CeBIT 2012: Vitamin C für das Smartphone

Smartphones beruflich zu nutzen, ist praktisch, birgt aber auch Risiken. Denn die mobilen Endgeräte sind anfällig für Viren und die eigenen Daten werden häufig nicht geschützt. Informatiker der HAW Hamburg arbeiten an Sicherheitslösungen für Smartphones und stellen erste Ergebnisse vom 6. bis 10. März auf der CeBIT 2012 vor.

Smartphones vereinen nicht nur viele private Daten des Nutzers, sondern besitzen auch unterschiedliche Funkschnittstellen – das macht sie für Angriffe von Dritten besonders attraktiv. Wer mit seinem Smartphone im Internet surft oder mobile Anwendungen herunterlädt, schleust ungewollt oft speziell entwickelte Software auf sein Mobilgerät, die Funktionen stört oder sensible Daten ausliest. Die Sicherheit von Smartphones zu erhöhen ist das Ziel von Dirk Westhoff und Thomas C. Schmidt, Professoren am Department Informatik der HAW Hamburg.

„Oft weiß man nicht, was sich hinter den Apps verbirgt, die man sich heruntergeladen hat. Das ist besonders ein Problem für Smartphones, die Firmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen“, erklärt Prof. Westhoff. Zusammen mit einem Doktoranden sowie Bachelor- und Master-Studierenden der HAW Hamburg arbeitet er an Erweiterungen des Betriebssystems von Android-Mobilgeräten, so dass nur sichere und zugelassene Apps ausgeführt werden können. Das ist vor allem wichtig, wenn der Eigentümer eines Smartphones nicht der Nutzer ist oder Mitarbeiter ihre privaten Geräte auch dienstlich nutzen.

Um zu verhindern, dass mit dem Anklicken einer Webseite ein eingebetteter Schadcode auf das Mobilgerät übertragen wird, entwickeln Prof. Dr. Thomas C. Schmidt und sein INET-Team (Internet Technologies Group) Analysemethoden für Datenströme, die ein Smartphone empfängt, wenn es eine Internetverbindung aufbaut. "In der Welt von Morgen, in der wir unser Geschäfts- und Privatleben über Mobilgeräte organisieren", so Prof. Schmidt, "muss der Schutz bereits vor dem Angriff da sein. Wir brauchen ein leistungsfähiges Immunsystem für unser Handy."

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen fließen ein in das von Prof. Westhoff koordinierte Teilprojekt „Verteilte Angriffserkennung und Abwehr“ des Forschungsprojekts SKIMS (Schichtenübergreifendes Kooperatives Immunsystem für mobile mehrseitige Sicherheit). Seit 2010 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt mit rund 900.000 Euro. Partner sind die Freie Universität Berlin, DFN-CERT GmbH, die ESCRYPT GmbH und NEC Europe Ltd. als assoziierter Partner.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden vom 6. bis 10. März vorgestellt auf der CeBIT, Halle 26, Stand E50.

Weitere Informationen:
<link http: www.realmv6.org skims-description.html _blank external-link-new-window>www.realmv6.org/skims-description.html
<link http: www.haw-hamburg.de inet _blank external-link-new-window>www.haw-hamburg.de/inet

Kontakt:
Prof. Dr. Dirk Westhoff
Department Informatik
T 040.428 75-8183
<link mail>westhoff@informatik.haw-hamburg.de

Prof. Dr. Thomas Schmidt
Department Informatik
T. 040.428 75-8452
<link mail>schmidt@informatik.haw-hamburg.de

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