Inklusive Jugendarbeit

Mit den Augen von Jugendlichen – Was braucht inklusive Jugendarbeit?

Mit den Augen von Jugendlichen – Inklusive Jugendarbeit

Kinder- und Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII ist ein Angebot, dass sich an alle Kinder und Jugendlichen wendet. Junge Menschen mit geistigen Behinderungen nutzen die Vielfalt der Angebote aber vielfach nicht. Ihre Teilhabe wird im 15. Kinder- und Jugendbericht als Aufgabe für die Kinder- und Jugendarbeit benannt (Deutscher Bundestag 2017, S. 26). Welche Interessen und Bedürfnisse junge Menschen mit geistigen Behinderungen haben, ist aber kaum erforscht.
Das Praxisforschungsprojekt leistet einen Beitrag, diese Wissenslücken zu schließen. Die Erkenntnisse werden in die Praxis und Fachöffentlichkeit transferiert. Zugleich zielt dieses Praxisforschungsprojekt darauf ab, die unterschiedlichen Systeme – Behindertenhilfe und Kinder- und Jugendarbeit – zusammenzubringen, um die gewonnen Erkenntnisse über Interessen und Bedürfnisse dieser Jugendlichen praktisch umzusetzen und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln.

Forschungsplanung:
In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kreis- und Ortsvereinigungen der Lebenshilfe werden in Hamburg, Ostholstein und Heidelberg die subjektiven Perspektiven von jeweils 10 Jugendlichen erhoben. Hierzu werden Erhebungsinstrumente genutzt und entwickelt, die ihren individuellen Möglichkeiten zur Beteiligung an Befragungen gerecht werden.
Die HAW Hamburg fokussiert sich hierbei auf junge Menschen, denen leichte bis mittelschwere geistige Behinderungen attestiert werden. An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird die subjektive Sicht von Jugendlichen mit hohem Unterstützungsbedarf in Hinblick auf Angebote der Jugendarbeit und Freizeitgestaltung erhoben. Außerdem werden an allen Standorten der Ist-Stand inklusiver Angebote exploriert und Expert*inneninterviews mit Fachkräften, die in der Kinder- und Jugendarbeit sowie bei der Lebenshilfe tätig sind, geführt.
Die Ergebnisse werden an die Fachkräfte aus den genannten Systemen partizipativ rückgekoppelt und ein Handlungsleitfaden entwickelt. Außerdem werden die Projektpartner*innen an bundesweiten Fachtagungen mitwirken, um die gewonnenen Erkenntnisse darzustellen und zu verbreiten.


Aktueller Stand:

  • 2020 wurden insgesamt 12 Expert*inneninterviews im Forschungsprojekt geführt: davon drei Interviews in Hamburg, drei in Ostholstein und sechs in Heidelberg. Die Ergebnisse aus der Befragung von Expert*innen aus der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg sind in dem online verfügbaren Artikel „Mit den Augen von Jugendlichen - Was braucht inklusive Kinder- und Jugendarbeit? : Erste Ergebnisse eines Praxisforschungsprojektes zur Situation in Hamburg“ (https://doi.org/10.48441/4427.215) nachzulesen.
  • Zudem fanden in 2021/2022 an allen Standorten jeweils drei Online-Fachdiskurse/Workshops mit Akteur*innen aus der Kinder- und Jugendarbeit, aus der Behindertenhilfe und aus der Verwaltung statt.
  • Zwischen Januar und Juli 2022 wurden Interviews mit Jugendlichen mit geistigen Behinderungen in Hamburg, Heidelberg und Ostholstein geführt. Der Auswertungsprozess wird Ende 2022 abgeschlossen.
  • Am 24.05.2023 ist ein Fachtag am Forschungsstandort Hamburg in Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde geplant und am 05.06.2023 ein Fachtag am Forschungsstandort Ostholstein in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Ostholstein. An beiden Fachtagen werden wir erstmalig die Ergebnisse unserer Befragung der Jugendlichen mit geistigen Behinderungen zu inklusiver Jugendarbeit vorstellen. Wenn Sie Interesse haben, an einem der beiden Fachtage teilzunehmen, senden Sie uns gerne eine E-Mail an inklusivejugendarbeit (at) haw-hamburg (dot) de.

Hinweis zu Veranstaltungen:

Im Rahmen des Forschungsprojektes ist eine Zusammenarbeit mit der Diakonie Hamburg entstanden. Die Diakonie Hamburg und die HAW Hamburg haben zusammen eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „Inklusive Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg – gemeinsam Wege finden und Hürden abbauen“ durchgeführt.

Zur Auftaktveranstaltung am 09.06.2022 im Diakonischen Werk Hamburg waren 50 Teilnehmende aus Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, der Eingliederungshilfe sowie aus der Sozialbehörde anwesend.
Es folgten drei Onlineveranstaltungen im Herbst. Für das kommende Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant, über die wir hier informieren werden.
Auf der Seite der Diakonie Hamburg finden Sie weitere Informationen sowie die Präsentationen zu den Vorträgen der Veranstaltungsreihe.

Projektmitarbeiter:innen:

Kooperationspartner:
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., Pädagogische Hochschule Heidelberg

Weitere Informationen zum Projekt: Projekt: Was braucht inklusive Jugendarbeit?
 

Projektlaufzeit
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ProjektBudget
557.317
Mittelgeber
Aktion Mensch Stiftung
Einrichtungen
Fakultät Wirtschaft und Soziales
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