Aktuelle Themen aus Lehre und Forschung im Hochschulsenat

[Hochschulpolitik] Bei der ersten Hochschulsenatssitzung in diesem Wintersemester in der Finkenau stellten sich die neuen Leitungen von Studierendenzentrum, Studierendensekretariat und International Office vor. Die Themen der Sitzung waren unter anderem: Einrichtung einer AG Promotionen, Präsentation der Strategie CC4E, Aufnahme des Master-Studiengangs Digital Reality in den Struktur- und Entwicklungsplan 2016 – 2020 und die Systemakkreditierung.

Drei neue Leiterinnen im Studierendenzentrum
Alle drei neuen Leiterinnen im Studierendenzentrum haben am 1. Oktober ihre Arbeit an unserer Hochschule aufgenommen und stellten sich in der Hochschulsenatssitzung kurz vor.

Das Thema Internationales hat Martina Schulze bereits ihre gesamte Berufskarriere begleitet: Die neue Leiterin des International Office unserer Hochschule hat zuletzt an einem Leibniz-Institut in Braunschweig gearbeitet, hat in Hamburg den Programmbereich Stipendien/Persönlichkeitsbildung einer großen Stiftung aufgebaut und war fast 13 Jahre in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Amerikanischen Generalkonsulates tätig. Begonnen hat sie ihre Karriere als Bildungsreferentin im Amerika Haus Hamburg.

Regina Beuck freut sich, in der neu geschaffenen Funktion der Leitung des Studierendenzentrums die vier dort existierenden Arbeitsbereiche enger miteinander zu verbinden. Sie selbst hat ihr erstes Studium, das der Sozialen Arbeit, an unserer Hochschule absolviert, war unter anderem als Bildungs-, Berufs- und Weiterbildungsberaterin tätig und hat im Bereich Lebenslanges Lernen Bildungsprojekte auf Stadt-, Land- und Bundesebene initiiert, um die Bildungsbeteiligung von Menschen zu erhöhen. In den letzten Jahren war sie für das Studierendenwerk Hamburg als Leiterin der Studienfinanzierung tätig und bringt so viel Erfahrung in den Bereichen Personalführung und Organisationsentwicklung mit.

Sabine Brandt, die neue Leitung unseres Studierendensekretariates, ist seit 25 Jahren Verwaltungsbeamtin und hat so bereits vielfältige Aufgaben wahrgenommen. Vom „Punktezählen“ in Flensburg, über Beihilfeanträge bearbeiten bis hin zur Programmierung der Software PAISY für die Entgeltabrechnung. Die Leitung des Sachgebiets Verwaltung in der Einsatzabteilung der Feuerwehr Hamburg war in den letzten zehn Jahren ihre berufliche Station, bevor sie nun an unsere Hochschule gekommen ist.

Der geschäftsführende Präsident Prof. Dr. Claus-Dieter Wacker hieß Martina Schulze, Regina Beuck und Sabine Brandt auf der Sitzung im Namen des Präsidiums herzlich willkommen. Im Namen der Senatsmitglieder begrüßte Professorin Frauke Schwarting die drei neuen Kolleginnen und unterstrich, dass der Senat sie jederzeit unterstützen werde.

Einrichtung einer AG Promotionen

Ende des Sommersemesters 2016 hat eine Gruppe engagierter Forscherinnen und Forscher unter der Leitung des Vizepräsidenten Prof. Dr.-Ing Thomas Netzel den Stand des Themas Promotionen an der HAW erhoben und den Entwurf zur Einsetzung einer AG Promotion durch den Senat vorbereitet. Aktuell wird das Thema Promotionsrecht für Hochschulen Angewandter Wissenschaften neu diskutiert. Jüngstes Beispiel für eine Änderung der Politik ist die Erteilung des eigenständigen Promotionsrechtes an der Hochschule Fulda.
Um für weitere Entwicklungen gut vorbereitet zu sein, soll die AG Promotionen ein Konzept zur Weiterentwicklung der Promotionsbestrebungen an der HAW Hamburg erstellen und dessen Umsetzung unterstützen. Es gehe dabei auch darum, dass die gesamte Hochschule diese Bestrebungen tragen müsse und bewährte Grundsätze wie die der Anwendungsorientierung und des seminaristischen Unterrichts nicht aufgegeben werden dürften, so der geschäftsführende Präsident Claus-Dieter Wacker.

