Katrin Unger, 2020/21 und 2021/22

Deutschland Stipendium der HAW Hamburg

Ursprünglich hat Katrin Unger eine naturwissenschaftliche Ausbildung absolviert und 10 Jahre als biologisch-technische Assistentin in einem Institut für Fischereiökologie gearbeitet. In ihrer Freizeit hat sie gerne Kostüme genäht und immer wieder mit dem Gedanken geliebäugelt, Kostümdesign zu studieren. Um sich nicht für immer zu fragen, ob sie beruflich den richtigen Weg eingeschlagen hatte, bewarb sie sich kurzerhand an der HAW Hamburg - und bestand die Aufnahmeprüfung. „Ich denke selten an die alte Arbeit zurück“, erzählt die Studentin: „Die Biologie ist jedoch eine wichtige Inspirationsquelle für mich.“

Das Studium und das Gestalten von Kostümen ist eine Leidenschaft, die auch Geld kostet. „Gerade zu Beginn des Studiums ist man schnell einige hundert Euro los.“, berichtet Unger: „Farben, Pinsel, Blöcke, Stoffe und Materialien, ich hatte das in dem Ausmaß nicht erwartet.“ Die HAW Hamburg habe zwar einen Fundus und stelle einiges an Grundausstattung in der Werkstatt zur Verfügung, doch gerade in Zeiten von Corona hatten die Studierenden keinen Zugriff darauf. Das Deutschlandstipendium hat Unger sehr über die Corona-Zeit geholfen. Sie hat sich während des Lockdowns im Frühling 2020 von den Fördergeldern eine Nähmaschine gekauft. Auch sonst investiert sie dieses Geld in eine bessere Ausbildung, zum Beispiel in einen privat organisierten Hutmacherkurs in Holland. „Durch das Stipendium bin ich nicht mehr so sehr auf jede einzelne Stunde angewiesen, die ich nebenher jobbe.“ Wenn Prüfungen und Abgabetermine anstehen, kann sie ihre Arbeitszeit drosseln, ohne dass gleich das Konto ins Schwanken gerät. Was Unger auch nicht missen will: Ihre Zeit mit ihrem Patenkind. Seit fünf Jahren trifft sie sich ehrenamtlich über die Bürgerstiftung Hamburg einmal im Monat mit einem Jungen aus einer türkischstämmigen Familie und erkundet gemeinsam mit ihm die Stadt.

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