Neu an der HAW Hamburg

„Alle, die für Nachhaltigkeit brennen, stärker vernetzen“

Der Stellenwert der Nachhaltigkeit für die HAW Hamburg wurde Anfang November beim hochschulweiten Aktionstag wieder deutlich. Bei Johanna Imiela, seit 01. November 2024 Referentin für Nachhaltigkeit, laufen die Fäden für dieses strategische Querschnittsthema zusammen. In enger Abstimmung mit dem Präsidium unterstützt sie den Auf- und Ausbau von Nachhaltigkeitsstrukturen und -formaten an der Hochschule. Wir haben mit ihr zu ihrem neuen Arbeitsbereich gesprochen.

Porträt Johanna Imiela© HAW Hamburg

Bei Johanna Imiela, seit 01. November 2024 Referentin für Nachhaltigkeit, laufen die Fäden für das strategische Querschnittsthema Nachhaltigkeit zusammen.

Liebe Johanna Imiela, Ihnen ist die HAW Hamburg bereits bestens vertraut – was sind Ihre aktuellen Aufgaben an der Hochschule und in welchen Bereichen haben Sie bereits gearbeitet?
Als Referentin unterstütze ich dabei, unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu entwickeln, zu koordinieren und strukturell zu verankern. Seit 2018 war ich zunächst Lehrbeauftragte und dann drei Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin im Department Wirtschaft, wo ich zu einem meiner Lieblingsthemen „Wirtschaft und Menschenrechte“ bzw. zu unternehmerischer Nachhaltigkeit gelehrt und im Rahmen meiner Dissertation geforscht habe. Schon währenddessen habe ich das verstärkte Engagement aus der Hochschule heraus im Bereich Nachhaltigkeit begeistert mitverfolgt und bei verschiedenen Initiativen wie der Projektwoche 2022 oder der AG Nachhaltigkeitsstrategie, aber auch in der Hamburger Hochschulallianz für Nachhaltigkeit, kurz HaHoNa, mitgewirkt. HaHoNa wurde ein Jahr lang vom Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement, kurz FTZ NK, koordiniert, um einen systematischen Austausch sowie gemeinsame Projekte zwischen den Hamburger Hochschulen zu Themen rund um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Anschließend war ich für ein knappes Jahr genau dort – am FTZ NK – und konnte meine bisherigen Erfahrungen als Projektmanagerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in die dortigen und sehr vielfältigen Tätigkeiten einbringen und das internationale Arbeiten in einem vor allem Drittmittel finanzierten Forschungs- und Transferzentrum kennenlernen.

An welchen Themen und Projekten arbeiten Sie aktuell und welche stehen schon kurz vor dem Start?
Das Thema Nachhaltigkeit hat unser Präsidium bereits im September 2023 als relevantes Querschnittsthema erstmalig strategisch für die HAW Hamburg gesetzt und bei der Vizepräsidentin für Studium und Lehre als primäre Ansprechpartnerin verortet. Ich bin daher direkt auf den fahrenden Zug der Nachhaltigkeit aufgesprungen und habe es von meiner Kollegin Andrea Holst, die das Thema Nachhaltigkeit bereits parallel zum großen Bereich Studium und Lehre seit einem Jahr mit bearbeitet hat, übernommen.

Zentral ist die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die HAW Hamburg. Sie wird derzeit unter Beratung des Beirats Nachhaltigkeit entwickelt und speist sich unter anderem aus den Impulsen der oben genannten offenen Arbeitsgruppe. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsstrategie im Entwurfsstadium in diesem Wintersemester zu finalisieren. Nach der Befassung in den Gremien wird es dann an die hochschulweite Umsetzung gehen.

Eine wichtige Rolle spielen auch unsere professoralen Nachhaltigkeitsbeauftragten sowie studentischen BNE-Pioniere, mit denen ich im engen Austausch stehe. BNE steht für Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Mit dem Tag der Nachhaltigkeit und dem Zukunftsforum Nachhaltigkeit haben wir an der Hochschule – dem Impuls von engagierten Dekan*innen folgend – bereits zwei erfolgreiche Formate initiiert, die wir regelhaft fortsetzen wollen.

Ich bin daher direkt auf den fahrenden Zug der Nachhaltigkeit aufgesprungen und habe es von meiner Kollegin Andrea Holst, die das Thema Nachhaltigkeit bereits parallel zum großen Bereich Studium und Lehre seit einem Jahr mit bearbeitet hat, übernommen.

