Promotionskooperation mit Schottland



[Hochschulpolitik] Am 11. und 12. Dezember war Prof. Dr. Hassan Hassan, der Vizepräsident der University of the West of Scotland (UWS), an der HAW Hamburg zu Besuch, um die Verhandlungen über eine Promotions-

kooperation mit unserer Hochschule weiter voranzutreiben. Mit dieser Kooperation wird unseren Studierenden ein unkomplizierter Einstieg in die Promotion ermöglicht.

Die University of the West of Scotland (UWS) wurde durch den Zusammenschluss von zwei altehrwürdigen Colleges im  August 2007 gegründet. Mit über 18.000 Studierenden ist sie Schottlands größte Universität und auf vier Standorte verteilt: Ayr, Dumfries, Hamilton und Paisley.

Bei der Promotionskooperation mit der UWS sollen jährlich fünf bis zehn Hamburger Studierende das dreijährige Studienprogramm zum Erwerb des PhD. starten. Die Promotions-Urkunden werden von der UWS nach britischem Recht ausgestellt und auf der zweiten Seite wird das kooperative Verfahren unserer Hochschulen dokumentiert. Der PhD ist im anglo-amerikanischen Studiensystem die Entsprechung des Doktorgrades und laut EU-Recht mit dem deutschen Doktor-Titel gleichgesetzt. Die Promovierten einer EU-Hochschule können also wählen, ob sie den Titel PhD oder Dr. tragen wollen.

In der Anfangsphase werden sich die Promotionsthemen zunächst auf die Fachgebiete Gesundheit, Pflege, Public Management, Ernährung, Soziale Arbeit und Umwelttechnologie konzentrieren. Eine Erweiterung der Themenfelder ist aber durchaus möglich.

Bachelor und dann...
Mit der Promotionskooperation können unsere Bachelor-Absolventinnen und Absolventen innerhalb eines Jahres den Master of Research (MRes) an der UWS erlangen und sich damit gleichzeitig auf das Promotionsverfahren vorbereiten. Die Studierenden erhalten Forschungsaufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad, in dem die relevanten Fähigkeiten für eine Forschungs-Dissertation trainiert werden. Inhaltlich werden die Aufgabenstellungen bereits auf das angestrebte Promotionsthema ausgerichtet. Die Betreuung erfolgt sowohl durch Professorinnen und Professoren der UWS als auch der HAW Hamburg. Eine Anwesenheit in Schottland ist nur wochenweise erforderlich.

Promovieren mit Master
Master-Absolventinnen und Absolventen der HAW Hamburg können direkt in das dreijährige PhD-Programm einsteigen. Die Themen werden mit den Doktorandinnen und Doktoranden sowie den Betreuerinnen und Betreuern in beiden Hochschulen vereinbart. Auch hier erfolgt eine gemeinsame Betreuung. Insgesamt sollen die PhD-Studierenden für mindestens 6 Wochen in Schottland zu Gast sein. Die Finanzierung des Aufenthaltes erfolgt aus Studiengebühren.

Und Diplom?
Diplom-Absolventinnen und Absolventen steht in jedem Fall der gleich Weg wie für die Bachelor-AbsolventInnen über den Master of Research offen. In Ausnahmefällen, falls in der Diplomarbeit bereits ein Forschungsthema in so großem Umfang erarbeitet wurde, dass die erforderlichen Fähigkeiten für eine Promotion als nachgewiesen betrachten werden können, kann auf Antrag und Begutachtung durch ein Kollegium in Großbritannien das PhD-Verfahren direkt aufgenommen werden.

Auch Personen, die nicht an unserer Hochschule studiert haben  z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschungsprojekten  können an dem Programm teilnehmen, sofern die HAW Hamburg die Betreuung sicher stellt. Die Zusammenarbeit mit den Lehrenden und Forschenden an der UWS kann die Arbeit an der HAW Hamburg aber auch inhaltlich bereichern. Denn die Kooperation soll durchaus auch gemeinsame, aus Drittmitteln finanzierte, Forschungsprojekte umfassen.

Da sich die deutsche und die angelsächsische Wissenschaftstradition zweifellos unterscheiden und die Promotionen nach angelsächsischem Recht durchgeführt werden, ist am 15. und 16. Januar 2009 ein zweitägiger Workshop für Professorinnen und Professoren der HAW Hamburg geplant. Hier soll das britische Verfahren bei der Durchführung solcher Master- und PhD-Programme präsentiert und die Formen der Zusammenarbeit diskutiert werden. (Anmeldung und Kontakt: <link mail>Veronika.Schulte@haw-hamburg.de)

Die Vertragsunterzeichnung der Kooperation ist für Ende Januar geplant. Im Mai 2009 erfolgt dann die Auswahl der Studierenden durch Interviews. Gestartet wird das Studienprogramm im September 2009.

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