Das Potenzial pflegerischen Handelns in der ambulanten Primärversorgung wird anerkannt, in Deutschland bisher jedoch kaum umgesetzt. Die Etablierung von Community Health Nursing (CHN) hat durch die bekannte Relevanz chronischer Gesundheitsprobleme und zuletzt auch durch das COVID-19 Krankheitsgeschehen an Bedeutung für unterversorgte Regionen in Deutschland gewonnen. Im BMBF geförderten Projekt CoSta entwickelt und testet ein Forscher:innenteam der HAW Hamburg in Kooperation mit der Praxispartnerin Poliklinik Veddel das erste CHN-Konzept in einem sozial benachteiligten Quartier einer deutschen Großstadt. Fragestellung im Projekt ist, wie die Implementierung der CHN in der Stadt dazu beitragen kann, die gesundheitsbezogene Lebensqualität, das Selbstmanagement, die Gesundheitskompetenz sowie die soziale Chancengleichheit von chronisch erkrankten Menschen zu erhöhen.
Die neue Versorgungsstruktur für chronisch erkrankte Erwachsene wird an das Stadtteil Gesundheitszentrum angebunden. Das CHN Konzept beinhaltet eine Pflegesprechstunde, Hausbesuche und Schulungen, die von zwei professionellen Pflegefachkräften, die auf Masterniveau qualifiziert sind, durchgeführt werden. Effekte ihrer Tätigkeiten werden anhand der Forschungsfragen in einer einjährigen Interventionsstudie wissenschaftlich analysiert. Die Anwendung von Gesundheitsapps (Health Apps) im Rahmen von Hausbesuchen wird ebenfalls evaluiert. Das Ziel ist, den Bürger:innen einen verbesserten und niedrigschwelligen Zugang zu Leistungen der Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und damit langfristig einen Beitrag zur Reduzierung gesundheitliche Ungleichheiten zu schaffen.
Folgende Handlungsempfehlung ist im Rahmen des Projekt entwickelt worden:
2023/12: Community Health Nursing im Gesundheitszentrum – eine praxisorientierte Handlungsempfehlung