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Eine Gruppe quer durch die Bachelor- und Masterstudienrichtung Textil des Departments Design experimentiert seit Oktober 2013 mit Restanten-Materialien der Margarete Steiff GmbH – also vornehmlich mit Plüschgeweben und Filzen. Zur ersten Zwischenpräsentation im Januar 2014 kam extra Alexander Schönfeld, zuständig für strategisches Marketing und Design im Unternehmen, zu den Studierenden an den Modecampus Armgartstrasse. Die Margarete Steiff GmbH ermöglichte darüberhinaus Anfang April 2014 eine Exkursion für 14 Studierende und 4 Lehrende zum Sitz des Unternehmens in Giengen a.d. Brenz. Bei einer beeindruckenden Vorführung der experimentellen Flächeninterventionen (Flächennutzung) von Textil-Studierenden waren außer der Geschäftsführung, den unterschiedlichen Designerinnen/ern, den Leitern der technischen Umsetzung des Unternehmens Margarete Steiff GmbH ebenfalls die Geschäftsführer der Plüsch-Weberei Steiff Schulte aus Duisburg zugegen.
Zum Abschluss der freien und experimentellen Phase im Design zeigten die Studierenden ihre Flächeninterventionen und -konstruktionen in einem zunächst unvoreingenommenen Umgang mit den Materialien Plüschgewebe und Filz. Durch Zerschneiden, neu verweben, verstricken, verknoten oder flechten entstanden völlig neue Stoff-Optiken und Haptiken – die Plüschgewebe wurden dekonstruiert, geprägt, gelötet, bemalt, bedruckt, gefärbt, genäht. Die Vorder- und Rückseiten der originären sowie der neuen Stoff-Anmutungen ließen sich austauschen. Es entwickelten sich Gespräche zwischen den Unternehmensvertretern und den Studierenden, so dass Anregungen auf beiden Seiten entstanden. Für die TEXTIL-Studierenden dieser künstlerisch ausgerichteten Studienrichtung ist der Kontakt zur Industrie besonders wichtig und produktiv – so wurde ihnen im Sinne des Marken-Branding auch die Erlebniswelt des Margarete Steiff Museums gezeigt. Ebenfalls erhielten sie einen ausführlichen Einblick in: die Produktionsabläufe vom Design über die Stoffmusterlager, die Herstellung von Prototypen sowie einzelne spezielle Fertigungsdetails bis zu letzten produktionstechnischen Ausführungen wie auch in die interne Qualitätskontrolle der international agierenden Marke.
Die Textil-Studierenden hatten bereits an weiteren Upcycling-Projekten teilgenommen: Zum Beispiel in Projekten mit Verschnitt in der Fertigung von Arbeitsschürzen – Produktionsresten der Elbe-Werkstätten GmbH Hamburg – sowie von der Kriminalpolizei Hamburg bereit gestellten, aussortierten bedruckten PVC-Plane nach Ablauf einer Werbekampagne. Durch die Vermittlung des bekannten Produktdesigners Peter de Vries, den Professorin Renata Brink für Lehraufträge im Bereich Textil gewinnen konnte, entstand nun der Kontakt zwischen der Margarete Steiff GmbH und der Studienrichtung Textil. Alexander Schönfeld ist als aufgeschlossener Partner aus der Industrie mit großem Engagement für die Hochschule und die Studierenden eingetreten.