Der Senat sprach sich mit 13 Ja-Stimmen eindeutig für die Einsetzung der AG aus. Die AG setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Prof. Dr. Robert Mores, Prof. Dr. Dirk Lewandowski (beide Fakultät DMI), Prof. Dr. Walter Leal, Prof. Dr. Susanne Heise (beide Fakultät LS), Prof. Dr. Karl-Ragmar Riemschneider, Prof. Dr. Marcus Wolff (beide Fakultät TI), Prof. Dr. Ute Gaidys, Prof. Dr. Simon Güntner (beide Fakultät W&S), Prof. Dr. Michael Gille (Promotionszentrum), Arne Bernin (Promovierender) und Christiane Prochnow-Zahir (Gleichstellung). Die Vertreter aus Hochschulrat und Hochschulsenat werden nachbenannt.

Beschluss der Aufnahme des Master-Studiengangs „Digital Reality“ des Departments Medientechnik in den Struktur- und Entwicklungsplan 2016 – 2020.

Prof. Dr. Andreas Plaß, Leiter des Departments Medientechnik, stellte dem Hochschulsenat das Konzept des Master-Studiengangs „Digital Reality“ vor. Der Studiengang ist viersemestrig angelegt und als konsekutiver Master-Studiengang für die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs Media Systems vorgesehen, aber auch verwandte Studiengänge, zum Beispiel Medieninformatik oder Angewandte Informatik sollen angesprochen werden. Starten soll der neue Master im Sommersemester 2018 und ist zunächst bis zum Jahr 2023 befristet. Seine Finanzierung ist aus Mitteln des Departments Medientechnik gesichert.

Bei den Studieninhalten stellen die Kompetenzen im Bereich Informatik und das weite Anwendungsfeld der Digitalen Medien einen wichtigen Ausgangspunkt dar. Zusätzlich sollen mittels praxisorientierter Übungen neue Bezüge und Anwendungen im Bereich der Digitalen Realität aufgezeigt, vermittelt und erprobt werden. Für die Absolventinnen und Absolventen erschließen sich etliche mögliche Arbeitsfelder: zum Beispiel in der Event- und Veranstaltungstechnik, beim Flugzeugbau, der Gebäudetechnologie oder im Bereich der Logistik.
Nach der Vorstellung des Konzeptes betonte die Dekanin der Fakultät DMI, Prof. Dorothea Wenzel, es sei dringend notwendig, in diesen Bereich hineinzugehen.

Der Hochschulsenat sprach sich dann auch fast einstimmig (nur eine Enthaltung) für die Aufnahme des Studienganges „Digital Reality“ in den Struktur- und Entwicklungsplan 2016 – 2020 aus. Nun wird der Hochschrat ebenfalls noch um einen positiven Beschluss gebeten.

Systemakkreditierung
Beim Punkt Berichte und Fragen erläuterte die geschäftsführende Vizepräsidentin Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals den momentanen Stand des Prozesses der  Systemakkreditierung: Das HAW-Modell wurde den Fakultätsräten zu Beginn des Semesters in ihren Sitzungen vorgestellt. Die Räte haben alle ein positives Meinungsbild dazu abgegeben, wollen die Lehrenden in den Prozess der möglichen Einführung einer Systemakkreditierung aber noch stärker eingebunden wissen. Der geschäftsführende Präsident betonte, dass das Präsidium diesen Vorschlag selbstverständlich ernst nehme und berücksichtigen werde. Auf alle Fälle habe man mit der Systemakkreditierung einen guten Weg eingeschlagen, der auch Kosten senken würde. In der Sitzung am 10. November wird die Dokumentation des hochschulinternen Qualitätsmanagements  im Hochschulsenat vorgestellt.

