Schlüsselkompetenz: Reden über Fachinhalte



[Lehre/Forschung] Rundbrief der Arbeitsstelle Studium und Didaktik mit dem aktuellen Workshopangebot von April bis September 2009.

Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz hat am 27. Januar 2009 einen Beschluss zum Bolognaprozess nach 2010 gefasst, der die Notwendigkeit einer Kompetenzorientierung der Lehre an erster Stelle der Prioritätenliste nennt. Wenn wir über Kompetenzorientierung reden, geht es um Wissen und Können.


Was verlangt das Berufsleben?
In den meisten Berufen ist die Fähigkeit, über Fachinhalte reden und fachbezogen kommunizieren zu können wichtiger, als darüber schreiben zu können. Einer der Gründe, dass wir heute mit der Forderung nach einem Erwerb von Schlüsselkompetenzen in den neuen Studiengängen konfrontiert sind. Wie aber sollen personale, fachliche, methodische und soziale Kompetenzen erworben werden, wenn im Hochschulunterricht von den Studierenden kaum geredet wird?

Reden um zu verstehen
Wir wissen nicht erst seit der berühmten Erkenntnis Heinrichs von Kleist („Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“), dass das Reden über Fachinhalte einen ganz entscheidenden Schritt zum wirklichen Verstehen und zum Verankern im Gedächtnis darstellt. Blendet man das Reden aber aus dem normalen Hochschulunterricht aus, vergibt man die Chance, den Verstehensprozess so zu unterstützen, dass er sich auch in der Klausur niederschlagen kann.

Wenn wir unseren Auftrag also ernst nehmen, die Studierenden mit den notwendigen Kompetenzen für ihre spätere berufliche Tätigkeit auszustatten, kommen wir nicht umhin, dem Reden über Fachinhalte in unserem Unterricht einen wesentlich breiteren Raum zu geben, als dies in vielen heutigen Lehrveranstaltungen der Fall ist.

Was bleibt, sind zwei methodische Möglichkeiten:
Durch Binnendifferenzierung (Paare, Kleingruppen) immer wieder den Anlass zu organisieren, sich  zunächst fachlich auszutauschen, dann im Plenum zu berichten, zu welchem Ergebnis man gekommen ist und dieses Ergebnis ggf. auch gegenüber anderen Ergebnissen zu vertreten.

Die zweite Möglichkeit erscheint zunächst einfacher, da wir als Lehrende das frontale Setting beibehalten können und weniger organisieren müssen: Wir wechseln aus der Dozentenrolle für eine begrenzte Zeit in die Rolle des Moderators. Dies erfordert vor allem die Fähigkeit, zuhören zu können, ohne ständig zu zeigen, dass wir das, was der Student, die Studentin gesagt hat, noch etwas besser wissen oder besser ausdrücken können.

Wenn Sie diese Fähigkeit trainieren wollen, dann kommen Sie am 3. und 4. August 2009 in den Workshop „Moderieren in der Lehrveranstaltung“.

Autor: Albrecht Hatzius



Workshop-Termine April - September 2009

  • 7. und 8. April 2009 Tutoren-Training (jeweils 16.00 – 19.00 Uhr, ASD)
  • 5. und 6. Mai sowie 21. und 22. Juli 2009
    W 1: „Von der Lehrveranstaltung zur Lernveranstaltung“. Inhalt: Lernziele/Kompetenzen, Lernpsychologie, Methoden und Medien, Reduktion der Stofffülle (mit eintägigem Follow-Up-Treffen nach ca. 5 Monaten)
  • 12. und 13. Mai sowie 28. und 29. Juli 2009
    W 2: „Rhetorik für Lehrende“. Inhalt: Lehrvorträge planen und durchführen, verständlich erklären, Körpersprache, Stimme und Sprechen 
  • 3. und 4. August 2009
    W 3: „Visualisieren in der Lehrveranstaltung“. Inhalt: optische Gestaltung sprachlicher Inhalte, Visualisieren mit verschiedenen Medien, Stegreif-Visualisieren, Beurteilung von Visualisierungen
  • 20. und 21. August 2009
    W 4: „Moderieren in der Lehrveranstaltung. Inhalt: Die Moderationsmethode (Metaplan), Moderieren als Lehr- und Lernmethode, Moderationstraining, Konfliktmoderation 
  • 25. und 26. August 2009
    W 5: „Schwierige Situationen in der Lehrveranstaltung“. Inhalt: Interaktionen in der Lehrveranstaltung, Erklärungsmodelle für schwierige Situationen, Schwerpunkt:: Bearbeitung von Fällen aus dem Hochschulalltag
  • 3. Juli 2009, 09.00 – 16.30 Uhr
    „Schriftliche und mündliche Prüfungen“. Inhalt: Prüfungsziele und Lernziele,  Prüfungsgespräche führen, juristische Fragen
  • 16. – 18. September 2009
    "Hochschuldidaktik für Profis".  Seminarzentrum Gut Siggen der Alfred-Töpfer-Stiftung <link http: www.toepfer-fvs.de siggen.html _blank external-link-new-window>www.toepfer-fvs.de/siggen.html

 

Die Teilnahmezahl ist jeweils begrenzt. Bitte melden Sie sich daher möglichst bald per E-Mail an.


Arbeitsstelle Studium und Didaktik
Dr. Albrecht Hatzius
Stiftstraße 69 (Berliner Tor), 20099 Hamburg,  Raum 3.06
Tel. 428 75-7655,  Fax 428 75 7659
<link mail>hatzius@asd.haw-hamburg.de
<link asd _blank external-link-new-window>www.haw-hamburg.de/asd

x