Thomas Schmidt, Professor für Informatik an der HAW Hamburg, und seine Forschungsgruppe präsentieren die weltweit erste Softwarelösung für Mobiltelephone, die Videoströme in Echtzeit im führenden H.264/SVC Format kodiert. Mobile Teilnehmer können dank der Standardsoftware nun jederzeit ohne spezielle Hardware oder Providerbindung per Video telephonieren.
Videokodierung in Echtzeit
Das Besondere an dieser Messeneuheit liegt in der Videokodierung in Echtzeit durch Software: Bisher war es nur möglich, Filme auf dem Handy abzuspielen. Die Videokompression, also das Verringern der Datenmengen, auf den rechenschwachen mobilen Geräten ist aber deutlich aufwändiger. Außerdem dürfen bei der Videotelephonie keine zusätzlichen Verzögerungen auftreten. Diese Anforderungen haben die Video- und Kommunikationsexperten vor einige Herausforderungen gestellt. Umso mehr freuen sie sich nun, dass ihre Lösung ohne spezielle Hardware zur Beschleunigung auskommt. Das spart nicht nur Kosten, sondern erlaubt den flexiblen Einsatz auch auf unterschiedlichen handelsüblichen Geräten. H.264 bildet aufgrund seiner Effizienz und Qualität den Standard bei hochwertiger Videoübertragung, etwa im Mobilfernsehen per DVB-H oder der Blu-ray Disc. Prof. Dr. Thomas Schmidt und sein Team haben das Verfahren für mobile Geräte standardkonform optimiert und effizient implementiert.
Blick ins Labor - Prototyp des mobilen Video-Konferenzsystems
Mobile Videokonferenzen im Internet sind das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts Moviecast (http://moviecast.realmv6.org). Die auf der CeBIT 2008 vorgestellte Lösung wurde von Projektleiter Professor Schmidt gemeinsam mit Mitarbeitern und angehenden Masterabsolventen aus seiner Arbeitsgruppe, unterstützt durch die Partner daViKo GmbH und die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin FHTW Berlin erarbeitet.
Forschung für die technische Weiterentwicklung
Weitere gegenwärtige Themen der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Thomas Schmidt sind das Internet der Zukunft (IPv6), mobile Multimedia-Netze, das Semantic Web sowie innovative eLearning-Technologien. Zusammen mit Studenten und Kooperationen aus dem In- und Ausland entwickelt Prof. Schmidt Konzepte und praxistaugliche Lösungen. Damit die Ideen nicht in Schubladen verschwinden, beteiligen sich Schmidt und sein Team unter anderem aktiv an der Internetstandardisierung innerhalb der Internet Engineering Task Force (IETF). Die IETF ist eine offene, freiwillige, internationale Vereinigung von Netzwerktechnikern, Herstellern, Netzbetreibern, Forschern und Anwendern, die für Vorschläge zur Standardisierung des Internets zuständig ist.
Präsentation der ersten H.264-Videokonferenzsoftware für SmartPhones und Handys
auf der CeBIT 2008 vom 4. bis 9. März 2008
auf dem norddeutschen Gemeinschaftsstand G26, Halle 14 n
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas C. Schmidt