Über 50 Abschlussarbeiten aus dem Studiengang Kommunikationsdesign sind auf der diesjährigen CALL ME zu sehen. Mit dabei ist die Bachelor-Arbeit von Laura Böttcher "Pfade und Fäden - Explorative Ansätze zur Gestaltung und Distribution von Schriften"
„Ursprünglich wollte ich eine Schriftensammlung für die HAW Hamburg erstellen und eine Brücke schlagen zwischen Type Design und Editorial Design", erklärt die Gestalterin. Inspiriert durch Gespräche mit ihrem betreuenden Professor Pierre Panné-Faré denkt sie die Idee, wie sich Schriften verbreiten lassen, immer weiter.
Im Verlauf ihrer konzeptuellen Auseinandersetzung begegnet sie dem Begriff des Rhizoms – ein unterirdisches Wurzelgeflecht, das Nährstoffe speichert und sich nicht linear ausbreitet. Die Theorie stammt von den Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari, deren Buch „Rhizom“ Lauras Inspirationsquelle wird. Die Idee: Schrift als flexibles, sich ausbreitendes System zu denken, das seine festen Grenzen verlässt.
Die Kommunikationsdesignerin entwickelt ein interaktives Modell: eine prototypische Website, selbst gestaltet und programmiert, lädt Nutzer:innen ein, mit Reglern zu experimentieren und die Transformation von Schriftformen live zu erleben. „Ich hoffe, es macht anderen genauso viel Spaß wie mir, die gestalterischen Möglichkeiten von Typografie neu zu entdecken“, sagt sie.
Das Rhizom von Laura Böttcher
Zu sehen auf der CALL ME vom 24. bis 27. April im Jupter, Mönckebergstraße 2-4, Hamburg.