird. Die Praxis wird hier wirklich gut gelebt und es müssen nicht Unmengen an Wissen auswendig gelernt werden. Gerade das erste Jahr des Studiengangs ist sehr zeitintensiv, da man die meiste Zeit im Newsroom verbringt. Nebenjobs sind in dieser Zeit, nur schwer auszuüben. Man braucht hier ein hohes Maß an Disziplin und Eigenverantwortung, wenn man viele journalistischen Formate, wie Reportagen, Artikel, Podcasts und Videos realisieren möchte.

Nguyen sieht sich später nicht als Vollzeit-Journalistin. Sie würde gerne im Kommunikations- oder Contentbereich arbeiten und für journalistische Projekte freiberuflich arbeiten. Vor dem Masterstudium hat Nguyen Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation im Bachelor studiert. Danach hatte sie in Ulm ein Stadtmagazin für einen großen Verlag in der Region aufgebaut. Ein Jahr später ist sie nach Hamburg gezogen und hat als Redakteurin bei einem Online-Stadtmagazin gearbeitet.

Nguyen kommt aus einem nicht-Akademiker*innen Haushalt. Ihre Eltern sind aus Vietnam. Sie ist die Erste in ihrer Familie die einen Masterstudium absolviert bzw. einen anerkannten akademischen Abschluss hat. Sie ist froh es bis hierhin geschafft zu haben. Das Deutschlandstipendium bedeutet sehr viel für Nguyen, da ihr Weg als Migrantin ohne Unterstützung auf finanzieller, sprachlicher und bildungstechnischer Ebene hart war. Das Deutschlandstipendium ist für sie die erste richtige Anerkennung und Wertschätzung ihrer bisherigen Leistungen und ihren Lebensweg. Dafür ist sie sehr dankbar.

Nguyen befindet sich jetzt in den Endzügen ihres Studiums. Sie arbeitet neben dem Studium in Teilzeit als Content Managerin in einem Unternehmen in Hamburg. Hier hat sie die Möglichkeit genau ihren beruflichen Wünschen nachzugehen und auch ihr Masterarbeitsprojekt zu realisieren. Neben dem Job unterstützt sie ihre Familie in Bayern. Sie übernimmt in ihrer Familie unter anderem viele bürokratische Arbeiten und Dolmetscher-Tätigkeiten. Diese Unterstützung ist sehr zeitintensiv und verlangt viel Kraft. Es ist für sie wie die Ausübung eines Ehrenamtes.

 

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