Schall, Geräusch und Ton - eine Hörprobe für Kinder, die es in sich hatte.


Erste Vorlesung in der Reihe "Technik für Kinder: Faszination Fliegen"


Mit großem Erfolg startete am 15. Februar 2006 die erste Vorlesung aus der Reihe "Technik für Kinder: Faszination Fliegen" an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg). In einem randvollen Vorlesungssaal lauschten rund 200 "Nachwuchs-Wissenschaftler" im Alter von 8 bis 12 Prof. Dr. Robert Mores Vortrag "Töne, Geräusch, Schall?" Nebenan verfolgten Eltern wie Anverwandte die Vorlesung auf einer Leinwand.

Anschließend sorgte das Rahmenprogramm mit Flugsimulator, Basteln von Balsafliegern und Fertigung von Schlüsselanhängern aus echtem "Flugzeug-Material" für Begeisterung. Zu den weiteren Publikumsmagneten zählten die wissenschaftlichen Versuche für Kinder der Luftfahrtwerkstatt und des DLR_Schoollab_Hamburg. Das Rahmenprogramm findet zu den Vorlesungen ab jetzt jeden Mittwoch bis zum 22. März 2006 von 16 bis 18 Uhr statt.




Unsichtbare Töne, Geräusche und Schall sichtbar machen

Das Wort "Gummibärchen" hören Kinder immer besser als das Wort "Zähneputzen" oder "Schuhezubinden", warum? Weil Hören auch immer etwas mit Hörenwollen zu tun hat! Aber Spaß beiseite. "Töne, Geräusch, Schall" so hieß die erste Vorlesungsstunde in der Reihe "Technik für Kinder. Faszination Fliegen" die Prof. Robert Mores am 15. Februar in der HAW Hamburg hielt. Schon eine Stunde vor Vorlesungsbeginn fanden sich die ersten großen und kleinen Besucher im Foyer des Berliner Tors ein, etwas verschüchtert und verlegen. Dann war es plötzlich schlagartig voll, immer mehr Kinder strömten aus allen Winkeln und Ecken herbei, an den Händen ihrer Eltern, Großeltern, Geschwister. Die Schlange auf der Treppe wuchs zum ersten Stock - dort wo die Vorlesung abgehalten wurde - die Mitarbeiter an den Sponsorenständen von Airbus, Lufthansa Technik, Luftfahrtwerkstatt Hamburg und des DLR_Schoollab reckten neugierig die Köpfe. Dann war es endlich so weit. Alle Kinder saßen gebannt im Hörsaal und es konnte losgehen. Prof. Mores hatte geübt. Mit allem was die Medientechnik hergibt, wurde den Kindern in 45 Minuten das an sich unsichtbare Feld von Ton, Geräusch und Schall im Sinne des Wortes vorgeführt und sichtbar gemacht. Ein taschengerechter elektronischer Hochschulprofessor ("unser kleiner Hochschulprofessor") fasste das Gelernte für die Kinder immer wieder in überschaubare Einheiten zusammen.




Wie übertragen sich Schallwellen?

Prof. Mores zeigte den Kindern, wie sich Schallwellen und Schwingung auf die Umgebung, auf so genannte Medien, übertragen. Am Beispiel zweier nebeneinander stehender Stimmgabeln konnten die Kinder nachvollziehen, wie Schall sich auf feste Körper, eben Eisen, überträgt und sich die Schallwellen quasi "gegenseitig anstecken". Aber auch im luftigen oder flüssigen Medium sieht es nicht anders aus. Eben diese Schallwellen kommen dann auch beim menschlichen Ohr an, das ganz genau so reagiert: Indem es selbst in Schwingungen versetzt wird, bildet es die Schallwellen ab. Das Schallprofil wird dann wiederum vom Gehirn interpretiert und "verstanden". Bei den von Prof. Mores gezeigten Bilder und durchgeführten Versuche kamen dann höchst interessante und überraschende Dinge heraus. Auf die Frage, was denn Schall schneller übertrage: Luft, Wasser oder Eisen, war das klare Abstimmungsergebnis unter den Kindern: die Luft. Aber das Beispiel von Blitz und Donner lehrte die Kinder Besseres. Denn erst sieht man den Blitz, dann hört man den Donner - und also ist der Schall in der Luft eher langsamer. Anders dagegen verhält es sich mit Metall oder Eisen. Eine von zwei Kindern durchgeführte Messung an einer Eisenstange ergab, das Metall der wesentlich bessere Schallüberträger ist, über 5.000 Meter in der Sekunde legt der Schall in Metall zurück, im Wasser und in der Luft dagegen nur wenige Hundert Meter. Hier scheute sich Herr Mores nicht, mathematische Formeln an die Tafel zu schreiben und die Kinder rechnen zu lassen. Überraschend dann für die Eltern (im Nebenhörsaal), es gab kaum Unverständnis, die Kinder nahmen alles hin und auf. Abschließend wurde noch über den Frequenzbereich berichtet. Auch hier waren schwierige Termini wie Frequenz und Amplitude kein Problem, eher hatte man das Gefühl, dass die Kinder diese wie Trophäen nach Haus mitnahmen. Je langsamer die Schallwellen, desto tiefer der Ton und umgekehrt. Dabei lernten die Kinder, dass hohe Töne besser zu orten sind als tiefe und damit auch die Grenze des menschlichen Hörbereichs kennen. Nach Abschluss der Vorlesung versammelten sich die Kleinen noch bis zirka 18 Uhr im Foyer und nahmen ausführlich am gebotenen Rahmenprogramm teil. Als um 18 Uhr die Türen geschlossen wurden, mussten die Organisatoren Kinder wie Eltern auf den kommenden Mittwoch vertrösten, "es wäre doch so schön gewesen..." Von Schüchternheit keine Spur mehr!

(jeo)


Die kommenden Vorlesungen auf einen Blick:

Mittwoch, 22. Februar 2006: -"Warum ein Flugzeug fliegt" von Prof. Dr. Hartmut Zingel


Mittwoch, 1. März 2006: "Kraft der Luft" von Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals


Mittwoch, 8. März 2006: "Luft zum Atmen" von Prof. Dr. Franz Vinnemeier


Mittwoch, 15. März 2006: "Können Flugzeuge fühlen und denken?" von Prof. Dr. Stephan Pareigis


Mittwoch, 22. März 2006: "Wie wird ein Flugzeug gebaut?" von Prof. Dr. Carlos Jahn


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