„Die alljährliche Klausurtagung ist schon fast zu einer Tradition der Hochschule geworden. Dieses Jahr haben die verschiedenen Gremien in einem sehr konstruktiven, ja nahezu harmonischen Klima zusammengearbeitet,“ so das Resümee von Präsident Prof. Dr. Micha Teuscher zur Klausurtagung am 20. und 21. September 2018 in Reinstorf.
Kennenlernen in kleinen Gruppen
Da der Hochschulsenat im Juni dieses Jahres neu gewählt wurde, war das anfängliche Kennenlernen und der Austausch zur Zusammenarbeit der Gremien ein wichtiger Aspekt der Tagung. Um möglichst alle Personen und ihre inhaltlichen Standpunkte kennenlernen zu können, wurde in vier wechselnden Tischrunden zu wichtigen hochschulpolitischen Themen diskutiert und wurden erste Impulse gesetzt. Die Diskussionsrunden waren dabei jeweils zusammengesetzt aus einem Hochschulrats- und Präsidiumsmitglied sowie einer Dekanin oder einem Dekan und zwei Hochschulsenatsmitgliedern.
„Da auf Seiten des Hochschulsenates viele neue Mitglieder hinzugekommen sind, war das Kennenlernen ein wichtiger Aspekt der Tagung. Für uns als Hochschulratsmitglieder bietet sich selten die Gelegenheit, die Senatsmitglieder für einen längeren Austausch zu treffen. In einem geeigneten Umfeld längere Zeit miteinander sprechen zu können, ist daher sehr wichtig, um nicht nur die Meinungen, sondern auch die Menschen dahinter kennen zu lernen und besser zu verstehen. Diese Art »Speed-Dating« und die Bearbeitung der acht Themenschwerpunkte des SEP im weiteren Verlauf der Klausur war dafür gut geeignet, da man schnell zu den wesentlichen Kernpunkten vorgedrungen ist und mit der überwiegenden Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen konnte,“ so der Vorsitzende des Hochschulrates, Prof. Dr. Eckart Kottkamp zu diesem Tagesordnungspunkt.
Prof. Dr. Michael Häusler bestätigt dies als neues Mitglied im Hochschulsenat (eine erste Amtszeit im Senat hatte er 2001 bis 2003): „Für mich war die Klausurtagung sehr interessant, da ich erstmalig daran teilgenommen habe. Da ich neu im Senat bin, war das Kennenlernen der anderen Akteurinnen und Akteure für mich besonders wichtig und das Speed-Dating eignete sich dafür gut. Für ein Arbeitsmeeting, mit konkreten Ergebnissen ist die Zeit zu kurz. Insgesamt bot die Tagung aber eine gute Bestandsaufnahme und die Möglichkeit, die verschiedenen Perspektiven und Meinungen kennen zu lernen.“
Diskussion strategischer Themen
Der Nachmittag des ersten Tages war der Diskussion ausgewählter strategischer Themen gewidmet: Duales Studium, Weiterentwicklung der Promotionsstrukturen, Lehre und Forschung sowie Anregungen zur Weiterentwicklung der Forschungsstrategie.
Große Einigkeit zeigte sich beim Thema Auf- und Ausbau dualer Studiengänge, unter der Voraussetzung, dass die dafür notwendigen Ressourcen von der Behörde für Wissenschaft. Forschung und Gleichstellung (BWFG) finanziert werden. In diesem Zusammenhang erhielt die angekündigte Absicht der Entwicklung eines Leitbildes für Lehre eine besondere Bedeutung.
Hinsichtlich des Themas Promotion diskutierte das Plenum die Entwicklung möglicher Gremienstrukturen für die Wahrnehmung eines eigenständigen Promotionsrechts und zum Thema Forschungsstrategie wurden Anregungen zu ihrer Weiterentwicklung durch den Hochschulsenat präsentiert.
Als ein wichtiges Anliegen vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellte sich die Frage heraus, wie Studium und Forschung sich gegenseitig fördern können und nicht einschränken. Als allgemeine fest verankerte Überzeugung zeigte sich dabei, dass die Qualität der Lehre und die Kompetenzorientierung herausgehobene Bedeutung für unsere Hochschule haben.
Struktur- und Entwicklungsplan (SEP)
Der zweite Tag der Klausur war dem Austausch zur Maßnahmenliste in den acht Handlungsfeldern des Struktur- und Entwicklungsplans (SEP) gewidmet. „Allgemein wurde es als sehr positiv bewertet, dass wir in dieser Form die Weiterentwicklung zur Umsetzung des SEP als Gremien gemeinsam formulieren. Die acht Themenfelder im SEP sind klug gewählt, da sie das Engagement und Profil der HAW Hamburg dokumentieren und inhaltlich befördern. Im Detail lassen sich viele Themen entwickeln und in Maßnahmen bündeln, wie zum Beispiel Kompetenzorientierung in der Lehre, Förderung des Transfers, Stärkung von Gender und Diversity oder auch das Zusammenspiel der Hochschule mit der Metropolregien Hamburg“, so Micha Teuscher.
Der Hochschulratsvorsitzende Eckhart Kottkamp beurteilt dies ähnlich: „Summarisch war die Klausurtagung gut. Es gibt unterschiedliche Aspekte, die man aufführen muss. Die neue Darstellung für das Monitoring des SEP-Maßnahmenplanes in Aktionen, Status und Zielvorstellungen in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren erleichtert es, die einzelnen Themen gezielt zu bearbeiten und ist sehr zielführend. Für einige Hochschulratsmitglieder, die aus der Industrie kommen, meine Person eingeschlossen, ist es manchmal ungewohnt, dass einige Schwerpunktthemen immer wieder grundsätzlich diskutiert werden. Selbstverständlich sind Hochschulen keine Unternehmen. Dennoch denke ich, müssen irgendwann Entscheidungen getroffen werden und die gemeinsame Zusammenarbeit und Abstimmung von Menschen aus der Industrie sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule führt zu insgesamt besseren Lösungen. Den Verlauf der Klausurtagung habe ich als sehr gut und in der Art ihrer Gestaltung als sinnvoll empfunden.“
Für Prof. Dr. Wolfgang Fricke beginnt die dritte Amtszeit im Hochschulsenat und auch er zieht eine durchaus positive Bilanz für das Treffen in Reinstorf: „Die Klausurtagung ist ein wichtiges Element zu Beginn einer neuen Amtszeit, insbesondere auch Gelegenheit, die Mitglieder der verschiedenen Organe kennenzulernen, auch in den Gesprächen am Rande der Tagung. Naturgemäß gibt es aus den jeweiligen Rollen heraus bei bestimmten Themen andere Sichtweisen. Grundsätzlich fand der Austausch und die Diskussion zwischen den Gremien in harmonischer und wertschätzender Atmosphäre statt. Die Tagung bot eine wichtige Übersicht über die Themen, die in der kommenden Amtszeit auf uns zukommen und konnte erste Impulse hierfür geben.“
(Text: Ina Nachtweh)