„Trubel herrscht hier immer.“

[Persönlich] Nach drei Präsidenten und dreißig Jahren im Vorzimmer des Präsidiums verabschiedet sich Helga Schaper in den Ruhestand. Ihr Kommentar: „Trubel herrscht hier immer. Jetzt freue ich mich darauf, dass das auch mal ein bisschen nachlässt.“

„Als ich 1982 als Sekretärin der Vizepräsidenten anfing hier zu arbeiten, war unsere 1970 als Fachhochschule Hamburg gegründete Hochschule noch recht jung und man spürte den Pioniergeist in dieser Institution“, erzählt Helga Schaper über ihre Anfänge an unserer Hochschule. Diese Aufbruchsstimmung scheint durch den steten Wandel unserer Hochschule nie ganz verebbt zu sein und so gibt es im Vorzimmer des Präsidiums eigentlich immer eine Menge zu tun.

Nicht nur die großen Veränderungen, der Wandel von der Fachhochschule zu einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften oder von 14 Fachbereichen zu 4 Fakultäten, hat Helga Schaper miterlebt, auch in ihrem unmittelbaren Arbeitsalltag hat sich im Laufe der Zeit so Einiges geändert: „Meine Arbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Am Anfang wurden Schreiben noch persönlich diktiert, danach kamen auf Schallplatten aufgezeichnete Diktate und diese wurden später durch Kassettenaufnahmen abgelöst. Heute haben alle einen eigenen PC und Schreibaufgaben machen in etwa nur noch einen Anteil von 10% meiner Arbeit aus. Der Rest sind selbstständige Tätigkeiten, was mir gut gefällt“, sagt die gebürtige Rheinländerin.

Besonders gut gefallen hat Helga Schaper an diesem Aufgabenwandel, dass die Mitarbeit bei der Organisation von Veranstaltungen zugenommen hat: „Große oder kleine Events mit zu organisieren, wie beispielsweise die diesjährige Hochschulrektorenkonferenz oder die Bundestagung der Kanzler vor einigen Jahren, das hat mir immer große Freude bereitet.“

Viel Liebe und Arbeit hat sie auch seit über 12 Jahren in die Organisation der Betriebsausflüge unserer Hochschule gesteckt. Und sehr am Herzen liegt ihr noch eine weitere, besondere Veranstaltung: Der seit 2007 von unserer Hochschule verliehene „Exzellenzpreises Soziale Arbeit“. Denn für Helga Schaper sind soziale Gerechtigkeit und soziales Engagement einfach wichtig. Auch sie selbst hat sich als Vertrauensfrau jahrelang innerhalb der Hochschule engagiert: „Wenn jemand von oben herab behandelt wird, kann ich auf die Barrikaden gehen. Auch ein Betriebsarbeiter soll mit seinem Namen angesprochen werden und ist wichtig!“

Natürlich kann Helga Schaper nach dreißig Dienstjahren viele Geschichten über die Hochschule und ihre Menschen erzählen. So gibt es beispielweise die Anekdote, dass Frau Schaper vor dem Umzug der Hochschulleitung ins Berliner Tor 5 mit dem damaligen Präsidenten durch den Rohbau gelaufen ist. Dabei stellte sich heraus: In den Planungen sollte das Vorzimmer des Präsidiums plötzlich zum Hinterzimmer werden, welches hinter den Büros der Präsidiumsmitglieder gelegen hätte. Dem hat Helga Schaper noch schnell Einhalt geboten und es ist nicht bei dieser merkwürdigen Planung geblieben, was an dem heutigen Empfangsbereich des Präsidialbüros deutlich zu sehen ist.

Eine für sie persönlich besonders schöne Geschichte ist ihr Tanz mit der damaligen Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Arens-Azevêdo beim Richtfest des Neubaus. Denn diese Szene wurde vom Fernsehen aufgezeichnet und später am Abend im Hamburg-Journal ausgestrahlt.

Noch viele solche Geschichten könnte Helga Schaper erzählen. Aber irgendwann ist nun einmal Schluss. Und so wünschen wir Helga Schaper zu ihrem Abschied von der Hochschule alles, alles Gute, viel Freude beim Verreisen mit ihrem Lebensgefährten und sagen: Kiek mol wedder in!

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