In mehreren Workshops unter der Leitung des Finanz- und Rechnungswesen wurde in den letzten Monaten ein Risikomanagementsystem sowie eine Risikomatrix und ein Risikohandbuch erstellt. Denn der Gesetzgeber fordert ein angemessenes Frühwarnsystem, das die Hochschulleitung bei strategischen Entscheidungen berücksichtigt. Zudem wird die systematische Dokumentation und Bewertung von Risiken zum Jahresabschluss durch Wirtschaftsprüfer geprüft.
Der in unserem Risikomanagement verwendete Risikobegriff orientiert sich an der Definition des Instituts für Wirtschaftsprüfer: „Ein Risiko ist die Möglichkeit ungünstiger zukünftiger Entwicklungen, die mit einer erheblichen, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet werden.“ Ziel unseres Risikomanagements ist es nicht, keine Risiken einzugehen. Das Credo lautet stattdessen: „Risiken sind nicht vermeidbar, aber steuerbar.“ Wichtig ist hier das Bewusstmachen der Gefahren, ihre systematische Bewertung, ihre Dokumentation und Überprüfung. Denn nur bekannte Risiken lassen sich auch steuern.
Zur Identifikation und Bewertung von Gefahren, die unsere Hochschule betreffen, wurden 13 Beobachtungskategorien festgelegt für die einzelne Personen verantwortlich sind: Politik, Markt- und Konkurrenz (Präsidentin), Forschung (Vizepräsident Forschung), Lehre (Vizepräsidentin Lehre), Finanzierung (Kanzler), Finanzmanagement und Einkauf/Beschaffung (Leitung FR), Führung und Personal/Mitarbeiter (Leitung PS), Studierende (Dekane/in), Recht (Leitung IR), EDV/Datensicherheit (Leitung ITSC) und Infrastruktur (Leitung FM).
Rot, Gelb und Grün
Die in diesen Beobachtungskategorien erfassten Risiken werden nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer Schadenshöhe bewertet und in ein Ampelsystem eingeordnet.
Ein Beispiel für ein „grünes“ Risiko aus dem Bereich Markt- Konkurrenzrisiken ist die Annahme, dass Akkreditierungen von Studiengängen nicht weiter durchgeführt werden würden. Diese Tatsache könnte zu einem Rückgang der Bewerberzahlen führen, insbesondere bei internationalen Studierenden, da die Attraktivität der Studiengänge sinken würde.
„Anlagenausfall“ ist ein Risiko aus dem Bereich Infrastruktur, das mit „gelb“ gekennzeichnet ist. Dahinter steht die Befürchtung, dass Gebäude (teilweise) gesperrt werden müssten, wenn beispielsweise eine Störung im Bereich der Ver-/ Entsorgung mit Strom, Fernwärme, Gas, Wasser oder Abwasser auftreten würde. Ein „rotes“ Risiko stellt beispielsweise das neue Ausbildungskapazitätsgesetz (AKapG) dar, das in der ersten Instanz für Verfassungswidrig erklärt wurde und dadurch bis zu 380 Einkläger zu erwarten sind.
Das Risikomanagementsystem und die Risikomatrix wurden bereits im März dem Hochschulsenat vorgestellt, der die Konzeption sehr begrüßte. Zukünftig werden die Risiken einmal im Jahr durch die Risikoverantwortlichen überprüft und aktualisiert. Der Hochschulrat wird anschließend über die aktuelle Risikosituation unterrichtet.
Die <link file:7519 download file>Risikomatrix sowie das <link file:5242 download file>Risikohandbuch können Sie als PDF downloaden.
Weitere Informationen:
Nicole Soltwedel
Leitung Finanz- und Rechnungswesen
Tel.: 040.428 75-9044
<link mail window for sending>nicole.soltwedel@haw-hamburg.de