Neue Koordinatorin für das BGM

Gesundheitsfördernde Maßnahmen etablieren

Seit Anfang März ist Sophie Richter die neue Koordinatorin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) an der HAW Hamburg. Sie folgt auf Helmuth Gramm, der nach 40 Jahren an der Hochschule in den Ruhestand gegangen ist.

Porträt von Sophie Richter

Seit Anfang März ist Sophie Richter die neue Koordinatorin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) an der HAW Hamburg.

Sophie Richter war bereits bis 2020 im BGM tätig und hatte auch während ihrer Zeit bei der Personalentwicklung gesundheitsfördernde Themen betreut. Mit dem jetzigen Wechsel bleibt sie die Ansprechperson für die Themen Sucht und „Bewegung und Entspannung“. Wir haben mit Sophie Richter über ihre Pläne im BGM und die aktuelle Lage an der HAW Hamburg aus gesundheitlicher Perspektive gesprochen.

Viele Beschäftigte kamen von der Corona-Krise, der Finanzkrise in den aktuellen Krisenmodus nach dem Cyber-Angriff – wie blicken Sie gerade auf die Lage an der HAW Hamburg?
Die Belastung seit dem Cyber-Angriff ist nochmals enorm gestiegen. Wir haben uns an der Hochschule bereits mit der Finanzlage und dem Projekt „Zukunft ohne Defizit“ in einer Krise und einer sehr angespannten Situation befunden. Dazu kommen die vielfältigen Krisen außerhalb der Hochschule – der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise, die Energiekrise, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie… Wenn dann zusätzlich persönliche Krisen bestehen, steigt die individuelle psychische Belastung. Im schlimmsten Fall wird die Belastung zur Überforderung.

Wir müssen vor allem miteinander in den Kontakt kommen und sprechen. Was brauchen die Kolleg*innen konkret? Wie sehen deren Bedarfe aus?

Sophie Richter, Koordinatorin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)

Und wie können Sie bzw. das BGM in dieser Situation unterstützen?
Wir müssen vor allem miteinander in den Kontakt kommen und sprechen. Was brauchen die Kolleg*innen konkret? Wie sehen deren Bedarfe aus? Gemeinsam mit zum Beispiel Nicole Grumblat von der Personalentwicklung kann ich dann Angebote erstellen, um in dieser aktuellen Situation gezielt und wirksam unterstützen zu können. Kolleg*innen können sich gerne auch direkt bei mir melden und wir schauen dann zusammen wie vertraulich nach Lösungen. Daraus können sowohl interne als auch externe Beratungsangebote entstehen.

Als schnelle Hilfe, kann ich einen Fragebogen zur Stressbelastung zum Beispiel von NetDoktor empfehlen. Manchmal merken wir gar nicht, wie belastetet wir bereits sind und da hilft es – für die eigene Verortung – ehrlich diese Fragen zu beantworten.

Auf lange Sicht möchte ich, dass wir als Organisation unsere Lessons Learned aus dieser Krise mitnehmen und festhalten: Was ist gut gelaufen, wo haben wir Fehler gemacht? Nur mit einer offenen und vertrauensvollen Fehlerkultur können wir lernen und in ähnlichen Krisenzeiten schneller und besser reagieren.  

Unabhängig von Krisenzeiten – welche Themen sind Ihnen beim BGM wichtig und möchten Sie voranbringen?
Eines meiner Ziele ist, dass wir als Organisation gesundheitsfördernde Maßnahmen fest etablieren und dauerhaft halten. Denn neben dem eigenen präventiven Verhalten benötigt eine gesundheitsförderliche Hochschule strukturelle Prozesse. Dafür braucht es allerdings Zeit und vor allem die Bereitschaft auf der Managementebene diesen Prozess mitzugehen. Die Angebote für individuelle Förderung sollen selbstverständlich beibehalten bleiben.

Für mich fließt in dieses Vorhaben auch eine Verzahnung von Studentischem Gesundheitsmanagement – SGM – mit ein, wie es im Projekt CamPuls bereits an unserer Hochschule sehr professionell umgesetzt wird. Mit einer Verbindung von SGM und BGM machen wir einen großen Schritt in Richtung gesundheitsförderliche Hochschule.

Mit einer Verbindung von SGM und BGM machen wir einen großen Schritt in Richtung gesundheitsförderliche Hochschule.

Sophie Richter

Gibt es bereits Themen, die Sie sich für 2023 vorgenommen haben?'

Um auf das gesamte Jahr zu schauen, ist es nach der kurzen Zeit, die ich die Stelle inne habe, noch zu früh. Aber die Planung von Angeboten für die Mitarbeitenden steht ganz oben auf der Liste. Zudem möchte ich den Aspekt der psychischen Belastung am Arbeitsplatz angehen – dazu gehört der individuelle Umgang mit Stress-Situationen, aber auch eine gezielte Schulung und Qualifizierung von Führungskräften im Umgang mit Belastung. In dem Zusammenhang möchte ich 2023 auch die Ausbildung von Mental Health First Aid- Multiplikator*innen umsetzen, die nach dem gleichen Konzept wie bei CamPuls funktionieren soll.

Wir müssen zudem das Format „Von Kolleg*innen für Kolleg*innen“ anpassen – in dem Rahmen möchte ich eine Betriebssportgruppe initiieren, in der interne Trainer*innen wie bisher verschiedene Sportangebote anbieten können und Kolleg*innen gemeinsam Sport machen können.

Und die enge Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen aus der Personalentwicklung möchte ich gerne fortführen.

 

Interview: Anke Blacha

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