Änderung der Wahlordnung

Die Änderung der Wahlordnung wurde vom Hochschulsenat mit zwölf Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen. Die Änderungen sind durch die Novellierung des Hamburger Hochschulgesetzes nötig geworden und beziehen sich auf die dort geforderte Einrichtung von Departmentsräten.

Präsentation der Strategie CC4E
In einer beeindruckenden Präsentation stellte der Leiter des Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E), Prof. Werner Beba, dem Hochschulsenat die enorme Entwicklung des Competence Centers seit seiner Gründung vor acht Jahre vor. Mit der Vision, nachhaltige Lösungen für die Energieprobleme der Gesellschaft zu entwickeln, hat das CC4E das Ziel, die HAW Hamburg zur führenden Hochschule des Nordens für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden zu lassen. Die Aufgabe des CC4E ist dabei, die vielfältigen Aktivitäten und Kompetenzen an unserer Hochschule interdisziplinär zu bündeln und nach innen und außen zu kommunizieren.

Im Bereich der Lehre werden innovative und attraktive Ausbildungskonzepte entwickelt. Aktuell werden 4E-Kompetenzen in jeweils fünf Bachelor- und Masterstudiengängen vermittelt und auch das Promotionsangebot ermöglicht eine Expertenausbildung im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Seit 2008 hat sich die Anzahl der Studierenden an der HAW Hamburg in diesem Schwerpunktbereich mit rund 1.300 Studierenden mehr als verdoppelt. Dabei wird in vielfältigen Bereichen der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz gelehrt und geforscht: Windenergie, Bioenergie, Photovoltaik, Brennstoffzellentechnologie, Smart Grids und virtuelle Kraftwerke, Energiespeicher, Gebäudeenergieeffizienz sowie Akzeptanz und Nachhaltigkeit.

Jüngste Meilensteine in der Entwicklung des CC4E sind: Das Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg, das im Februar 2015 feierlich eröffnet wurde. Teil dieses Zentrums sind ein Wind- und Smart Grid-Labor. Außerdem soll zu Forschungszwecken in unmittelbarer Nähe ein Windpark errichtet werden. „Mit dem Energie-Campus wollen wir ein ‘Silicon Valley der Erneuerbaren Energien’ in Hamburg schaffen“, so erläutert Werner Beba die Idee hinter dem Zentrum: Der Energie-Campus soll die Ansiedlung von Unternehmen der Erneuerbaren Energien Branche, insbesondere der Windbranche fördern, indem Potenziale für Forschung, technologische Innova-tionen und Management geschaffen werden.

Zudem hat sich unter dem Titel »NEW 4.0« (Norddeutsche Energiewende 4.0) in Hamburg und Schleswig-Holstein eine Projektinitiative aus 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengeschlossen, um die Energiewende im Norden entscheidend voranzubringen. Für die Metropolregion soll eine nachhaltige Energieversorgung realisiert und damit ihre Zukunftsfähigkeit gestärkt werden. Als Projektleitung wurde vor kurzem das Team der HAW Hamburg gewählt.

Der Jüngste Erfolg des CC4E ist das Konzept „X-Energie“. Ziel ist es, das führende Innovationszentrum für die Energiewende zu schaffen – in der Metropolregion Hamburg, thematisch ausgerichtet auf Windenergie, Systemintegration und Speicher. Für dieses Vorhaben erhält das CC4E nun sechs Millionen Euro Fördermittel: aus dem Programm FH-Impuls des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), womit es sich unter mehr als 80 Mitbewerbern durchgesetzt hat. Hinzu kommt rund eine Million Euro Drittmittelbeteiligung von den Unternehmenspartnern aus der Wirtschaft.

Text: Ina Nachtweh

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