Vom 20. bis 23. Juni 2019 findet auf dem Rathausmarkt der „Sommer des Wissens“ statt. An den vier Tagen werden in Themenzentren und auf einer Festival-Bühne rund 40 Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen Einblicke in Klima und Umwelt, Technik, Naturwissenschaften, Medizin, Kunst und Stadtgeschichte geben. Exakt eine Generation vorher gab es erstmals ein solches Veranstaltungskonzept der Hochschulen – anlässlich des 850. Hafengeburtstags. Vom 8. bis zum 16. Juni 1989 hatten sich die Hamburger Hochschulen schon einmal auf dem Rathausmarkt zusammengefunden, um sich und die Wissenschaft der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir haben einen Blick in das Bild- und Textmaterial von damals gewagt.
„Zuhören, diskutieren, beobachten, probieren, folgern und konstruieren, verwerfen und neu beginnen – wem das Innenleben einer Hochschule wenig vertraut ist, dem mögen allein schon diese Arbeitsformen fremd und unverständlich, vielleicht sogar unproduktiv erscheinen.“ So steht es im damaligen Programmheft. Die Hochschulen forschten und diskutierten über Probleme wie zum Beispiel die „Folgen der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung“ oder „den schonenden Umgang mit Ressourcen“ und wollten dies „in aller Öffentlichkeit präsentieren – Auf dem Rathausmarkt, mitten in Hamburg“.
„Klimaforscher warnen vor einer Unterschätzung der Gefahr“
Einige der Themen des Programms von vor 30 Jahren sind überraschend aktuell, andere scheinen aus der Zeit gefallen. Zum Thementag Umwelt ging es beispielsweise um Trinkwasserschutz und Klimaforschung: „Werden globale Erhitzung, Meeresspiegelanstieg und Naturkatastrophen allein durch neue Technik, höhere Deiche und einen verbesserten Katastrophenschutz kompensiert werden können? Klimaforscher warnen vor einer Unterschätzung der Gefahr. Sie verlangen einschneidende Produktionsumstellungen und eine radikal veränderte Energie- und Verkehrspolitik – vor allem, um den verhängnisvollen CO2-Austoß rasch und wirksam zu verhindern.“
Die unterschiedlichen Thementage widmeten sich außerdem den Studierendenprotesten, dem europäischen Binnenmarkt und Hamburg als Metropole der Wissenschaft (Thementag Bildung). Aber auch die Auseinandersetzung mit Hamburg und seinen Hochschulen im Dritten Reich, das Leben in Technopolis mit Themen wie „die Revolutionierung der Kommunikationsinfrastruktur durch ISDN“ oder Fragen wie „Können Maschinen Sprache verstehen?“ und “Wem gehört die Stadt?“ (Thementag Geschichte und Gesellschaft) waren Teil des Programms vor 30 Jahren.
Zum „Leben in Technopolis“ gehörte auch damals bereits das Neudenken der Arbeitswelt. Heutzutage als „New Work“ bekannt, beschäftigten sich die Hochschulen auf dem Rathausmarkt zum Beispiel mit den Problemen, die mit wachsender Freizeit entstehen und der Frage ob veränderte und flexiblere Arbeitszeitregelungen die Lösung sein könnten.
Ähnlich wie 1989 wird es beim „Sommer des Wissens“ 2019 Themenzelte geben. Und auch einige Themen wie der Umwelt- und Klimaschutz, der Umgang mit der Digitalisierung, die Hamburger Stadtgeschichte und Einblicke in die Naturwissenschaften werden wieder vertreten sein. Experimente, Shows, Mitmach-Aktionen, spannende Exponate – die HAW Hamburg ist mit 20 Projekten dabei. (Autorin: Britta Sowa)
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