Johanna Imiela, Referentin für Nachhaltigkeit an der HAW Hamburg

Darüber hinaus konnten wir uns erfolgreich als 16. Hochschule für die gerade erst gestartete zweite Runde im Projekt „Zukunftsforum klimafreundliche Hochschule“ bewerben: Im Rahmen einer engen Beratung durch das netzwerk n sowie die Universität Vechta und die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde möchten wir unsere Treibhausgase reduzieren und langfristige Klimaschutzmaßnahmen implementieren. Das Projekt sieht vor, dass alle Mitgliedsgruppen bis zum Abschluss im Frühjahr 2026 in die Aktivitäten eingebunden werden. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Empowerment von Studierenden, für die spezielle Workshops von den Kooperationsparteien angeboten werden. Ich freue mich persönlich sehr, auch dieses Projekt koordinieren zu dürfen und bin mir sicher, dass wir als HAW Hamburg enorm profitieren werden.

Zudem denken wir für das kommende Jahr ein hochschulweites Green Office an – vor allem für Studierende, aber auch für Mitarbeitende. Dies soll auf dem vom FTZ NK vor zwei Jahren ins Leben gerufene Green Office und auf dessen wertvollen Ideen und Initiativen aufsetzen.

An HaHoNa wirken wir weiterhin aktiv mit und sind auch im Forum Hochschule des Hamburger Masterplans BNE 2030 aktiv vertreten, um in Hamburg Bildung für Nachhaltige Entwicklung in partnerschaftlichen Verbünden zu fördern und die sozial-ökologische und ökonomische Transformation der Gesellschaft mit Blick auf die Sustainable Development Goals voranzutreiben.

Wo sehen Sie Herausforderungen beim Thema Nachhaltigkeit an der Hochschule?
Das Momentum könnte nicht besser sein. An der HAW Hamburg sind einige Kolleg*innen schon seit Jahren in Nachhaltigkeitsthemen aktiv, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. Jetzt gilt es, alle, die für Nachhaltigkeit brennen, noch stärker miteinander zu vernetzen und deren Expertise, Ideen und Engagement für eine nachhaltigere HAW Hamburg zu nutzen. Herausfordernd dabei ist, dass wir eine sehr große Hochschule sind, dass die Fakultäten bisher nicht immer im Austausch waren, dass alle viel zu tun haben und auch, dass die finanziellen Mittel begrenzt sind. Letzteres darf uns aber nicht davon abhalten, den bereits eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

An der HAW Hamburg sind einige Kolleg*innen schon seit Jahren in Nachhaltigkeitsthemen aktiv, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. Jetzt gilt es, alle, die für Nachhaltigkeit brennen, noch stärker miteinander zu vernetzen und deren Expertise, Ideen und Engagement für eine nachhaltigere HAW Hamburg zu nutzen.

Johanna Imiela

Wie können Kolleg*innen am besten mit Ihnen in den Austausch kommen?
Ich bin grundsätzlich gut per E-Mail und Teams erreichbar. Aber ich treffe mich auch gerne persönlich auf einen Kaffee oder Tee!

Und gibt es abseits Ihres Jobs etwas, das Sie mit den Kolleg*innen teilen möchten?
Am Wochenende trifft man mich samstags und/oder sonntags auf einem der Fußballplätze Hamburgs bzw. im Umland – dann bin ich als Passivsportlerin im Einsatz, da unsere vier Kinder alle im Verein Fußball spielen.

Interview: Anke Blacha

Zur Person

Johanna Imiela (Diplom-Kauffrau (FH) Außenwirtschaft / Internationales Management) bringt langjährige Erfahrungen als Nachhaltigkeitsberaterin vor allem im Textilsektor sowie im Kontext der deutschen Außenwirtschaftsförderung mit. Ihre bisherigen Arbeits- und Forschungsschwerpunkte beinhalten insbesondere die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit, das heißt, den “people part” sowie das Thema “Wirtschaft und Menschenrechte”. Neben ihrer halben Stelle als Referentin für Nachhaltigkeit ist Johanna Imiela zudem aktuell noch mit einer halben Stelle am Campus Weiterbildung als Referentin für Weiterbildungskonzepte mit Nachhaltigkeitsbezug beschäftigt.

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