Acht digitale s/w Luftbilder aus dem Jahr 2001 im Bildmaßstab von 1: 7000 dienten zur Erfassung der Daten für das virtuelle Modell an einer digitalen photogrammetrischen Arbeitstation. Vor der eigentlichen Auswertung wurde die Orientierung, d.h. die Position und Drehung der Kamera während der Aufnahme, der acht digitalen Luftbildern anhand von markanten Passpunkten, die in den Luftbildern sichtbar waren, im Landeskoordinatensystem bestimmt. Die dafür erforderlichen 3D-Koordinaten der Passpunkte wurden auf der Insel in einer Messkampagne mit dem Global Positioning System (GPS) eingemessen bzw. bestimmt. Die Erfassung von Geländemodell und Vektordaten der Gebäude und der Infrastruktur als 3D-Geodaten erfolgte als manuelle stereoskopische Messungen jeweils in einem sich überlappenden Luftbildpaar. Die anschließende Modellierung der erfassten Daten geschah mit einem CAD-Programm. Außerdem konnte aus den digitalen Luftbildern ein Orthophoto (Luftbildkarte) von der Hauptinsel als Mosaik aus fünf Luftbildern und von der Düne aus drei Bildern mit einer Pixelgröße von jeweils 10 cm am Boden berechnet werden.
Mit diesen digitalen Daten können virtuelle Befliegungen und Begehungen der Insel am Computer erfolgen, wenn die Rechnerleistung gut genug ist, um die großen Datenmengen zu verarbeiten.
Auf der Grundlage dieser Geodaten wird in Zukunft ein 3D-Inselinformationssystem aufgebaut, das für viele verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann. In diesem Jahr ist eine weitere Befliegung der Insel in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung in Bremerhaven geplant, um aus den Luftbilddaten u. a. auch eine Luftbildkarte in Farbe zu erstellen.
3D-Modell der Insel Helgoland als perspektivische Ansicht mit Blick von Südosten (oben) und von Nordwesten (unten/Ausschnitt)