Für alle Eventualitäten gerüstet

[Projekte] Das Konfliktmanagement wurde im Jahr 2003 an unserer Hochschule initiiert und wird seitdem immer stärker institutionalisiert und ausgebaut. Nun kommt ein weiterer Baustein hinzu: Ein Leitfaden zum Bedrohungs- und Krisenmanagement.

„Wenn Menschen zusammenarbeiten, sind Konflikte unvermeidbar. Konflikte müssen jedoch sachlich, offen und konstruktiv bewältigt werden, ohne zu verletzen oder zu diskriminieren,“ so lautet die Einleitung der Dienstvereinbarung zum Umgang mit Konflikten an der HAW Hamburg, die im Jahr 2005 zwischen der Hochschulleitung und dem Personalrat getroffen wurde.

Zwei Jahre zuvor, im Jahr 2003bildete sich, initiiert durch den damaligen Kanzler, Frank Eisold, und den Personalservice eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung eine Konzeptes zum Konfliktmanagement an der HAW Hamburg. Als eine wichtige Maßnahme wurde das Amt des Konfliktlotsen an unserer Hochschule eingeführt. Schon bald wurden die ersten Konfliktberatungen und Mediationen von Helmuth Gramm, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Life Sciences, und Ursula Danzer, damalige Mitarbeiterin in der Stabsstelle Gleichstellung, durchgeführt. Um den Beschäftigten der Hochschule die Möglichkeit zu eröffnen, schwierige Situationen und niedrig eskalierte Konflikte strukturiert zu besprechen, wurden außerdem kollegiale Beratungsgruppen geschult und begleitet.

Neben der Erarbeitung der Dienstvereinbarung zum Umgang mit Konflikten an der HAW Hamburg wurde auch mit Unterstützung des Zentrums für Aus- und Fortbildung (ZAF) ein Netzwerk Konfliktmanagement gegründet, in dem mittlerweile fast alle Hamburger Behörden und Hochschulen vertreten sind. Koordinator des Netzwerks ist Helmuth Gramm: www.netzwerk-konfliktmanagement.de

Von zwei auf vier

Heute, fast zehn Jahre später gibt es vier Konfliktlotsen für die Hochschule: Holger Wendt (Leiter HIBS), Dr. Carmen Gransee (Professorin, W&S), Heike Schröder (wissenschaftliche Mitarbeiterin, W&S) und Helmuth Gramm. Neben der Präventionsarbeit, dem Aufbau von kollegialen Beratungsgruppen und Diskussionsveranstaltungen bieten die Konfliktlotsen auch Coaching, Moderationen von Teams und Teamentwicklung an.

„All dies können wir tun, weil wir von der Hochschulleitung unterstützt werden. Den Konfliktlotsen wurde eine fundierte Ausbildung in Mediation oder Betrieblicher Konfliktberatung ermöglicht. Für unsere Tätigkeit erhalten wir teilweise eine gewisse Lehrtätigkeitsentlastung und seit einigen Jahren werden wir auch durch Supervision unterstützt,“ erzählt Helmuth Gramm.

Vertrauensstelle

Da Konflikte nicht nur zwischen Mitarbeitern, sondern auch im Studienalltag zwischen Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule auftreten können, wurde das Angebot der Konfliktberatung vor drei Semestern auch auf die Studierenden ausgeweitet. Seitdem unterstützt eine Vertrauensstelle Studierende und Lehrende der Hochschule bei Konflikten. Sie nimmt Beschwerden entgegen, unterstützt bei der Klärung schwieriger Situationen des Studienalltags und vermittelt bei Konfliktfällen. Das Beratungs-Tandem der Vertrauensstelle bilden zurzeit Prof. Dr. Carmen Gransee, Fakultät Wirtschaft und Soziales, und Franziska Wolfrum, Studentin der Sozialen Arbeit. Helmuth Gramm leitet das Projekt, mit dem Ziel, Vertrauenspersonen an allen Standorten der Hochschule zu etablieren.

Eskalationen vermeiden – Bedrohungs- und Krisenmanagement
Eine weiterer Ausbau des Konfliktmanagements hat im letzten Jahr stattgefunden: Seit Mitte 2011 ist Helmuth Gramm regulär mit einer halben Stelle als Konfliktmanager beschäftigt. Hierbei geht es neben der Bearbeitung aktueller Konfliktsituationen vor allem darum, die vorhandenen Komponenten des Konfliktmanagements an der HAW zu systematisieren und, falls notwendig, zu ergänzen. Gleichzeitig ist er mit der Entwicklung eines Leitfadens zum Bedrohungs- und Krisenmanagement für die Hochschule beauftragt und arbeitet hier eng mit der Arbeitssicherheit zusammen.

„Das Personal wird in der Bibliothek angepöbelt, Lehrende bei der Notenvergabe bedroht, jemand wird entführt oder im schlimmsten Fall läuft jemand Amok –  diese und andere Formen der Bedrohung und Gewalt könnten oder sind bereits aufgetreten,“ sagt Gramm. „Um problematische Entwicklungen früh zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern oder im Falle einer Eskalation sicheres und schnelles Handeln zu gewährleisten, entwickeln wir diesen Leitfaden zum Bedrohungs- und Krisenmanagement.“

Informationen und Kontakt:
Helmuth Gramm
Tel.: 428 75-9030 (Mittwoch, Donnerstag), 428 75-6414 (Montag, Dienstag)
<link mail>helmuth.gramm@haw-hamburg.de

Prof. Dr. Carmen Gransee
Tel.: 428 75-7013
<link mail>carmen.gransee@haw-hamburg.de

Heike Schröder
Tel.: 428 75-6913
<link mail>heike.schroeder@haw-hamburg.de

Holger Wendt
Tel.: 428 75-3665
<link mail>holger.wendt@haw-hamburg.de

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