Alexandra Meyer erhält den diesjährigen DAAD-Preis

Gestern hat HAW-Präsidentin Prof. Dr. Jacqueline Otten die US-Amerikanerin Alexandra Meyer mit dem DAAD-Preis 2015 der HAW Hamburg ausgezeichnet. Alexandra Meyer studiert Außenwirtschaft und Internationales Management im vierten Semester am Department Wirtschaft. Der DAAD-Preis würdigt neben ihren hervorragenden Studienleistungen auch ihr Engagement als „Lebensmittelretterin“ im Projekt foodsharing.de.

Professor Dr. Christian Decker hat die engagierte Studentin für den DAAD-Preis vorgeschlagen: „Ich habe Alexandra Meyer als eine junge und reflektierte Studentin wahrgenommen, die sich nicht nur mit den studienimmanenten, primär betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, sondern auch mit komplementären Aspekten aus den Bereichen Ethik und Nachhaltigkeit vertieft auseinandersetzt. Insbesondere in den englischsprachigen Kursen hat sie sich bei der Förderung leistungsschwächerer Studierender verdient gemacht.“

Alexandra Meyers Engagement für leistungsschwächere Kommilitonen rührt auch aus eigenen Erlebnissen: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es manchmal sein kann, dem Unterrichtstoff zu folgen, wenn er nicht in der Muttersprache vermittelt wird“, sagt Alexandra Meyer. Sie erinnere sich noch sehr gut an ihren ersten Tag an der HAW Hamburg. Bei einem Seminar in Rechnungswesen sei sie hinterher weinend zur Toilette gegangen, weil sie so viel nicht verstanden hatte. Doch sie hat sich nicht entmutigen lassen und suchte Wege, um das Studium zu meistern. „Ich bin stolz, mich durchgebissen zu haben und jetzt auch etwas an andere weitergeben zu können“, so die US-Amerikanerin.

Alexandra Meyer wurde in Paris geboren und ist dann viel mit ihren Eltern umgezogen, da ihr Vater in der Öl- und Gasindustrie gearbeitet und Projekte in aller Welt verantwortet hat. Sie ging in Texas, in Norwegen, in Moskau und in Kalifornien zur Schule und erwarb am Ende einen internationalen Baccalaureate als Schulabschluss. Während der Schulzeit verbrachte sie ein Austauschjahr in Osnabrück.

In die Stadt Hamburg verliebt sie sich bei einem Sommerurlaub im Jahr 2012. Sie jobbt in einer Eisdiele in Uhlenhorst, wo sie lernt, wie man Eis herstellt. Nebenbei schmiedet sie Pläne, ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der HAW Hamburg zu beginnen. 2013 geht dieser Wunsch in Erfüllung und sie freut sich sehr, als sie als eine von nur wenigen internationalen Studienbewerbern für das Studium Außenwirtschaft und Internationales Marketing aufgenommen wird.

„Ich empfinde das Studium in Deutschland als schwieriger, vor allem wenn man sehr gute Noten schreiben will", sagt Alexandra Meyer. Im Vergleich zu den USA seien die deutschen Professorinnen und Professoren viel knausriger mit Einser-Noten. Und das College-Leben fehle ihr. Während man in den USA viel Wert auf Sport, Clubs und Freizeitkurse auf dem Campus legt, halten die Studierenden in Hamburg sich meist nur für die Vorlesungen in der Hochschule auf. „Dafür ist das Studium an der HAW Hamburg viel persönlicher. Die Professoren kennen meinen Namen und es ist viel schöner, in kleinen Gruppen zu lernen, als in großen anonymen Hörsälen zu sitzen, wie ich es aus Nordamerika kenne.“
 
Alexandra Meyers großes Engagement gilt dem Projekt foodsharing.de. Gemeinsam mit anderen Studierenden aus ihrer Wohnanlage und anderen Menschen aus Hamburg Paul-Sudeck-Haus arbeitet sie mit einem Netzwerk an Läden und Markthändlern zusammen, die regelmäßig Essen verschenken. Dadurch konnten sie inzwischen über 1500 Kilogramm Lebensmittel an bedürftige Menschen weitergeben. In ihrer Wohnanlage veranstalten die Lebensmittelretter jeden Dienstag ein EssensCafé, bei dem sie Essen verteilen und über ihre Arbeit berichten. „Das Projekt liegt mir sehr am Herzen. Deswegen möchte ich das Thema auch gern zu meiner Bachelor-Arbeit machen.“
 
Doch erstmal geht es jetzt, nachdem die letzte Prüfung geschrieben ist, in die USA. Dort macht Alexandra Meyer in San Francisco ihr Pflichtpraktikum bei Hapag Lloyd. Im Namen der Hochschule gratulierte HAW-Präsidentin Jacqueline Otten der Preisträgerin: „Wir freuen uns, in Ihnen eine sehr würdige DAAD Preisträgerin zu haben und wünschen Ihnen alles Gute für die noch verbleibenden Hochschulsemester und eine erfolgreiche berufliche Zukunft.“

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